Singen gegen Corona: Wie die Italiener – nur nicht von Balkonen, sondern auf Gartenstühlen

Von Hardy Kromer

Die Macher von „Stetten singt“ taten etwas für die Seelenhygiene. Im sonnigen Klostergarten erklangen Frühlingslieder.

Singen gegen Corona: Wie die Italiener – nur nicht von Balkonen, sondern auf Gartenstühlen

In großem Abstand scharten sich die Sänger von Stetten im Klostergarten und ließen Frühlingslieder erklingen.

Nun will der Lenz uns grüßen, von Mittag weht es lau: Im sonnendurchfluteten Stettener Klostergarten ließ ein starkes Dutzend Besucher Frühlingslieder erklingen. Die monatliche Runde von „Stetten singt“ war, weil Treffen in geschlossenen Räumen wegen der Corona-Ansteckungsgefahr nicht angezeigt sind, erstmals an die frische Luft gegangen.

Mit dem Zollstock platziert

Da saßen sie nun in weitem Rund ums Krokusbeet auf den Gartenstühlen, die Alfred Schmid mitgebracht und schön risikofrei in mehr als zwei Meter Abstand voneinander – abgemessen mit dem Zollstock – platziert hatte.

Im idyllischen Klostergarten

„Wenn die Italiener von Balkon zu Balkon singen, dann können wir das auch in unserem Klostergarten“, stellte Akkordeon-Begleiter Manfred König den Bezug zu den Bürgeraktionen in den norditalienischen Städten her, die von der Corona-Epidemie am schlimmsten getroffen sind.

Psychohygiene ist auch wichtig

Und Hannes Reis erläuterte: „Wir alle hören immer wieder, wie wichtig Hygiene ist: Abstand halten. Aber die Psychohygiene darf auch nicht zu kurz kommen. Deshalb treffen wir uns hier.“ Gerade viele Alleinstehende bräuchten zwischendurch mal Begegnung. Reis selbst steuerte zum Programm einige Frühlingsgedichte von Friedrich Hölderlin bei.

Bürgeraktion unterstützen

Ein weiteres Anliegen, das Reis, König, Schmid und der ebenfalls hinzugestoßene Ortsvorsteher Otto Pflumm mit dem Frischluftsingen verbanden: einen Anstoß dafür geben, dass die Aktion „Bürger helfen Bürgern“ in der Zeit der Corona- Krise eine Initialzündung erfährt.