Bis sich Balingen für die Gartenschau herausgeputzt hat, steht vor den Verantwortlichen noch eine ganze Menge Arbeit. Doch vielerorts ist schon zu sehen, wie die Gartenschau wächst und gedeiht.

Ein besonders reizvoller Ort entsteht aktuell mit den Erlebnisauen im nordöstlichen Bereich Balingens. Aus einer grauen Gewerbebrache entsteht ein zauberhafter, nachhaltig gestalteter Platz, der am Mittwochabend zum ersten Mal für ein Event geöffnet wurde. Ganz exklusiv erlebten Abonnenten des ZOLLERN-ALB-KURIER einen facettenreichen Musikgenuss mit dem Balinger Kammerorchester.

Wetter konnte nicht besser sein

Niko Skarlatoudis, zuständig für Veranstaltungen, PR und Marketing des Großevents Gartenschau, war gut gelaunt, als er die Besucher, die erwartungsvoll auf der Baustelle Platz genommen haben, begrüßte.

Das Wetter konnte nicht besser sein an diesem lauen Sommerabend. Die Euphorie der Musikerinnen und Musiker war groß, nach langer Zwangspause endlich wieder vor Publikum spielen zu dürfen. Dirigent Dietrich Schöller-Manno, arbeitet seit zwei Jahrzehnten mit dem Kammerorchester und kann in seiner Karriere auf viele musikalische Höhepunkte zurückblicken.

Italienisches Feuer kommt zu Gehör

Den Auftakt machten sie mit der 1. Salzburger Sinfonie, die das Musikgenie Wolfgang Amadeus Mozart im Alter von 16 Jahren eigentlich für das Mailänder Orchester schrieb und der dreisätzigen Sinfonie neben eher melancholischen Phasen italienisches Feuer einhauchte.

Das zweite Stück des Abends entstammt aus der Feder des bedeutendsten Musikers der Romantik, Felix Mendelssohn-Bartholdy. Im zarten Alter von nur zwölf Jahren zauberte der Komponist die Sinfonia II in D-dur, die nicht nur mit dem Kanon von erster und zweiter Geige im ersten Teil und am Schluss des 2. Satzes beeindruckt. Groß war der Applaus nach den letzten verhallenden Klängen, nachdem der nur in den Musikpausen störende Verkehrslärm in den Vordergrund rückte.

Streicher zupfen mandolinenartige Klänge

Welche Sinfonie oder welcher Satz bei den Zuhörern an erster Stelle stand, wurde an diesem Abend nicht bekannt. Die Lieblingsmelodien von Benjamin Britten jedenfalls präsentierte das spielfreudige Orchester in dessen 4-Satz-Stück Simple Symphony. Eine Besonderheit dieser Sinfonie war das fast schon mandolinenartig klingende Pizzicato, bei der die Saiten nicht mit dem Bogen gestrichen, sondern mit den Fingern gezupft werden.

Die mit großem Applaus endende Premiere des ersten Baustellenkonzertes war ein voller Erfolg und die Zuhörer waren voll auf begeistert. Was die Baustellen als Veranstaltungsorte betreffen, sind die Möglichkeiten in Balingen an allen Ecken und Enden geschaffen. Es bleibt nun den Verantwortlichen überlassen, daraus eine klingende Eventlocation zu zaubern.