Sigmaringen

Sigmaringer Chemiker sind auf der Spur von Frische und Grenzwerten

26.08.2021

von Pressemitteilung

Sigmaringer Chemiker sind auf der Spur von Frische und Grenzwerten

© Privat

Im Labor der CVUA mit Sitz in Sigmaringen. Das Amt ist für den gesamten Regierungsbezirk Tübingen zuständig.

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Sigmaringen hat im vorigen Jahr 6500 Proben untersucht. Dies geht aus dem Jahresbericht hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Um die Qualität der Lebensmittel hoch zu halten, gibt es das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA), dessen Sitz im Bereich des Regierungspräsidiums Tübingen in Sigmaringen ist.

Die gute Nachricht: 2020 waren von 6500 Proben nur 19 Prozent beanstandet worden, teilt Amtsleiterin Mirjam Zeiher mit. Knapp die Hälfte der Beanstandungen bezogen sich auf unzureichende und irreführende Kennzeichnung und Aufmachung der Lebensmittel.

Nur 14 Proben waren gesundheitsschädlich

Rund 31 Prozent der Beanstandungen wurden aufgrund von mikrobiologischen Verunreinigungen verursacht. Dabei sei sehr erfreulich: nur 14 Proben (0,21 Prozent) wurden als gesundheitsschädlich beurteilt.

Darunter befanden sich Proben mit Fremdkörpern, mit mikrobiellen Verunreinigungen wie Listerien oder Salmonellen sowie Proben, die wegen nicht deklarierten, aber für Allergiker in relevanter Menge enthaltener Allergenen als gesundheitsschädlich beurteilt wurden.

Kein Grenzwert für Mandeln

Eines der zahlreichen Themen, die letztes Jahr im Fokus des Verbraucherschutzes standen, war die Untersuchung von Blausäure in Mandeln und gebrannten Mandeln. Diese können von Natur aus Blausäure enthalten, was bei höheren Gehalten bei Aufnahme zu gesundheitlichen Problemen bis hin zu Vergiftungen führen kann.

Sigmaringer Chemiker sind auf der Spur von Frische und Grenzwerten

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Mandeln sind lecker, enthalten aber Blausäure.

Ein gesetzlicher Grenzwert für Mandeln fehlt aktuell noch, ist aber auf EU-Ebene im Gespräch. Das CVUA Sigmaringen setzt sich, auch durch die Weitergabe von eigenen Untersuchungsbefunden, für die Einführung eines gesetzlichen Höchstgehalts von Blausäure in Mandeln ein.

Trinkwasser unter der Lupe

In der Trinkwasserüberwachung wurden wie bereits im Vorjahr die sogenannten Kleinanlagen weiter unter die Lupe genommen. Das Amt habe 63 Prozent dieser Eigenwasserversorgungsanlagen oder Hausbrunnen, meist wegen ihres mikrobiologischen Zustands, beanstandet, heißt es im Jahresbericht.

Auf der Spur neuer Mikroverunreinigungen

Darüber hinaus startete im Berichtsjahr das Trinkwasserprojekt „Spur 2020“ zur Identifizierung und Vorkommen von neuartigen Mikroverunreinigungen in Trink- und Mineralwasser.

Mit Beginn dieses Projekts konnten bereits erste Untersuchungen auf Blaualgentoxine von Badegewässern, die mit Blaualgen belastet waren, als Beitrag zum Verbraucherschutz realisiert werden.

Menthol im Tabak

Am CVUA Sigmaringen werden neben Lebensmitteln und Trinkwasser auch Tabakwaren untersucht. In diesem Bereich wurde die Schwerpunktaktion „nikotinhaltige Liquids für E-Zigaretten“ weitergeführt.

In Wasserpfeifentabak wurde die Untersuchung des Zusatzstoffs Menthol unter die Lupe genommen, der nach einer Übergangsfrist seit 20. 5. 2020 in Rauchtabakerzeugnissen verboten ist.

Vom Speck bis zum Schimmelpilz

Weitere Themen des Jahresberichts 2020 sind unter anderem der mikrobiologische Status von Frühstücksspeck, Softeis und Milchschaum, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe in Grünkern, die Frische von Fruchtsäften und Schimmelpilzgifte in Kernen und Nüssen. Den ausführlichen Jahresbericht 2020 gibt es im Netz: cvua-sigmaringen.de.

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