Handball

Siegesserie ausgebaut: Der HBW Balingen-Weilstetten schlägt auch Großwallstadt

24.09.2022

Von Marcus Arndt

Siegesserie ausgebaut: Der HBW Balingen-Weilstetten schlägt auch Großwallstadt

© Herl

Der HBW bleibt weiter ungeschlagen.

Der Balinger Zweitliga-Primus bleibt ohne Punktverlust. Im Spitzenspiel besiegte der HBW den Verfolger aus Großwallstadt mit 28:27 (16:17). Das Team von Jens Bürkle reitet weiter auf der Rasierklinge. Auch gegen die Mainfranken drehten die „Gallier“ in der Schlussphase einen knappen Rückstand.

Im Ligagipfel dominierten in der ersten Spielsequenz erwartungsgemäß die Abwehrreihen. Den ersten Ballverlust des Altmeisters veredelte Oddur Gretarsson zur Balinger Führung. Auch in der Folge generierten die Schwaben die besseren Szenen, verteidigten leidenschaftlich. Das half allerdings nichts: Großwallstadt stellte nach vier Minuten auf 2:1 und konservierte in der Folge den knappen Vorsprung (2:3/5.). Florian Eisenträger erhöhte auf 4:2 (6.), aber nur Sekunden später verkürzte Moritz Strosack.

Ohne den angeschlagenen Spielmacher Filip Vistorop tat sich der Bundesliga-Absteiger im stehenden Angriff sehr schwer. In Überzahl egalisierte der Spitzenreiter, ließ aber vorne einfach zu viel liegen. In der Mitte sollte der junge Elias Huber die Akzente setzen, was gegen abwehraffinen Altmeister in Durchgang eins nicht funktionierte. Dieser führte weiter knapp (5:6/11.), während die Schwaben immer wieder in Zeitnot kamen. Jona Schoch zog die nächste Fahrkarte. Simon Sejr hielt den HBW zunächst im Spiel. Der Däne fischte sich eine Freie von Maxim Schaller (14.).

Knapper Vorteil für die Gäste

Jens Bürkle reagierte, stellte im Rückraum um. Ohne Erfolg. Ins leere Tore netzte Guilherme Linhares de Souza, der bereits in der nächsten Aktion für zwei Minuten auf die Bank musste. In Unterzahl traf Schoch zum 7:7 (16.). Es lief für den ersatzgeschwächten Kreisstadt-Klub weiter nicht rund. Wie schon in den vergangenen Begegnungen liefert die Defensivabteilung – aber im Angriff funktionierte wenig. Dass Schoch nach einem Wullenweber-Foul von der Platte musste, machte es nicht besser.

Früh wurde es richtig hektisch auf der Platte, weil Großwallstadt viel Theater machte. Das hatte der Balinger Kommandogeber befürchtet – und seine Mannschaft darauf eingestellt. Sein Gegenüber Igor Vori ließ nichts unkommentiert, kam bei den Schiedsrichtern Fabian Dietz und Tobias Biehler aber damit durch. Promi-Bonus für den zweifachen Olympia-Sieger.

Dessen Mannschaft investierte weiter mehr, stand defensiv unglaublich stabil und nutzte die Chancen konsequent. Bürkle reagierte, bat zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. Daniel Ingason stellte beim 12:13 (24.) den Anschluss her, ehe Moritz Strosack mit einem Konter-Doppelpack die Partie kurzzeitig drehte (14:13/26.). Vori steuerte erfolgreich dagegen. Zur Pause führte der ehemalige Europapokalsieger der Landesmeister mit 17:16.

Kampf mit harten Bandagen

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Der HBW fand zunächst keine Lösungen gegen die kompakte 5:1-Abwehr des Altmeisters. Wichtig, dass Mario Ruminsky mehr und mehr zum Faktor wurde. Vorne machte Ingason den Unterschied, der mit seinem sechsten Treffer zum 18:17 (36.) erfolgreich war. Entscheidend setzte sich aber keine der beiden Mannschaften ab. Der Isländer konservierte den knappen Vorteil (20:19/41.). Dennoch wackelte der HBW, geriet beim 20:22 mächtig in Bedrängnis (44.).

Erneut fiel die Entscheidung in der Schlussphase. In Überzahl scheiterten die Schwaben an TVG-Keeper Petros Boukovinas. Das blieb ohne Konsequenzen für die „Gallier“, welche beim 25:24 wieder in Führung gingen (51.). Tobias Heinzelmann traf ins leere Tor – wurde von Florian Eisenträger in dieser Aktion aber regelrecht niedergestreckt. Rot für den Großwallstädter, begleitet von verbalen Nickeligkeiten auf und neben der Platte.

Siegesserie ausgebaut: Der HBW Balingen-Weilstetten schlägt auch Großwallstadt

© Herl

Für Tobias Heinzelmann war das Spiel nach einem Foul vorzeitig vorbei.

Crunchtime in der „Hölle Süd“, die mächtig brodelte. Noch einmal justierte Bürkle nach (58.). Erfolgreich. Gretarsson stellte auf plus Zwei (28:26), aber noch waren 97 Sekunden zu absolvieren. Das reichte! Auch eine finale Auszeit von Vori verpuffte. „Ich bin einfach stolz und zufrieden, dass es uns gelungen ist, gegen diese wirklich sehr gut und unangenehm spielende Mannschaft zwei Punkte zu holen – auch mit den zwei Ausfällen im Spiel dann noch“, bilanzierte Bürkle.

Mit nunmehr 8:0 Punkten führen die Schwaben die Tabelle alleine an – der Verfolger Dessau-Roßlauer HV spielt erst am Sonntagnachmittag (gegen Hüttenberg).

Diesen Artikel teilen: