Sieg der Moral: Eisbären drehen im finalen Saisonspiel einen Rückstand in Heilbronn

Gegen die Eisbären aus Heilbronn musste Balingens Kommandogeber Petr Kasik improvisieren – wie schon so oft in der Spielzeit standen einige Akteure nicht zur Verfügung. Verletzt abgemeldet hatte sich unter anderem kurzfristig Torhüter Louis Weßner, sodass Björn Maier zum Einsatz kam. Dennoch wollten sich die Kreisstädter für die klare 2:7-Hinspielniederlage vor heimischer Kulisse revanchieren und einen versöhnlichen Saisonabschluss feiern.

Früher Rückstand

Doch zu allem Überdruss gingen die Heilbronner am Wochenende dann auch noch schnell in Führung. Nach etwas mehr als vier Spielminuten traf Jan Kreutzer. Die Balinger übernahmen in der Folge zwar immer mehr die Regie, waren den Hausherren – vor allem in den zweiten 20 Minuten - teils drückend überlegen und erspielten sich zahlreiche teils sehr gute Chancen. Allerdings scheiterten sie immer wieder: Mehrmals ging der Puck gegen den Pfosten oder die Latte. Oder aber die Heilbronner konnten sich auf ihren starken Schlussmann Moritz Ertl verlassen, der einen glänzenden Tag erwischt hatte und mehrere vermeintlich „Hundertprozentige“ doch noch abwehren konnte.

Statt davon frustriert zu sein, rannten die Balinger einfach immer weiter an. Und im letzten Drittel, als die Heilbronner selbst kaum noch zu Chancen kamen und sich gegen die Überlegenheit der Gäste mehrmals nur noch mit Fouls zu helfen wussten, klappte es dann: Marcel Schneider markierte in der 51. Spielminute in Überzahl den überfälligen Ausgleich. Anschließend ging es Schlag auf Schlag: David Lorenz schoss die Heilbronner eineinhalb Minuten später erneut in Führung. Andrej Vasilev glich wenige Sekunden danach wieder aus. Und Florian Zeiselmeier erzielte erneut nur etwas mehr als eine Minute darauf das sehenswerte, vor allem aber spielentscheidende Tor zum 3:2 für die Balinger. Die Mannschaft um Kapitän Hannes Deuring drehte nach dem Schlusspfiff mehrere Runden und ließ sich von den mitgereisten Fans feiern.

Lust auf mehr

Trainer Petr Kasik zeigte sich nach dem Sieg im letzten Saisonspiel zufrieden. Die Mannschaft habe Mentalität bewiesen, hob der tschechische Übungsleiter hervor. Obwohl es sportlich um nichts mehr gegangen sei, hätten die „Jungs“ nochmals gekämpft und alles gegeben – mehr könne man nicht verlangen. Die Balinger beenden die Saison 2022/23 auf Platz vier der Landesligatabelle – knapp davor platziert ist Erzrivale Reutlingen mit zwei Punkten mehr, an der Tabellenspitze steht Schwenningen, gefolgt von Eppelheim. Platz drei, so Kasik, wäre durchaus möglich gewesen – und ist vielleicht in der nächsten Spielzeit drin: „Dafür werden wir alles geben“, verspricht Kasik.