Sicherheit am Plettenberg: DRK-Bergwacht Zollernalb räumt in Dotternhausen Felsen aus dem Weg

Von Rolf Schatz

Am Samstag führte die DRK-Bergwacht Zollernalb unter der Führung von Bereitschaftsleiter Edwin Blessing und seinem Stellvertreter Andreas Schneider eine Felsberäumung am Steilhang der Plettenbergzufahrt zwischen Parkplatz Riese und der Hochfläche durch.

Sicherheit am Plettenberg: DRK-Bergwacht Zollernalb räumt in Dotternhausen Felsen aus dem Weg

Mitglieder der DRK-Bergwacht beim Einsatz in unwegsamem Gelände am Plettenberg.

Dieser Einsatz wurde von der freiwilligen Feuerwehr Dotternhausen und dem Bauhof der Gemeindeverwaltung Dotternhausen unterstützt. Für 14 ausgebildete Spezialistinnen und Spezialisten der DRK-Bergwacht Zollernalb gab es im oberen Bereich der Zufahrt zum Plettenberg viel zu tun.

Der strenge Frost in den Wintermonaten habe einmal mehr viel Gestein und Geröll im Steilhang zwischen der Riese und dem Plettenbergbrünnele gelöst, erklärte Bereitschaftsführer Edwin Blessing. Die Gemeinde Dotternhausen ist entlang der Plettenbergzufahrt verkehrssicherungspflichtig, deshalb wird seit Jahren in regelmäßigen Abständen die sogenannte Felsberäumung vorgenommen.

Hoher Stellenwert für die Gemeinde

Dotternhausens Bürgermeisterin Marion Maier leitete diese Maßnahme in die Wege – für sie nimmt auch die Sicherheit auf der stark frequentierten Plettenbergzufahrt einen hohen Stellenwert ein.

Die Arbeiten konzentrierten sich auf die Steilhänge oberhalb der Straße, daher wurden die Wege zum Berg am Samstag von Dotternhausen aus gesperrt. Die Absperrungen der Zufahrtsstraße zwischen Wanderparkplatz Riese und der Hochfläche unternahm mit zwei Fahrzeugen die Freiwillige Feuerwehr Dotternhausen mit Bernd Scherer, Markus Ritter, Stefan Kopf und Peter Zinnecker.

Loses Gestein muss weg

Sicherheit wurde groß geschrieben, die Einsatzleute waren angeseilt. Sie hatten die Aufgabe, loses oder lockeres Gestein und Geröll den Hang abwärts zu verfrachten oder auch den einen oder anderen Felsbrocken mit der Brechstange zu lösen. So sollen plötzliche Steinschläge, die Spaziergängerinnen und Spaziergänger treffen können, weitestgehend verhindert werden.

Die Bergwachtgruppe arbeitete in mehrere parallelen Sektoren am Steilhang und suchten in dem Areal systematisch von oben nach unten nach lockeren Gesteinsbrocken.

Das lose Felsmaterial ließ man ins Tal rollen, wo es später vom Bauhofteam der Gemeinde Dotternhausen unter der Leitung von Damir Baumann abtransportiert wurde. Blessing und sein Stellvertreter Andreas Schneider sowie Winterdienstleiter Alexander Herter waren zufrieden: „Nachdem die Bergwacht den Steilhang jährlich sachgerecht und intensiv nach verwittertem Gesteinsmaterial absucht, sind wir vor großen Überraschungen sicher“, führte Blessing aus. Die Felsräumung sei sehr gründlich unter Einhaltung strenger Sicherheitsmaßnahmen und coronakonform gemacht worden, lobten die Verantwortlichen. „Wir wissen wo wir ansetzen müssen“, so Blessing.

Rund 60 aktive Mitglieder

Die gemeinnützige Organisation mit rund 60 aktiven Mitgliedern sei nun 60 Jahre alt und finanziere sich zum größten Teil aus ihren absolvierten Einsätzen, Spenden und Landeszuschüssen verrät Bereitschaftsleiter Edwin Blessing. Nicht nur Einsätze zur Rettung und Bergung aus unwegsamen Gelände, Höhen und Tiefen gehören zu ihren vielfältigen Aufgaben, auch beteiligen sie sich bei der Landschaftspflege und dem Naturschutz im Zollernalbkreis.

Hierbei kommen Gerätschaften und technische Mittel wie Baumrettungssysteme, Dreibein, Aufziehwinde, Schneemobile für Wintereinsätze aber auch Hubschrauber zum Einsatz. Im vergangenen Jahr absolvierte die DRK Bergwacht Zollernalb rund 30 Einsätze, davon waren auch zwei Totenbergungen zu verzeichnen. Im Schnitt seien im Sommer die meisten Einsätze, darunter zahlreiche Rad- und Mountainbike-Stürze oder Wanderunfälle. Zwischen Weihnachten und Dreikönig wurden die Bergwachtmänner und Frauen gleich zu zehn Einsätzen gerufen, sagte Blessing im Gespräch mit unserer Zeitung. Bei diesen Wintereinsätzen kamen die Schneemobile und der Rettungshubschrauber zum Einsatz.

Ausbildung wird groß geschrieben

Die Ausbildung werde bei der Bergwacht sehr groß geschrieben. Der Nachwuchs wird während der Corona-Pandemie online geschult, außerdem leisteten die Anwärter zwei Präsenzdienste in Kleingruppen in Tailfingen. Ihr letzter Einsatz bewerkstelligten rund zwölf Einsatzkräfte beim UCI Mountain Bike World Cup Albstadt.

Neubau auf dem Lichtenbol

Erfreut ist Bereitschaftsleiter Edwin Blessing über den ersten Spatenstich in Tailfingen. Auf dem Lichtenbol wird derzeit ein zeitgemäßes Gebäude für die Bergrettungswache gebaut. Dieses werde dem Grundstandard entsprechen, welche eine Rettungseinrichtung benötige. Zwei Schlafräume für Nothelfer, ein Aufenthaltsraum, Sanitär- und Umkleideräume, ein Trockenraum sowie ein Funkraum und eine Küche finden in dem Neubau ihren Platz. Zudem wird es eine Garage und vieles mehr geben, so Blessing.

Der Neubau werde dringend benötigt und sei künftig ein Aushängeschild für Albstadt. Nach der Fertigstellung sei man gut gerüstet, sagt der Bereitschaftsleiter. Er und sein Team fiebern der Fertigstellung und Einweihung freudig entgegen.