Balingen/Reutlingen

Seniorinnen aus Balingen und Reutlingen geprellt: Polizei warnt vor neuer Telefonbetrugsmasche

09.07.2020

von Polizei

Seniorinnen aus Balingen und Reutlingen geprellt: Polizei warnt vor neuer Telefonbetrugsmasche

© Benno Haile

Am Telefon hatte sich die falsche Polizeibeamtin bei der Seniorin gemeldet (Symbolfoto).

Um Bargeld, Schmuck, Goldmünzen und Goldbarren sind am Mittwoch zwei Seniorinnen aus einer Reutlinger Kreisgemeinde und aus Balingen von unbekannten Telefonbetrügern geprellt worden. Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche und gibt Tipps.

Am Mittwoch wurde eine 83-Jährige aus Balingen von Telefonbetrügern um ihr Vermögen gebracht.

Zunächst hatte die Seniorin am späten Dienstagabend den Anruf einer angeblichen Polizeibeamtin erhalten, mit dem Hinweis, ihr Name sei auf eine Liste gefunden worden, die man einer Verbrecherbande abgenommen habe. Sie solle alle Fenster und Türen schließen, zu Hause bleiben und nicht mehr auflegen, damit man Kontakt halten könne.

Angebliche Polizeibeamtin berichtet über Ermittlungen

Tatsächlich meldete sich in der Nacht und am nächsten Morgen mehrfach eine angebliche Polizeibeamtin Magdalena Mauer bei der Dame, die behauptete, eine Sondereinheit ermittle gegen den Leiter ihrer Bankfiliale, weil dieser angeblich Wertgegenstände in Kundenschließfächern austausche.

Frau legt Vermögen vor die Haustür

Die 83-Jährige fuhr danach zu ihrer Bank und leerte ihr Schließfach, wobei die Täter über das Handy ständig Kontakt mit ihr hielten.

Wie angewiesen, packte die Frau ihre Vermögenswerte zusammen und legte diese zu Hause vor die Tür, wo sie wenig später von einem Unbekannten abgeholt wurden. Erst geraume Zeit später wurde die Polizei von dem Betrug informiert.

Ähnliche Betrugsmasche im Kreis Reutlingen

Mit einer etwas veränderten Masche wurde am Mittwochvormittag eine 85-Jährige Frau aus dem Kreis Reutlingen geprellt. Sie erhielt ebenfalls einen Telefonanruf von einem vermeintlichen Polizisten – ein angeblicher Joachim Krüger, der behauptete, beim „Einbruchsdezernat“ zu arbeiten.

Im Verlauf des Gesprächs setzte der Kriminelle sein Opfer so unter Druck, dass die alte Dame ihre Wertsachen vor die Tür legte. Diese wurden von einem komplett weiß gekleideten Mann abgeholt.

Viele Betrugsversuche werden bei der Polizei gemeldet

Beinahe täglich gehen im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen derartige Anrufe über weitere Betrugsversuche ein. Neben den genannten Maschen wird teilweise auch behauptet, dass Kriminelle unautorisiert Geld von Konten abbuchen.

Die Opfer werden angewiesen, sämtliches Guthaben abzuheben und angeblichen Polizeibeamten zu übergeben. Auch diese Geschichte ist frei erfunden.

Auf kein Gespräch einlassen und besonnen reagieren

Das Polizeipräsidium Reutlingen warnt vor diesen Betrügern und rät: Angezeigte Telefonnummer, Namen und angegebene Dienststelle des Anrufers notieren und auflegen. Die Angerufenen sollten sich auf kein Gespräch einlassen, stattdessen Kontakt mit der Polizeidienststelle in der Nähe aufnehmen.

Wichtig: Nicht die Rückruftaste drücken, im Zweifel den Polizeinotruf 110 wählen.

Fremden niemals Bargeld oder Wertgegenstände übergeben

Außerdem sollten nie Informationen über persönliche und finanzielle Verhältnisse preisgegeben werden. Die Polizei schreibt weiter: „Übergeben Sie nie einem Fremden Bargeld oder Wertgegenstände. Lassen Sie Ihr Vermögen da, wo es ist, und heben Sie kein Geld ab, um es einem angeblichen Polizeibeamten oder sonst einer angeblichen Amtsperson zu übergeben.“

Im Verdachtsfall sollten Betroffene einen Angehörigen oder eine vertrauensvolle Person zu Rate ziehen.

Online informieren

Weitere Tipps und Informationen zum Schutz vor diesen Betrügern gibt es auf polizei-beratung.de.

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