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Seniorengerechtes Wohnen statt Leerstand: Weilstettens Dorfkern verändert sich bald

Von Nicole Leukhardt

Die Weilstetter Dorfmitte wird ihr Gesicht in den kommenden Monaten verändern. Die Firma Pre-Bau aus Jettingen will direkt neben der Kirche ein großes, seniorengerechtes Gebäude für betreutes Wohnen mit 28 Einheiten bauen. In der nächsten Ortschaftsratssitzung soll das Konzept den Räten und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Sonne (vorne) und Adler (zuletzt Metzgerei Bitzer) werden abgerissen, hier soll seniorengerechtes Wohnen entstehen.

„Wir haben eine Bauvoranfrage gestellt“, sagt Harry Maisner, Geschäftsführer der Firma Pre-Bau. Die Lage mitten im Ort an der Hauptstraße neben der Kirche sei „ideal für die Leute, die dort später wohnen“, findet er. Zwar sei es bedauerlich, dass der letzte Metzger im Ort aus dem Dorfkern verschwinde, Maisner hoffe jedoch, mit dem Angebot für Senioren gleichfalls wichtige Infrastruktur zu schaffen.

28 neue Wohneinheiten für ältere Menschen

Die 28 Wohnungen, die seine Firma in Weilstetten plant, sollen als Eigentumswohnungen verkauft werden. Zielgruppe seien Menschen in der zweiten Lebenshälfte, die später vielleicht die Möglichkeit der Betreuung in den eigenen vier Wänden nutzen möchten. „Wir planen auch Aufenthaltsräume und einen Gymnastikraum als Gemeinschaftseinrichtungen“, beschreibt Maisner seinen Plan. Zu sehen ist das geplante Gebäude bereits auf der Website der Firma.

Einen hat er mit dem Konzept schon überzeugt: Weilstettens Ortsvorsteher Wolfgang Scneider freut sich über die Entwicklung in „seinem“ Dorf. „Seniorengerechtes Wohnen ist ein weiterer wichtiger Baustein für das Angebot von Weilstetten“, sagt er. Insgesamt sei das Vorhaben eine deutliche Aufwertung für den zweitgrößten Balinger Teilort. So müssten ältere Menschen das soziale Umfeld nicht komplett verlassen, sondern könnten auch im Alter in Weilstetten bleiben.

Innenverdichtung nimmt Fahrt auf

Der Ortschaftsrat hat dem Abbruch von Sonne und Adler bereits in der jüngsten Sitzung grünes Licht gegeben, für den Neubau laufe das Genehmigungsverfahren. Die Größe des Komplexes macht dem Ortsvorsteher wenig Sorgen. „Adler und Sonne waren auch nicht gerade klein, die aktuellen Bauten haben Bestandsschutz“, erklärt er. Und freut sich, dass endlich Schwung in Sachen Innenverdichtung im Ort kommt. „Leerstände und Brachen sehen wir natürlich nicht gern“, sagt er.

Gebaut wird auch in der Bachstraße auf dem ehemaligen Gelände der Firma Rau. Die Gewerbebrache ist abgebrochen, „hier liegt schon eine Baugenehmigung vor“, erzählt Schneider. Auch in der Hauptstraße 31, gegenüber von Adler und Sonne, soll bald neuer Wohnraum entstehen.

Pflegeheim lässt auf sich warten

Einzig beim Lochenbad, wo das Burladinger Servicehaus Sonnenhalde ein Pflegeheim bauen möchte, tut sich seit Monaten nichts. „Wir sind mit dem Betreiber im Gespräch“, sagt der Ortsvorsteher. Gegen den Bau waren massive Widersprüche aus der Nachbarschaft eingegangen, die mittlerweile zurückgewiesen wurden.

Einzig eine Klage sei noch offen, die jedoch wenig aussichtsreich sei. „Der Betreiber dürfte mit dem Bau beginnen und vom Recht des Sofortvollzugs Gebrauch machen“, erklärt Wolfgang Schneider. Er hoffe, dass sich das Kapitel Pflegeheim dann endlich schließt und sich das Spektrum für die älteren Bewohner im Ort weiter vergrößert.