Albstadt

Seminar zur Sterbebegleitung: Albstädter Hospizgruppe will Angehörigen die Angst nehmen

20.05.2019

Von Dagmar Stuhrmann

Seminar zur Sterbebegleitung: Albstädter Hospizgruppe will Angehörigen die Angst nehmen

© Dagnar Stuhrmann

Die Referentinnen des Seminars (v.l.): Gisela Pullwitt, Dorothee Hummel-Wagner und Regina Birk.

Am 26. und 28. Juni findet im Gemeindehaus Spitalhof ein Seminar mit dem Titel „Einander beistehen am Ende des Lebens“ statt.

Die meisten Menschen möchten zuhause sterben, in ihrer vertrauten Umgebung, betreut von der Familie. Allerdings geht dieser Wunsch nur in wenigen Fällen tatsächlich in Erfüllung.

Viele haben Angst davor, etwas falsch zu machen

„Die Realität ist die“, sagt Regina Birk von der Albstädter Hospizgruppe, „dass die meisten Menschen im Krankenhaus oder in Altenheimen sterben.“ Warum ist das so? Oft wissen die Angehörigen nicht, „wie sterben geht“. „Sie haben Angst, etwas falsch zu machen und möchten sich nicht vorwerfen lassen, etwas versäumt zu haben“, erklärt die Klinikseelsorgerin Gisela Pullwitt.

Reden über ein Tabuthema

Nach wie vor ist der Tod für viele Menschen ein Tabuthema. Dabei gehört der Tod zum Leben, wirft aber auch jede Menge Fragen auf. Gerade weil man nur selten darüber spricht, sind viele Menschen unsicher – nicht nur, wenn es um den eigenen Tod geht, sondern eben gerade auch, wenn es darum geht, anderen in den letzten Tagen ihres Lebens beizustehen. „Dabei kann jeder Sterbende begleiten“, sagt Regina Birk, „man muss es sich nur zutrauen“.

Mit neuem Angebot Hilfestellung geben

Die Albstädter Hospizgruppe möchte nun mit einem neuen Angebot einen Beitrag dazu leisten, dass Sterben menschlicher wird und dass sich Angehörige leichter damit tun, Sterbenden in ihrer letzten Lebensphase beizustehen. „Wenn man weiß, was Sterbende erleben, dann kann man auch damit umgehen.“

Im Rahmen eines zweiteiligen Seminars werden Regina Birk, Gisela Pullwitt und Dorothee Hummel-Wagner am 26. und 28. Juni, jeweils 17.30 bis 20.30 Uhr, mit Informationen rund ums Thema Sterben Hilfestellung geben.

Vier Themenbereiche sind im Fokus

Im Mittelpunkt stehen vier Themenbereiche. Der erste Teil dreht sich um die Frage: Wie stirbt der Mensch? Dabei geht‘s um Pflege, Ernährung, Kommunikation und körperliche Veränderung in der letzten Lebensphase. Teil zwei kann man mit „Wie verändert sich ein Sterbender?“ überschreiben.

Im Mittelpunkt stehen hierbei die Sterbephasen. Im dritten Teil geht es um rechtzeitige Vorsorge. Stichworte: Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Testament. Der letzte Seminarteil befasst sich mit dem, was nach dem Tod geschieht: Gesten und Rituale am Totenbett, Bestattung, Trauer.

Wiederholungen sind geplant

Das Seminar findet im Spitalhof 10 statt und bietet auch die Möglichkeit zum Austausch und zum Fragenstellen. „Wenn das Angebot angenommen wird“, sagt Dorothee Hummel-Wagner vom Pflegestützpunkt Albstadt, „werden wir das Seminar regelmäßig anbieten.“ Angedacht ist einmal pro Jahr.

Ein Unkostenbeitrag wird erhoben. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt. Interessierte können sich unter Telefon 07431 938514 (vormittags) oder 0151 50415292 bis zum 21. Juni anmelden. Weitere Informationen gibt’s auf hospizgruppe-albstadt.de.

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