Seit 30 Jahren in Sachen Jugendarbeit on top: Rosenfelder Wehr kennt keine Nachwuchssorgen

Von Rosalinde Conzelmann

Seit der Gründung 1989 ist die Jugendfeuerwehr von 15 auf 72 Mitglieder angewachsen. Zudem gibt es drei Kindergruppen. Längst ist die Feuerwehr auch beim Nachwuchs keine Männersache mehr. Die Planungen für die große Geburtstagsfete am 6. Juli sind in vollem Gange.

Seit 30 Jahren in Sachen Jugendarbeit on top: Rosenfelder Wehr kennt keine Nachwuchssorgen

Bei den Übungen steht technische Hilfeleistung oben an.

Die 30-jährige Geschichte der Rosenfelder Jugendfeuerwehr ist eine Erfolgsgeschichte. Sie zählt heute mit zu den großen Jugendwehren im gesamten Zollernalbkreis.

Eine gemeinsame Truppe

Schon von der ersten Stunde an – am 16. Dezember 1989 hatte der damalige Jugendwart Hans-Jürgen Otto zur Gründungsversammlung geladen – gab es eine gemeinsame Jugendgruppe, in der die Kinder und Jugendlichen aller Abteilungen gemeinsam zu den Übungen zusammenkamen.

„Dies ist bis heute so und damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. So lernen sich die Jugendlichen über die Einsatzabteilungen hinaus kennen, was auch für die spätere Zusammenarbeit von Vorteil ist“, sagt Simon Schüehle, der seit Januar 2019 Chef der Jugendfeuerwehr ist.

Seine Vorgänger waren Hans-Jürgen Otto (1989 bis 1993); Albert Fritz (1993 bis 1998); Ingolf Ziegler (1998 bis 2000); Rolf Weisser (2000 bis 2010); Martin Kopp (2010 bis 2014) und Patrick Ziegler (2014 bis 2019).

Drei Kindergruppen sind am Start

Schüehle ist davon überzeugt, dass ein weiterer Grund für das Wachstum an den drei Kindergruppen der Einsatzabteilungen Rosenfeld, Bickelsberg und Leidringen liegt. Zuvor sei es erst ab dem vollendeten 10. Lebensjahr möglich gewesen, Jugendliche aufzunehmen. „Den Kindergruppen können schon Kinder ab dem vollendeten 6. Lebensjahr beitreten“, so Schüehle.

Der engagierte Feuerwehrmann weiß aus Erfahrung, dass es immer schwieriger wird, Menschen für ein Ehrenamt zu gewinnen. „Die Zeiten, in denen es selbstverständlich war mit 18 Jahren zur freiwilligen Feuerwehr zu gehen, sind vorbei“, bedauert er. Vielen sei es zudem nicht bewusst, dass der größte Teil der Wehren in Deutschland auf freiwilliger Basis funktioniert.

Umso wichtiger sei es deshalb für alle Abteilungen der Rosenfelder Wehr eine umfangreiche Jugendarbeit zu betreiben. „Nur so können wir auch für die Zukunft sicherstellen, dass sich die Bürger von Rosenfeld auf eine schlagkräftige Feuerwehr verlassen können“, betont Schüehle.

Kids früh begeistern

Auch der demografische Wandel pfuscht den Feuerwehren ins Handwerk, wenn es um die Nachwuchsgewinnung geht. Mit zehn hätten die meisten Kinder schon ein großes Freizeitangebot, den viel zitierten Freizeitstress. Zudem stehe der Schulwechsel mit vielen neuen Erfahrungen an. Dann sei oft kein Platz mehr für Neues, wie die Jugendwehr. Kinder im Alter von sechs Jahren würden diesen Freizeitstress noch nicht so erleben.

„Es ist für uns deshalb einfacher, die Kinder schon früher für die Feuerwehr zu begeistern“, erklärt der Jugendwart. So sei die Feuerwehr bereits in das Freizeitleben der Kids integriert, wenn weitere Lebensabschnitte beginnen. „Dann haben wir den Fuß schon in der Tür“, sagt Schüehle lachend.

Damit die Kinder den Spaß und die Freude bei der Jugendfeuerwehr nicht verlieren, legen die Betreuer großen Wert auf eine fundierte und spannende Ausbildung. Dies umfasst sämtliche Themengebiete wie die klassische Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung sowie Basics, wie Knoten, Saugleitung kuppeln oder der Umgang mit dem Funkgerät.

Umfangreiche Ausbildung

Aber auch aktuelle Themen wie beispielsweise Ausleuchten einer Nachtlandung des Rettungstransporthubschraubers, Waldbrände und Wasserversorgung werden behandelt, informiert Schüehle. Zudem finden regelmäßig Exkursionen wie zum Beispiel zur Integrierten Leitstelle in Balingen oder zur Atemschutzstrecke statt. „Ein wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit ist und bleibt jedoch die Stärkung der Kameradschaft in Form von Ausflügen, Feiern, Schwimmbadbesuchen und Spieleabenden“, sagt Schüehle.

Für die Größeren stehen auch Fußballturniere oder eine 24-Stunden-Übung auf dem Ausbildungsplan. Zudem verteilen sie die Gelben Säcke im Ort und sammeln die Christbäume ein.

Simon Schüehle macht die Arbeit mit den jungen Menschen viel Freude. Er ist stolz darauf, dass der Anteil der Mädchen in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat. Feuerwehr sei längst keine Männersache mehr. „Ich beobachte ständig, dass es viele Aufgaben bei der Feuerwehr gibt, die von Frauen beziehungsweise Mädchen mindestens genau so gut erledigt werden wie von Männern“, berichtet er. So seien zwischenzeitlich auch zwei Frauen im Betreuerteam. „Eine davon gehörte selbst viele Jahre der Jugendwehr an“, weiß er.

Am 6. Juli wird gefeiert

„Wir feiern unsere Jugendfeuerwehr“ – unter diesem Motto steigt am Samstag, 6. Juli, von 14 bis 21 Uhr in und um die Kleiner-Heuberg-Halle in Leidringen eine große Fete mit zahlreichen Aktionen und Bewirtung. Schüehle und das ganze Betreuerteam aus den sechs Abteilungen hoffen auf zahlreiche Gratulanten und Besucher. Es wird jede Menge geboten, kündigt der Feuerwehrmann jetzt schon an.