Handball

Schwierige Aufgabe für den HBW Balingen-Weilstetten in Kiel: Primus beeindruckt Bürkle

18.12.2019

Von Marcus Arndt

Schwierige Aufgabe für den HBW Balingen-Weilstetten in Kiel: Primus beeindruckt Bürkle

© Moschkon

Jona Schoch & Co treten in Kiel an.

In Kiel geht der Balinger Bundesliga-Aufsteiger am Donnerstag auf die Platte. Die Zebras korrigieren in den finalen Wochen des Jahres das Klassement

Erwartungsgemäß hat der Rekordmeister zum Ende der Bundesliga-Hinrunde die Tabellenspitze zurückerobert, rehabilitierte sich nach der bitteren 28:29-Pleite in Berlin mit einem am Ende souveränen Sieg in Stuttgart.

Mit einem Erfolg im Nachholspiel gegen die „Gallier“ (19 Uhr) möchte das Team von Trainer Filip Jicha Rang eins festigen.

Parallelen zum Füchse-Spiel

Noch am Sonntag waren die Zebras bei dem Wild Boys gefordert, gewannen nicht unverdient und verdrängten Flensburg wieder von der Spitze. „Meine Jungs haben heute 50 Minuten sehr gut gespielt, zehn Minuten haben wir unterwegs irgendwo verloren“, sagt der Kieler Kommandogeber im Sky-Interview.

Es habe Parallelen zum Spiel bei den Füchsen gegeben, so Jicha weiter, „wir arbeiten sehr gut in der ersten Halbzeit, haben das Spiel vollkommen im Griff, machen keinen gravierenden Fehler.“ Der TVB kam noch einmal in Schlagdistanz, ehe der THW in den Schlussminuten den Deckel drauf macht.

Belastung gut verteilt

„Ich habe die Zebras seit Jahren nicht mehr so energiegeladen gesehen“, betont Jens Bürkle, der das Flensburg-Spiel mit seiner Truppe aufgearbeitet und den Fokus nun auf das Duell mit dem Herbstmeister gelegt hat.

Dieser wisse mit seinen Kräften hauszuhalten, hat der HBW-Coach beobachtet, „sie verteilen die Belastung im Kader sehr gut.“

In Stuttgart überzeugte das Kieler Kollektiv: mit dem zehnfachen Torschützen Niclas Ekberg und dem überragenden Kapitän Domagoj Duvnjak. „In der zweiten Halbzeit haben wir wieder zu statisch gespielt“, kritisiert der Kroate, „‘Jogi‘ Bitter hat ein paar Würfe gehalten, und Stuttgart war sofort da. Die Auszeit von Filip war sehr wichtig für uns, weil es einfach unglaublich ist, dass wir uns in 30 Minuten einen Sechs-Tore-Vorsprung erarbeiten, und dann schmeißen wir ihn in fünf Minuten wieder weg.“

„Viel Power“

Das soll sich gegen die Balinger nicht wiederholen. Diese wissen um die Stärken des Primus. „Da wurde im Laufe der Jahre wieder etwas aufgebaut“, urteilt Bürkle, „mit sehr viel Power drin.“

Neben der 3:2:1-Abwehr präferiert der THW eine 6:0-Variante in der Verteidigung, „die unserer Spielweise sehr ähnlich ist“, erklärt der Sportwissenschaftler. Er fügt hinzu: „Kiel hatte vier Tage Zeit, um sich auf uns einzustellen. Da wird auch etwas Neues kommen.“

Zobel fraglich

Innovativ und gereift präsentiert sich der Rekordmeister. „Der spielt um drei Titel mit“, prognostiziert Bürkle. Er ergänzt: „Es war beeindruckend, wie der THW in Skopje aufgetreten ist.“ Zur Pause führten die Zebras im Champions League-Spiel mit 16:4 (Endstand: 30:21), liefern auch in der Bundesliga und stehen im Final Four des Pokals. „Kiel ist aktuell die beste deutsche Mannschaft“, betont der ehemalige Erstliga-Kreisläufer, welcher in der finalen Partie der Hinrunde auf Juan de la Pena (Kreuzbandriss) verzichten muss.

Benjamin Meschke hat wieder trainiert – ebenso Lukas Saueressig. Einzig der Einsatz von René Zobel ist gefährdet. Der Linkshänder klagt über muskuläre Probleme. „Wir haben ihn Anfang der Woche geschont“, verrät Bürkle, „es sieht gut aus, aber wir gehen kein Risiko ein.“

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