Schwenningen

Schwenninger Hay-Mountain-Festival: Veranstalter sind zuversichtlich und buchen neue Bands

25.11.2020

Von Benno Haile

Schwenninger Hay-Mountain-Festival: Veranstalter sind zuversichtlich und buchen neue Bands

© Bandfoto

Antiheld aus Stuttgart sind der Headliner beim Hay-Mountain-Festival 2021.

Positive Nachrichten aus der Kultur- und Veranstaltungsbranche gibt es aktuell kaum. Beim Schwenninger Hay-Mountain-Verein begegnet man der großen Corona-Ungewissheit dagegen mit Optimismus und bereitet das Festival im kommenden August vor.

Das Muster wiederholte sich im Frühjahr und Sommer durchweg bei allen Festivals, ob groß oder klein: Die für 2020 geplanten Veranstaltungen wurden coronabedingt allesamt abgesagt, das Programm größtenteils auf 2021 verschoben.

Seither sind handfeste Neuigkeiten in der Festivallandschaft rar gesät – das Programm ist in den meisten Fällen ja schon komplett und ansonsten heißt es abwarten, ob und wie Festivals im Sommer 2021 stattfinden können.

Ein Schritt nach vorne in unsicherer Zeit

In dieser unsicheren Zeit machen die Organisatoren des jungen Schwenninger Hay-Mountain-Festivals, das in diesem Jahr zum vierten Mal stattgefunden hätte, offensiv einen Schritt nach vorne und veröffentlichen den Headliner für das zweitägige Open-Air, das am 20. und 21. August nächsten Jahres stattfinden soll.

Antiheld aus Stuttgart, die bereits auf den Bühnen des Southside-Festivals in Neuhausen ob Eck und beim Horber Mini-Rock-Festival und als Vorband von The BossHoss und Rea Garvey gespielt haben, nehmen den prominentesten Platz im Programm des Hay-Mountain-Festivals ein. Die Band bezeichnet ihren rauen, rockigen Musikstil selbst als Straßenköter-Pop.

„Wir sind zuversichtlich, dass es 2021 wieder Festivals geben wird“, erklärt Max Maute vom Ausschuss des Hay-Mountain-Vereins, der das Festival ehrenamtlich organisiert.

Coronakonzepte möglich

Sollte es Corona-Auflagen geben oder Hygienekonzepte gefordert sein, lasse man sich etwas einfallen. „Man könnte beispielsweise wie im Albstädter Freibad ein Zonenkonzept aufstellen“, erklärt Maute.

Konkrete Pläne gebe es bislang aber nicht – schließlich wisse man ja nicht, wie die Anforderungen bis zum Festivaltermin aussehen. „Tief im Inneren hoffe ich, dass ein ganz normales Festival stattfinden kann“, sagt Maute.

Hay Mountain
01:39 min
Hay Mountain

„Auch wenn die Sicht gerade etwas neblig ist, will ich die Leute dazu ermutigen, jetzt Festivaltickets zu kaufen – nicht nur bei uns“, erklärt Maute. Bei vielen Veranstaltern gehe es um das finanzielle Überleben und das Fortbestehen des Events.

Das Schwenninger Hay-Mountain-Team hat das Veranstaltungs-Vakuum im Sommer dagegen mit einem blauen Auge überstanden: „Als ehrenamtlich organisiertes Festival haben wir nie gewinnorientiert gearbeitet“, erklärt Maute.

Der Vereinsausschuss, der für die Planung und Organisation zuständig ist, habe sich dann auch recht schnell und klar für eine Absage des Festivals ausgesprochen – obwohl man mit 1500 anvisierten Zuschauern keine Großveranstaltung sei: „Wir wollten das Festival aber nicht auf Teufel komm raus durchdrücken.“

Musikern fehlt Bühnenerlebnis

Die Vorfreude und Zuversicht, dass 2021 das nachgeholt werden kann, was 2020 ausfallen musste, ist groß: „Die Bands haben alle Riesenbock wieder zu spielen und uns sofort zugesagt“, erklärt Maute. Die Bands seien größtenteils Newcomer, deren Mitglieder keine Berufsmusiker: „Auch wenn nicht von der Musik leben, fehlt ihnen einfach das Bühnenerlebnis.“

Bisher stehen im Programm neben den Headlinern von Antiheld mit Stand up Stacy, Alexis in Texas und Roadstring Army drei weitere Bands aus dem süddeutschen Raum fest. Außerdem wird DJ Beestyle, den Southside-Fans vom Radau-und-Rabatz-Club im Partyzelt kennen, auflegen. Zwei weitere Bands sollen noch hinzukommen.

Neues Konzept und vielleicht ein Campingplatz

„Wir haben ein bisschen am Konzept geschraubt“, erklärt Maute. So soll am ersten Festivaltag die Party mit DJ Beestyle im Vordergrund stehen, am Festivalsamstag gibt‘s dann Livemusik satt.

„Wir planen auch ein großes Flunkyball-Turnier“. Zudem soll es erstmals die Möglichkeit geben, beim Festival zu campen. Einen möglichen Standort für den Campingplatz haben die Veranstalter schon im Blick, aktuell befinde man sich in Gesprächen mit der Verwaltung, ob es eine Genehmigung dafür gibt.

Hay Mountain, der Verein zum Festival

2017 fand das Hay-Mountain-Festival erstmals statt. Im Vorfeld hatten vorwiegend junge Schwenninger den gleichnamigen Verein gegründet, um die regionale Musikszene zu unterstützen und Konzerte zu veranstalten.

Mittlerweile ist der Verein auf rund 60 Leute angewachsen: „Wir sind aber immer auf Mitgliedersuche, weil wir beim Festival bis zu 14 Stunden im Einsatz sind“, erklärt Max Maute. „Wir sind zwar nach wie vor schwenningen-lastig, aber mittlerweile sind auch einige Leute aus anderen Gemeinden dabei – es ist jeder willkommen.“

Nähere Infos gibt es auf der Facebook-Seite des Festivals; Tickets im Vorverkauf auf eventbrite.de.

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