Handball

Schwaben senden starkes Signal gegen die Löwen: Erleichterung beim HBW Balingen-Weilstetten

04.06.2021

Von Marcus Arndt

Schwaben senden starkes Signal gegen die Löwen: Erleichterung beim HBW Balingen-Weilstetten

© Herl

Ein starke Leistung zeigte Fabian Wiederstein beim 32:30-Erfolg der „Gallier“ gegen die Rhein-Neckar Löwen.

In der finalen Saisonphase sendete das Team von Jens Bürkle ein starkes Signal an die Konkurrenten um den Klassenerhalt. Drei Tage nach der bitteren Pleite in der Pfalz düpierten die „Gallier“ den Tabellenvierten.

Im zweiten Jahr nach dem ersten Balinger Bundesliga-Aufstieg siegten die Schwaben in der Saison 2007/2008 über den badischen Top-Klub mit 35:33. Ebenso überraschend wie 13 Jahre später – im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg der „Gallier“.

Diese zeigten nach der Niederlage in Ludwigshafen (Endstand: 22:27) die richtige Reaktion. Auch ein 0:3-Negativlauf in den ersten Minuten verunsicherte den Tabellen-16. nicht, welcher nach dem Seitenwechsel das Spiel mit vier Toren in Folge drehte (17:16/36.). Die Löwen, von Martin Schwalb und Nachfolger Klaus Gärtner im Tandem gecoacht, fanden keine Lösungen gegen sehr variable Balinger. Diese ließen vorne in Durchgang zwei wenig liegen – und in der Abwehr nichts zu.

„Viel zu gewinnen“

„Heute war das Auftreten top, die Jungs haben super zusammengehalten“, sagte Bürkle nach dem Sensationssieg am Mittwochabend zufrieden. Vor allem in der zweiten Halbzeit habe seine Mannschaft eine super Leistung im Angriff auf die Platte gebracht, so der HBW-Coach weiter.

„Wir hatten heute extrem viel zu gewinnen – und die Löwen irgendwann auch etwas zu verlieren. Ich glaube, sie haben nicht so recht dran geglaubt, dass wir gegen sie gewinnen können. Wir haben uns das dann stückweise erarbeitet und zum Schluss auch zugeschlagen.“ Nach einer Drei-Tore-Führung des Aufsteigers von 2019 kamen die Mannheimer in der Schlussphase noch einmal in Schlagdistanz: beim 31:30 (58.).

Schoch sichert Abpraller

Wichtig, dass sich Jona Schoch nach einem Lipovina-Lattenkracher den Abpraller sicherte. Immer noch standen 31 Sekunden auf der Uhr. Noch einmal zückte der Balinger Trainer die Grüne Karte, forderte den „Fokus auf eine klare Abschlusssituation“. Die nutzte Tim Nothdurft, welcher kurz vor dem Abpfiff den Deckel drauf machte.

Nach der Derby-Pleite verschärft sich die Löwen-Krise. Die Mannheimer warten in der Liga seit Ende April auf einen Sieg, kassierten die vierte Niederlage im fünften Spiel. In der Tabelle liegen die Nordbadener (43:23 Punkte) weiter auf Platz vier hinter Magdeburg (30:33-Niederlage in Flensburg/44:20) – und nur noch drei Zähler vor Verfolger Berlin (40:24), der 28:25 in Stuttgart erfolgreich war.

Löwen fehlt die Konstanz

Trainer Klaus Gärtner machte vor allem die fehlende Defensiv-Ordnung seiner Löwen für die Pleite verantwortlich. „Wir sind weiterhin auf der Suche nach unserer Konstanz“, verriet der 45-Jährige bei Sky. Der designierte Schwalb-Nachfolger vermisste das Spielglück bei seiner Mannschaft, sprach aber von „einem verdienten Balinger Sieg“.

Dieser war nicht unbedingt zu erwarten, aber die Schwaben haben nun wieder drei Pluspunkte mehr als der Tabellen-17. aus Ludwigshafen. Dieser ist am Samstagabend bei Absteiger Essen gefordert. Die Kreisstädter gehen erst am kommenden Donnerstag wieder auf die Platte: in Coburg. Das Schlusslicht kann die Klasse nach dem 28:33 beim fränkischen Rivalen Erlangen nur noch theoretisch halten.

Wichtiges Spiel in Coburg

Bereits satte 14 Zähler liegen zwischen dem letztjährigen Aufsteiger (10:52 Punkte/31 Spiele) und dem HBW (24:42/33). „Ich möchte schon, dass wir da die gleiche Emotionalität an den Tag legen“, blickte Bürkle voraus, „und dass wir uns auf dieses sehr wichtige Spiel auch wirklich sauber vorbereiten.“ Noch einmal Anschauungsmaterial erhält er morgen: beim Coburger Auftritt in Berlin.

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