Handball

Schwaben nicht chancenlos: HBW-Jahresauftakt steigt in der Hauptstadt

30.01.2020

Von Marcus Arndt

Schwaben nicht chancenlos: HBW-Jahresauftakt steigt in der Hauptstadt

© Moschkon

Es geht wieder los: Am Sonntag sind Jona Schoch und der HBW Balingen-Weilstetten zum Start in die (Rest-)Rückrunde bei den Füchsen Berlin gefordert.

Der Balinger Bundesligist startet am Sonntag in Berlin in die (Rest-)Rückrunde.Eine anspruchsvolle Aufgabe für die „Gallier“

In der Hinrunde düpierten die Schwaben den ambitionierten Hauptstadt-Klub, siegten sensationell mit 31:30. „Wir sind auch diesmal nicht chancenlos“, betont Jens Bürkle, „die Füchse hatten schon ein paar Ergebnisse, die ihnen nicht passen.“

Die zwei Gesichter Berlins

Dazu zählt zweifelsohne die Niederlage beim HBW – auch die gegen Minden (Endstand: 25:29) und Erlangen (24:29). Dennoch liegt das Team von Trainer Velimir Petkovic (28:12 Punkte), welcher am Rundenende die Berliner verlassen wird, in Schlagdistanz zur Spitzengruppe um Herbstmeister THW Kiel (32:8).

„Sie könnten noch besser stehen“, meint der Balinger Coach. Dieser hat bereits die Testspiele der Hauptstädter gesichtet – und das adäquate Videomaterial entsprechend geschnitten. „Nicht besonders aussagekräftig“, räumt der Sportwissenschaftler unumwunden ein, „das ist nicht das, was uns erwartet.“

Routiniertes Personal

Die Füchse stellen neben Kiel, Hannover und Flensburg eine der stärksten Heimmannschaften der Liga, haben neun von zehn Spielen in der Max-Schmeling-Halle gewonnen. Die langen, verletzungsbedingten Ausfälle von Regisseur Simon Ernst, Linkshänder Fabian Wiede und dem Schweden Mattias Zachrisson kompensiert der Tabellenfünfte im Kollektiv, „auch weil jede Position doppelt besetzt ist und Berlin eine unglaubliche Qualität im Kader hat“, meint Bürkle.

Neuer Taktgeber ist Paul Drux, der bereits bei den Europameisterschaften eine tragende Rolle im deutschen Team übernommen hat. Neben dem 25-Jährigen (71 Tore) spielt der Däne Jacob Holm (57) im Rückraum eine zentrale Rolle, ebenso das Kroaten-Duo Stipe Mandalinic und Marko Kopljar sowie Routinier Michael Müller. Top-Torschütze ist der erfahrene Däne Hans Lindberg (149), nach wie vor einer der besten Außen in der Liga.

Unbestritten ist auch das Berliner Top-Niveau in der Verteidigung. Das Spree-Ensemble bringt eine starke Abwehr-Torhüter-Kombination auf die Platte – mit dem 2,03 Meter großen Defensivspezialisten Jakov Gojun im Mittelblock sowie einem starken Torhütertrio um Ex-Nationalkeeper Silvio Heinevetter.

Der soll in der EM-Pause nur sporadisch trainiert haben (Knieprobleme). „Ich weiß nicht, ob er spielt“, sagt Bürkle unaufgeregt, „ich habe keine genauen Informationen.“ Diese braucht der frühere Erstliga-Kreisläufer auch nicht, schließlich haben die Hauptstädter auch ohne Heinevetter ein starkes Gespann: mit dem Ex-Balinger Martin Ziemer und Dejan Milosavljev.

Strapaziöse Reise

Bereits morgen reisen die „Gallier“ nach Berlin – mit dem Bus. „Das war anders nicht zu regeln“, verrät Bürkle, der auf der Hinfahrt noch einmal mit seiner Truppe, die wohl allein auf Juan de la Pena verzichten muss, trainiert: in Erlangen. Nach dem Duell mit den Füchsen (Sonntag, 16 Uhr) tritt der Aufsteiger noch am Abend direkt die Rückreise an.

„Bei dieser langen Busfahrt wollten wir durch eine zusätzliche Übernachtung keinen weiteren Tag verlieren“, erklärt der Balinger Trainer. Mit gutem Grund: Am Donnerstag, 6. Februar, gastiert der Tabellennachbar aus Lemgo in der SparkassenArena (19 Uhr). „Wir wollen es nicht zu hoch hängen“, betont der Meistermacher, „aber es ist ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wenn wir gut performen, haben wir die Möglichkeit, etwas zu ziehen. Für den weiteren Verlauf wäre es wichtig, dass wir diese Partie positiv gestalten.“

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