⚡ Google AMP Ansicht ⚡

Schwaben-Motor stottert: Nach der Pleite in Hüttenberg hofft der HBW auf Wiedergutmachung

Von Marcus Arndt

Im Aufstiegsrennen erhielten die „Gallier von der Alb“ zuletzt auswärts einen weiteren Dämpfer. Nach der Pleite in Hüttenberg kommt Wilhelmshaven.

Der HBW erwartet am Sonntag Wilhelmshaven.

Akribisch arbeitete Jens Bürkle die Niederlage auf, strahlt vor den finalen Spielen im Unterhaus Zuversicht aus. Nicht ohne Grund: Die Schoch-Verletzung ist nicht so gravierend und Romas Kirveliavicius steht vor der Rückkehr.

Angeschlagen gegen Hüttenberg

In Hüttenberg war der Ausfall des Rückraumduos nicht zu kompensieren. Knapp mit 24:26 unterlagen die Schwaben am vergangenen Spieltag beim Tabellenzehnten – und haben ihren Vorsprung im Klassement fast verspielt.

Bitter für die Balinger: Der kurzfristige Ausfall von Jona Schoch, der sich gegen Bayer Dormagen am Handgelenk verletzt hatte und mit einer starken Prellung ausfiel. Nachdem „Kiwi“ sein Comeback erneut verschieben musste, waren die Alternativen für HBW-Trainer Jens Bürkle überschaubar. „Man darf auch nicht vergessen, dass der Gegner etwas angeschlagen hierhergekommen ist“, räumt auch Emir Kurtagic unumwunden ein. Der TVH-Coach ergänzt: „Wir hatten in dieser Partie nichts zu verlieren.“

HBW nutzt Chancen nicht

Die Schwaben schon, welche nach einer knappen 20:19-Führung die Ergebniswende verpassten. „Nach den Ausfällen mangelte uns schon ein wenig die Qualität“, erklärt Bürkle, „und wir haben mit unserem jungen Rückraum Lehrgeld bezahlt.“ Bei einem Durchschnittsalter von 22 Jahren fehle dann eben manchmal die Ruhe, so der ehemalige Bundesliga-Spieler weiter, welcher eingesteht: „Wir haben ein paar Fehler zu viel gemacht.“ In der Schlussphase war nichtsdestotrotz zweimal die Chance zum Ausgleich da, doch der HBW nutzte sie nicht.

WHV darf weiter hoffen

Ohne zählbaren Erfolg blieb der abstiegsbedrohte Wilhelmshavener HV, welcher gegen den VfL Lübeck-Schwartau (Endstand: 25:28) und den ASV Hamm-Westfalen (32:34) verloren hat. Die Chancen der Jadestädter auf den Ligaverbleib sind dennoch intakt – lediglich zwei Zähler trennen den Ex-Erstligisten von einem Nichtabstiegsplatz.

Das Stimmungsbarometer schnellt nach nur einem Sieg in den vergangenen vier Spielen nicht gerade nach oben. „Wir haben gekämpft und geackert und stehen am Ende erneut mit leeren Händen da“, hadert WHV-Kommandogeber Christian Köhrmann. Nicht ohne Grund: Da Dresden am Doppelspieltag vier Punkte holte und Dessau dem TuS N-Lübbecke ein Unentschieden abtrotzte, fielen die Niedersachsen auf Rang 18 zurück.

Viel Qualität

„Die Mannschaft hat eigentlich viel zu viel Qualität, um abzusteigen“, meint Bürkle. Dieser warnt vor dem starken WHV-Rückraum um Shooter Tobias Schwolow (192 Saisontore) und Linkshänder Rene Drechsler (150). Der 28-Jährige bildet mit Evgeny Vorontsov (99), dem Sohn von HBW-Torwarttrainer Sascha Vorontsov, ein starkes Duo auf der rechten Seite.

Nachverpflichtungen im Winter

Nach einer schwachen Hinrunde legte Wilhelmshaven im Winter personell nach, verpflichtete den erfahrenen Abwehrspezialisten Miladin Kozlina von den Rhein Vikings sowie den polnischen Rückraumallrounder Bartosz Konitz (Hagen) und Keeper Angelo Grunz (Potsdam). „Die sind jetzt klar besser besetzt als in der Hinrunde“, sagt Bürkle. Im Hinspiel dominierte der HBW, setzte sich mit 36:29 durch.

Vollbesetzt ins Sonntagsspiel

Einen Selbstläufer erwartet der HBW-Übungsleiter diesmal nicht, welcher hofft, „dass wir mit Jona und ‚Kiwi‘ wieder mehr Ruhe reinbekommen.“ Ein Fragezeichen steht hingegen hinter dem Einsatz von Lars Friedrich, der sich zu Wochenbeginn mit einer Grippe abgemeldet hat. „Wir werden mit einem kompletten Kader in dieses wichtige Spiel gehen“, versichert Bürkle.

Obwohl der HBW erneut in fremder Halle ohne Punktgewinn blieb, erklärt Bürkle gewohnt sachlich: „Es ist doch ganz normal, dass man in dieser starken Liga nicht jedes Auswärtsspiel gewinnt. Trotz der beiden Niederlagen haben wir immer noch alles selbst in der Hand.“