Schwaben-Derby steht an: HBW Balingen-Weilstetten erwartet formstarke Göppinger

Von Marcus Arndt

Dem HBW und auch Frisch Auf drohte eine Zwangspause. In häuslicher Quarantäne sind nämlich die etatmäßigen Kontrahenten der Schwaben aus Erlangen und dem Bergischen Land. Unbürokratisch entschieden die Protagonisten neben der Platte, das Prestigeduell vorzuziehen.

Schwaben-Derby steht an: HBW Balingen-Weilstetten erwartet formstarke Göppinger

Nach dem Balinger Sieg in der Vorbereitung (im Bild James Junior Scott) blieb der HBW in der Hinrunde gegen Göppingen ohne zählbaren Erfolg.

Für den Tabellen-16., der sich mit zwei Siegen in Serie etwas Luft im Abstiegskampf verschafft hat, bleibt die Ausgangssituation en gros verändert: Der HBW erwartet am Donnerstag (19 Uhr) einen Hochkaräter in der SparkassenArena, „der vielleicht noch einen Ticken besser ist als der BHC“, wie es Jens Bürkle formuliert.

Nach zwei freien Tagen arbeiteten die „Gallier“ am Ostersonntag noch einmal im Athletikbereich, „seit Montag ist Frisch Auf Thema“, fährt der Balinger Coach fort und fügt hinzu: „Es war der normale Ablauf, den wir immer so haben. Dieser Drei-Tage-Rhythmus, den wir gerne haben, um den Gegner sauber vorzubereiten.“

Dezimierte Göppinger

Dieser feierte am vergangenen Wochenende einen 25:24-Erfolg über Berlin. Seit der WM-Pause gab das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer keinen Punkt ab, ist auf Europapokal-Kurs – auch wenn der Göppinger Kommandogeber kräftig auf die Euphoriebremse drückt. Nicht ohne Grund, schließlich plagen den Tabellenfünften im eng getakteten Bundesliga-Programm personelle Sorgen im linken Rückraum. Tobias Ellebaek (Schulterprobleme) musste bereits gegen die Füchse passen – beim 16:16 knickte Sebastian Heymann um, konnte nicht mehr weitermachen.

Der Däne dürfte gegen HBW wieder auflaufen, der 23-jährige Deutsche nicht. „Ich vermute, dass Heymann nicht spielen wird“, sagt Bürkle, „in seinem Alter mit dieser medizinischen Vorgeschichte wäre es ein riesiges Risiko, wenn sie ihn einsetzen würden. Da fehlt natürlich schon was. Ich glaube, dass viele Spieler bei ihnen momentan viele Minuten auf dem Buckel haben. Mit dem Heymann-Ausfall wird es nicht weniger...“ Zumal auch Spielmacher Janus Smarason – der Isländer hat sich bei der Weltmeisterschaft an der Schulter verletzt – fehlen wird.

Schiller sorgt für Torgefahr

Nichtsdestotrotz ist der Altmeister, welcher in der Hinrunde mit 28:23 gegen die Balinger gewonnen hat, favorisiert. „Die haben gute Leute drin“, hebt Bürkle hervor, „und sind voller Selbstvertrauen.“ Er warnt seine Mannschaft vor dem „wirklich guten Konterspiel“ des Tabellenfünften, welcher mit Linksaußen Marcel Schiller aktuell den besten Angreifer der Liga stellt (158 Saisontore).

Was Frisch Auf fehlt? „Sie haben nicht fünf, sechs weitere Top-Leute auf der Bank sitzen“, meint der erfahrene Übungsleiter. Der 40-Jährige erwartet von seiner Truppe, „dass wir den Kampf in diesem Derby annehmen und dagegenhalten und wirklich viel in den Rückzug investieren.“ Göppingen werde seine Gegenstoßtore machen, ist sich Bürkle sicher, „aber wir müssen – wie immer – versuchen, diese Quote irgendwie auf unsere Seite zu schieben. Das ist gegen Göppingen natürlich extrem schwer. Aber wenn du es schaffst, dann haben sie schon auch einen weiten Weg.“

Im Schwaben-Derby steht erneut Christoph Foth im Balinger Aufgebot, nachdem Kristian Beciri wohl nicht rechtzeitig fit wird. Es werde zu knapp, so der HBW-Trainer weiter, „und er hat zu wenig in der Halle gemacht.“