Schwaben-Derby gegen Göppingen: HBW Balingen-Weilstetten muss die Fehlerquote verringern

Von Marcus Arndt

Im Schwaben-Derby erwartet der Balinger Bundesligist am Donnerstagabend das siebtplatzierte Göppingen. Beide Klubs haben zuletzt deutlich verloren. Der Druck liege bei Frisch Auf, betont Jens Bürkle. Der HBW-Trainer nimmt auch sein Team in die Pflicht: „Wir müssen wieder besser spielen.“

Schwaben-Derby gegen Göppingen: HBW Balingen-Weilstetten muss die Fehlerquote verringern

Der HBW und Göppingen standen sich zuletzt in der Vorbereitung gegenüber. Dabei setzten sich die „Gallier“ (im Bild Daniel Ingason) recht deutlich mit 30:23 durch.

In Wetzlar blieben die Balinger vor Wochenfrist blass, unterlagen an der Lahn mit 21:33. Es seien viele Dinge zusammengekommen, erklärt der Sportwissenschaftler, „aber klar, das waren wieder zu viele einfache Fehler.“ Diese gilt es im Prestigeduell mit Göppingen (Donnerstag, 19.05 Uhr, SparkassenArena) deutlich zu reduzieren.

Auch der Altmeister erwischte beim 26:38-Debakel gegen Kiel einen rabenschwarzen Tag. „Wir gingen mit gesundheitlich angeschlagenen Spielern ins Spiel“, sagt Frisch Auf-Coach Hartmut Mayerhoffer, „daher fehlte uns etwas die Energie. Aber auch mit voller Kapelle hätte es gegen diesen starken THW heute nicht gereicht. Am Schluss hat auch der Glaube gefehlt, aber ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie geht am Stock.“

Hoffen auf Saueressig

Auch die „Gallier“ plagen weiter personelle Sorgen. Vier arrivierte Akteure (Saueressig, Niemeyer, Nothdurft und Gretarsson) fallen bis Jahresende oder länger aus. Allein bei Lukas Saueressig ist Bürkle verhalten optimistisch: „Ich habe die leichte Resthoffnung, dass er 2021 noch ein, zwei Spiele machen kann. Das würde uns helfen.“

Im Derby kehrt nur Nikola Stevanovic zurück, der zuletzt im Perspektivteam Spielpraxis gesammelt hat. „Wir müssen die Situation annehmen“, verlangt der 41-Jährige, der Frisch Auf als „eingespielte, gute Mannschaft mit sehr guten Schützen“ kategorisiert. Routinier Tim Kneule – mit 423 Bundesliga-Partien Rekordspieler von Frisch Auf – und Abwehrchef Jacob Bagersted sind die Taktgeber beim Tabellensiebten.

Abwehr als zentrales Thema

Der tut sich schwer, hat nur einmal in den vergangenen sieben Begegnungen gewonnen: knapp mit 33:30 in Minden. Das nährt natürlich die Balinger Hoffnungen auf einen zählbaren Erfolg. „Wir wollen um die Punkte mitspielen“, sagt der HBW-Kommandogeber, welcher die Klatsche in Mittelhessen akribisch mit seinem Team aufgearbeitet hat. „Das Abwehrverhalten war am Sonntag zentrales Thema“, verrät der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer.

Zu Wochenbeginn haben die Balinger mit der gegnerspezifischen Vorbereitung begonnen. „Sie machen sehr wenige Fehler“, hat Bürkle beobachtet, „haben viele knappe Spiele gezogen.“ Ähnlich wie Wetzlar und der BHC verfügt auch Göppingen über exzellente Konterspezialisten (Schiller, Gulliksen), kantige Kreisläufer (Konzina, Bagersted) und wuchtige Rückraumschützen.

Fehlerquote verringern

„Sie sind sehr variabel“, urteilt der erfahrene Übungsleiter, „und sehr konsequent in ihrem Tun.“ Dennoch läuft es nicht rund bei Frisch Auf, welches sich nach der Klatsche gegen Kiel in Balingen rehabilitieren möchte. „Da werden wir ein anderes Gesicht zeigen und den Kampf annehmen“, verspricht Kneule.

„Wir werden dagegenhalten“, versichert Bürkle, der – wie so oft – einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Spielgerät einfordert: „Die billigen Fehler dürfen wir nicht machen. Zumindest nicht in dieser Häufigkeit, wie wir es in Wetzlar getan haben.“