Schömberg

Schömbergs Stadtchef bedauert, dass er den öffentlichen Muezzinruf nicht angekündigt hat

30.04.2020

Von Rosalinde Conzelmann

Schömbergs Stadtchef bedauert, dass er den öffentlichen Muezzinruf nicht angekündigt hat

© Daniel Seeburger

Bürgermeister Sprenger hat den öffentlichen Muezzinruf der Schömberger Moschee verteidigt.

Es sei unglücklich gewesen, dass zur gleichen Zeit, als am 17. April ein Muezzinruf über Lautsprecher durchs Städtle hallte, eine Urnenbestattung auf dem Friedhof stattfand, entschuldigte sich Bürgermeister Karl-Josef Sprenger in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch.

Der Muezzinruf, der am 17. April durch das Städtle hallte und für Protest und Beschwerden sorgte (der ZAK berichtete), hat es nicht nur auf den Titel des aktuellen Amtsblatts gebracht.

Bürgermeister Karl-Josef Sprenger musste sich auch in der Sitzung am Mittwoch auf Nachfrage von Stadtrat Walter Schempp rechtfertigen, warum er den einmaligen Gebetsruf über Lautsprecher genehmigt hat.

Sprenger verteidigte seine Entscheidung und begründete dies zum einen mit der Corona-Krise, die die Religionsausübung der Kirchen und der muslimischen Gemeinde einschränke und mit dem Artikel 4 des Grundgesetzes, der die ungestörte Religionsausübung gewährleistet.

Es geht auch um Mitmenschlichkeit

Neben dem rechtlichen Aspekt habe bei seiner Entscheidung, dem Wunsch der DITIB-Fetih-Camii-Moschee nachzukommen, auch die (Mit-) Menschlichkeit eine Rolle gespielt.

Sprenger räumte ein, dass es nicht richtig war, dass der Muezzinruf nicht im Amtsblatt angekündigt worden war. Denn die Lautstärke sei heftig gewesen.

Sprenger entschuldigt sich

Ebenso bedauerte er, dass zur gleichen Zeit auf dem Friedhof eine Urnenbestattung stattgefunden hatte, die gestört wurde. „Das war unglücklich“, entschuldigte er sich. Trotz der Kritik habe es ihn aber gefreut, dass von Seiten der Anlieger kaum Protest gekommen sei.

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