Schömbergs Räte sind sich einig: Am geplanten Seniorentreff s‘Zügle am Bahnhof fehlt ein Gehweg

Von Daniel Seeburger

Auf dem Schömberger Bahnhofsgelände kann jetzt der Treffpunkt mit Restaurant für Senioren entstehen. Die Gemeinderäte erteilten dem Bauprojekt ihr Einvernehmen. Allerdings mit einer Einschränkung. Und angesichts dieser mündete die Beratung der Räte in eine Grundsatzdiskussion.

Schömbergs Räte sind sich einig: Am geplanten Seniorentreff s‘Zügle am Bahnhof fehlt ein Gehweg

Die Situation an der Bahnhofstraße: Links vor das Bahnhofsgebäude soll s'Zügle kommen. Auf beiden Straßenseiten gibt es keinen Gehweg.

Es könnte ein echtes Schmuckstück werden, unmittelbar neben dem Bahnhofsgebäude. Der Seniorentreff mit dem ganz auf das Umfeld zugeschnittenen Namen s‘Zügle ist einer der Hauptbestandteile des Sanierungsgebiets Bahnhofsgelände, das die Stadt mit diesem Projekt weiter forcieren will.

Entstehen soll eine Rastmöglichkeit für Senioren, ein Treffpunkt für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Geplant ist das Gebäude mit einem Satteldach. Im Restaurantbereich ist eine Theke, eine Küche und ein großer Gastraum vorgesehen. Eine Konkurrenz zur bestehenden Gastronomie sieht Sabine Wenzel von der Schömberger Seniorenpflege nicht – und hat das im Vorfeld auch schon abgeklopft. Im Gastraum, der bis zu 60 Plätze bietet, soll Mittagessen angeboten werden, Alkohol und Kaffee dagegen werden nicht ausgeschenkt.

Gemeinderäte befürworten das Projekt einhellig

Die Schömberger Gemeinderäte hatten das Projekt schon Anfang des Jahres gutgeheißen, als es Architekt Patrick Saffrin in einer Ratssitzung vorgestellt hat. Schon damals wurde klar, dass s‘Zügle auch ein Angebot für ältere Menschen ist, um einer drohenden Vereinsamung vorzubeugen.

Die Räte zeigten sich auch in der jüngsten Gemeinderatssitzung überzeugt von dem Konzept und der nun konkreteren Planungen, die Schömbergs Bauamtsleiterin Sabine Neumann vorstellte und zur Abstimmung über das Einvernehmen brachte. Sie schlug aber vor, die Terrasse etwas schmaler zu gestalten, als bisher vorgesehen. Denn sie endet direkt an der Straße, die keinen Gehweg hat. 30 Zentimeter Abstand zur Straße sollten laut Stadtverwaltung eingehalten werden. Der Grund für den Sicherheitsabstand: „Der erste Schneeräumer bleibt dort hängen“, so Sabine Neumann.

Gehweg ist unverzichtbar

Gemeinderat Josef Rohrmoser wies darauf hin, dass sich später auf der Bahnhofstraße viele ältere Menschen mit Gehhilfen bewegen werden. Deshalb sei ein Gehweg, der im Augenblick auf beiden Seiten der Straße fehlt, unumgänglich. „Wir müssen das machen, da kommen wir nicht drum herum“, führte er aus.

„Ich würde ihnen schon empfehlen, dort einen Gehweg zu platzieren“, pflichtete ihm Stadtbaumeister Horst Bisinger bei. Und zwar auf der Gegenseite der Straße. Gerade auch angesichts der rund sechs Meter Straßenbreite. Gegenüber dem Bahnhof habe die Stadt genügend Platz. Direkt an der Bahnhofsseite sei der Platz zu knapp, so Bisinger.

Auch Bürgermeister Karl-Josef Sprenger unterstützte Rohrmoser: „Ihr Anliegen ist völlig berechtigt.“

Gehwegbau hinter dem Seniorentreff

Gemeinderat Frank Polich wies darauf hin, dass der Bau eines Gehwegs nicht an der Stadt sondern an den Anwohnern gescheitert sei. Sein Vorschlag: Man könnte die Straße von sechs auf vier Meter begrenzen und dann auf der Bahnhofseite einen Gehweg bauen. Dafür, so Stadtbaumeister Horst Bisinger, müsse man den Verkehr auf 30 Stundenkilometer runterbremsen und die Straße entsprechend markieren.

Einen weiteren Vorschlag formulierte Bürgermeister Karl-Josef Sprenger. Man könne sich überlegen, ob ein Gehweg hinter dem neuen Gebäude sinnvoll sei. Das Bahnhofsareal werde in nicht allzu ferner Zukunft sowieso gestaltet, erklärte Gemeinderätin Kerstin Kipp. Dann sei es wichtig, bei den Planungen auch einen Gehweg zu berücksichtigen. Im Rahmen der Arealgestaltung müsse man unbedingt nochmals darüber diskutieren, pflichtete ihr Frank Polich bei.

Letztendlich erteilten die Gemeinderäte dem Bauprojekt der Schömberger Seniorenpflege das Einvernehmen. Damit kann Sabine Wenzel nun in konkretere Planungen einsteigen.