Schömberger Missionskreis lässt sich was einfallen: Das Fastenessen wird heuer geliefert

Von Renate Deregowski

Für viele Schömberger gehört das Fasten-Essen der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul seit 2010 fest in den Terminkalender – war es doch bisher stets ein äußerst geselliges Ereignis. Vergangenes Jahr fiel es coronabedingt aus. Der Missionskreis musste sich etwas einfallen lassen und hat eine Lösung gefunden: in diesem Jahr wird geliefert.

Schömberger Missionskreis lässt sich was einfallen: Das Fastenessen wird heuer geliefert

Die Mitglieder des Missionskreises bereiten ein mobiles Fastenessen vor.

Alle zwei Jahre veranstaltet der Missionskreis Schömberg am Ende der Fastenzeit sein Fasten-Essen. 2020 hätte es nach diesem Turnus stattfinden sollen, musste dann aber der Pandemie wegen abgesagt werden. Trotzdem wollte der Missionskreis nicht auf diese Veranstaltung verzichten. In diesem Jahr sind die Rahmenbedingungen vergleichbar, aber das Format wird „ein bißle anders“, wie Roland Schwenk über das Vorhaben am 28. März sagt.

Bisher schloss sich das Fasten-Essen in der Stauseehalle an einen Gottesdienst an. Es gab Speisen, die der Missionskreis bei hiesigen Metzgern besorgt hatte, danach Kaffee und Kuchen. Ein Vortrag rundete das Programm ab.

Kooperation mit zwei Gastronomen

Zusammengetan hat sich der Missionskreis dieses Mal mit zwei Schömberger Gasthäusern: dem Restaurant Café Sonne sowie das Gasthaus zum Plettenberg. „Die Wirte hängen seit einem Jahr in den Seilen“, sagt Schwenk. Mit dem Lieferservice soll eine „Win-Win-Situation“ geschaffen werden. Während sich die Gasthäuser ums Essen kümmern, nimmt sich der Missionskreis der Werbung an, der Missionschor hilft bei der Logistik. Im Angebot ist am Palmsonntag Geschnetzeltes mit Pilzrahmsoße und Spätzle. Außerdem bieten beide Gasthäuser zusätzlich eine Tageskarte an, die auf deren Websites abgerufen werden kann.

Helfer sind gespannt

de150 bis 200 Essen waren es bisher in der Stauseehalle, die Anzahl beim Lieferservice mag Schwenk nicht abzuschätzen: „Wir würden uns freuen, wenn es wieder so viele werden, haben aber auch ein wenig Angst davor, denn es ist schon was anderes, als die Essen in der Halle aus einem Topf zu schöpfen.“ Je nach Resonanz könne es zu einer logistischen Herausforderung für alle Beteiligten werden.

Helfer liefern am Sonntag ab 11.30 Uhr die Speisen aus. Dann erfolgt auch die Bezahlung: aus hygienischen Gründen am besten in einem Kuvert. Dieser Betrag darf um ein Trinkgeld oder eine Spende aufgestockt werden, denn der Missionskreis unterstützt mit dieser Aktion eine gute Sache: das mobile Krankenhaus in Litembo, Tansania.

Die Spenden fehlen

An vielen Stellen schrumpften Budgets, was auch das Sammeln von Spenden schwieriger mache, weist Schwenk auf die sich ändernde Situation hin. Gleichzeitig werde in Entwicklungsländern die Not immer größer, Corona mache den Menschen zu schaffen. „Wir erhalten Mails, in denen uns die Leute schildern, dass sie nicht wissen, was um sie herum geschieht“, sagt Anette Schwenk über die fehlende Aufklärung, die sich bis zur Leugnung der Pandemie von höchster Machtposition erstreckt.

Bestellungen sind ab sofort und bis spätestens Freitag, 26. März, 18 Uhr per E-Mail an missionskreis@stadtkirche-schoemberg.de oder telefonisch unter den Nummern 07427 8030 (Schwenk), 07427 6251 (Heinzler) und 07427 931230 (Riedlinger) möglich. Akzeptiert werden Order aus dem Oberen Schlichemtal. Zu weit weg, etwa Rottweil oder Balingen, sollte es nicht sein, erklärt Schwenk, da die Speisen warm bei den Leuten ankommen sollten.

Wohin fließen die Spenden?

Träger des „Litembo Diocesan Hospital“ ist die katholische Diözese Mbinga, Partnerdiözese der Diözese Würzburg . Die Schömberger unterstützen das Krankenhaus seit Jahren, vor allem deren mobiles Angebot, bei dem Ärzte im Distrik unterwegs sind und an verschiedenen Stationen Halt machen, um die Leute zu untersuchen. Medikamente sind wohl häufig Mangelware. Dafür wird (grundsätzlich) ein Teil der Spenden genutzt. Covid-19 hat die Menschen auch dort überrascht. Raphael Ndunguru, Leiter des Krankenhauses, schreibt in seinem Jahresbericht: „Im Monat März hat uns der Covid-19-Ausbruch in Tanzania total überrascht. Wir gerieten in große Panik, weil wir keine Information über diese neue Krankheit hatten und nicht wussten, wie wir damit umgehen sollten. Der Panik folgte Hoffnungslosigkeit. Wir haben bis heute keine Tests; unsere Ärzte können sich nur nach den inzwischen eingetroffenen Aussagen über Symptome und evtl. Behandlungsmöglichkeiten richten.“