Schenkung an Stadt Albstadt: Martin Sauters Sammlung findet in Onstmettingen eine Heimat

Von Dagmar Stuhrmann

Der Unternehmer Martin Sauter hat rund 260 Uhren und Waagen aus seiner Sammlung an das Onstmettinger Philipp-Matthäus-Hahn-Museum und das Haus der 1000 Waagen übergeben.

Schenkung an Stadt Albstadt: Martin Sauters Sammlung findet in Onstmettingen eine Heimat

Wertvolles Geschenk an die Stadt Albstadt (v.l.): OB Klaus Konzelmann, Martin Sauter – der dem Onstmettinger Philipp-Matthäus-Hahn-Museum und dem Haus der 1000 Waagen rund 260 Stücke vermacht hat –, Fritz Brenner, Alfred Munz, Tim Delle, Susanne Goebel, Siegfried Schott, Martin Roscher und Rudi Keinath.

Martin Sauter, Unternehmer mit Onstmettinger Wurzeln, ist als leidenschaftlicher Sammler von Uhren und Waagen bestens bekannt: Schon seit einiger Zeit sind die bisherigen Leihgaben Martin Sauters, die im Philipp-Matthäus-Hahn-Museum und in der ehemaligen Riedschule in der Dauerausstellung zu bestaunen sind, absolute Hingucker.

Martin Sauter steckte viel Herzblut in die Sammlung

Jetzt hat der 81-Jährige dem Hahn-Museum und der Sammlung Waagen & Gewichte seine in Jahrzehnten mit viel Herzblut aufgebaute Sammlung übergeben. Damit geht die Sammlung in den Besitz der Stadt Albstadt über. Der Schenkungsvertrag ist bereits unterzeichnet.

Für Albstadt ist die Schenkung Ehre und Aufgabe zugleich

Diese großzügige Zuwendung ist uns Ehre und Aufgabe zugleich“, sagte OB Klaus Konzelmann am Mittwoch bei der feierlichen Übergabe im Kasten. Denn nun gilt es, die Sammlung in entsprechenden Rahmen zu würdigen. Dies werde man tun, kündigte die Albstädter Museumsleiterin Susanne Goebel an, Ideen gebe es schon.

Ontsmettingen ist die „Wiege der Waagen“

Im Hahn-Museum und im Haus der 1000 Waagen weiß Martin Sauter seine wertvolle Sammlung am richtigen Platz. Schließlich ist Onstmettingen, wie OB Konzelmann es formulierte, die „Wiege der Waagen“. Die Tatsache, dass das Hahn-Museum in diesem Jahr den 30. Geburtstag feiert, war für Sauter der äußere Anlass für die Schenkung.

Respekt, Bewunderung und neidische Blicke

Wichtiger ist jedoch, dass er sich sicher ist, dass seine Sammlung in Onstmettingen in guten Händen ist. Andernorts, erzählte er, schaut man nämlich mit Respekt und Bewunderung, und auch ein wenig neidisch, auf das, was in Onstmettingen mit Blick auf das Hahn‘sche Erbe geschaffen wurde.

Es sei eine Erfolgsgeschichte, lobte Sauter, die zum einen durch engagierte Onstmettinger Bürger ermöglicht wurde, aber auch durch die Stadt Albstadt.

Die Sammlung brauche langfristige Zukunftsaspekte, denn sie solle auf Generationen hinaus wirken. Er erinnerte an die Anfänge des Museums, als es noch keine Exponate gab. „Im Laufe der Zeit ist viel Tolles passiert“, sagte Sauter.

Hahn und Schaudt haben den Grundstein gelegt

Das Museum zeige nicht zuletzt auch den Aufbruch in die Industriewelt. Der Pfarrer und Ingenieur Philipp Matthäus Hahn und sein Lehrer Philipp Gottfried Schaudt haben den Grundstein gelegt, andere haben den Weg hin zur Präzisionswaage geebnet.

Kein anderer Ort kann eine solch lange Tradition aufweisen

Wie etwa Simon Sauter – ein Vorfahre Martin Sauters – der sich ab 1820 der bahnbrechenden Idee der Entwicklung einer Apothekerwaage zuwandte. Onstmettingen bekam ein Alleinstellungsmerkmal: „Es gibt in Deutschland keinen anderen Ort, wo eine so lange Tradition des Waagenbaus praktiziert wurde.“

In Paris gab‘s eine silberne Münze

Ihr Ruf eilte den Onstmettinger Waagenbauern voraus, ihre Expertise war bekannt: Einst seien sie von der Weltausstellung in Paris mit einer silbernen Münze heimgekehrt, erzählt Sauter.

Inspiration für weitere Entwicklungen

Den Altvorderen sei zu verdanken, dass der Waagenbau Kreise zog. Die Feinmechanik, der Werkzeugbau und auf langer Linie auch die Metallindustrie seien durch die frühe Onstmettinger Mechanik inspiriert worden. Dass wir heute in diesem Bereich in Albstadt einige Weltmarktführer haben, gehe zu einem Teil auf das Wirken der frühen Tüftler zurück.

Beim Tag der Begegnung am 13. Oktober sollen die Exponate aus der Sauter’schen Sammlung der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt werden.