Balingen

Schaugärten in Balingen: Das ganze Ga-La-Spektrum wird auf wenigen Quadratmetern gezeigt

20.04.2023

Von Jasmin Alber

Schaugärten in Balingen: Das ganze Ga-La-Spektrum wird auf wenigen Quadratmetern gezeigt

© Jasmin Alber

Vertreter des Landesverbands, des Gartenschau-Teams und der Fachbetriebe besichtigten am Donnerstagvormittag die Schaugärten auf der Plaza.

Acht Gärten, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, sind am Rande der Plaza (ehemals Strasser-Areal) entstanden. Betriebe des Landesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau zeigen dort das ganze Spektrum ihres Berufsfeldes. Dort gibt’s ein vermeintlich windschiefes Hexenhäuschen im zauberhaften Märchengarten, das nur einen Steinwurf entfernt vom modern-minimalistischen Wohnraum im Freien steht. Doch das ist nicht das Einzige, was rund um den „Treffpunkt Grün“ geboten ist.

Dass auf der Plaza „eine wunderbare Anlage“ entstanden ist, bescheinigte die Technische Geschäftsführerin der Gartenschau in Balingen, Annette Stiehle, beim Vor-Ort-Termin am Donnerstagvormittag den beteiligten Garten- und Landschaftsbaubetrieben. Der Beitrag der Ga-La-Bauer – alle Macher der Schaugärten kommen aus dem Zollernalbkreis – sei „einer der wertigsten Orte, die wir auf der Gartenschau bieten können“.

„Super begeistert“ sei sie von den Gärten, bestätigte auch Uschi App, Vorstandsvorsitzende für Öffentlichkeitsarbeit im Landesverband. Zu sehen gibt es individuelle Lösungen für Gärten, die Betriebe zeigen ihre Fachlichkeit – und das auf verhältnismäßig engem Raum, ergänzte Annette Stoll-Zeitler, Leiterin Ausstellung und Betrieb der Gartenschau.

„Zeigen, was der Garten- und Landschaftsbau drauf hat“

„Wir können damit einmal mehr zeigen, was der Ga-La-Bau drauf hat“, fasste Verbands-Geschäftsführer Reiner Bierig zusammen. Aus gutem Grund, wie er befand: Es werde – nicht zuletzt durch die äußeren (Krisen-)Rahmenbedingungen – immer wichtiger, Plätze und Räume zu schaffen, in denen man sich erholen und für den hektischen Alltag Kraft tanken könne.

Der Ausstellungsbeitrag biete zum einen Inspiration für die Besucher, zum anderen gebe er auch den Fachbetrieben die Gelegenheit, für sich als Qualitätsanbieter zu werben, bei denen fachliche Qualifikation höchste Priorität hat. Schließlich sei der Beruf nicht geschützt und es gebe in der Branche deswegen einige schwarze Schafe, wie der Geschäftsführer durchklingen ließ.

Azubi-Teams messen sich beim Berufswettkampf am 5. Mai

Apropos Qualifikation: Uschi App verwies auf den Zollernalb-Cup, der im Rahmen der Gartenschau stattfindet. Denn: „Der Nachwuchs liegt uns sehr am Herzen.“ Bei diesem Berufswettbewerb messen sich fünf Azubi-Teams aus der Region und bauen jeweils zu zweit auf neun Quadratmetern Fläche einen Garten – und zwar gleich am ersten Gartenschautag. Beginn ist am 5. Mai um 9 Uhr, die Siegerehrung ist gegen 17 Uhr. Um Nachwuchs wird auch mit verschiedenen Veranstaltungen geworben, bei denen Kinder und Jugendliche kleine Einblicke in den Berufsalltag erlangen können.

Zwischen den acht Schaugärten liegt der Pavillon „Treffpunkt Grün“ des Verbands. In diesem ist während der Gartenschau stets ein Ansprechperson vor Ort, um Fragen zu beantworten. Bei den Garten- und Lanschaftsbauern ist aber auch das „Grüne Klassenzimmer“ mit im Programm. Ebenso eine Vortragsreihe unter dem Titel „Garten aktuell“. Der aus TV und Radio bekannte Gärtner Volker Kugele wird sechs Spaziergänge zu verschiedenen Themen anbieten.

Ga-La-Fachbetrieben können Städte fit für die Zukunft machen

Und nicht zuletzt habe der Bereich des Landesverbands auch eine Aufgabe, die über die Präsenz auf der Gartenschau hinausgehe, so Bierig: „Wir wollen bei der Politik deutlich machen, was wir bewirken.“ Denn die Garten- und Landschaftsbauer können Städte in Zeiten des Klimawandels fit für die Zukunft machen, ist er sich sicher.

Schaugärten in Balingen: Das ganze Ga-La-Spektrum wird auf wenigen Quadratmetern gezeigt

© Jasmin Alber

Rundgang durch die Schaugärten.

Im Anschluss stellten Vertreter der acht Mitgliedsbetriebe des Landesverbands – insgesamt gibt es 817 – die von ihnen konzipierten und geschaffenen Schaugärten vor. Dass das Wetter bei der Präsentation nicht wirklich mitspielte und sich eher herbstlich denn frühlingshaft zeigte, tat der Vorfreude auf die Eröffnung keinen Abbruch. Außerdem lässt sich aber bereits erahnen, wie die Gärten in voller Pracht aussehen werden, sobald die Pflanzen im Frühjahr- und Sommermodus sind und das Mobiliar komplett aufgestellt ist.

Während der Gartenschau können Interessierte übrigens an aufgestellten Tafeln mehr über die Konzepte, Besonderheiten und Elemente der Gärten lesen. Denn unterschiedlicher könnten sie nicht sein. Allein, so manch ein Bestandteil findet sich in immer wieder anders interpretierter Form bei einigen wieder – so beispielsweise die Vertikalbegrünung, wie Reiner Bierig anmerkte.

Die Schaugärten in der Übersicht

„Timberman“ aus Bitz und Röcker Freiraumplanung aus Balingen zeigen einen sehr modernen, minimalistischen Garten, dessen Motto Wohnraum im Freien zu schaffen ist – inklusive Dachbegrünung auf dem Wintergarten-Kubus. Hochbeete aus Sichtbeton und Metall schaffen geschützte Räume.

Schaugärten in Balingen: Das ganze Ga-La-Spektrum wird auf wenigen Quadratmetern gezeigt

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Der Schaugarten der Betriebe Timberman und Röcker Freiraumplanung trägt den Titel „Modernes Gartenleben“.

Einen „Garten für Genießer“ hat die Firma Sauter, Garten- und Landschaftsbau, aus Schömberg gebaut. Das Design für die Outdoor-Küche ist aus einem Guss. Zwischen Natursteinelementen, die als Sichtschutz dienen, gibt es einen vertikalen Kräutergarten. Für Schatten sorgt eine Pergola, für Entspannung ein Wassertisch.

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Das Design für den Schaugarten der Firma Sauter aus Schömberg samt Outdoor-Küche ist aus einem Guss.

Der Schaugarten der Firma Hubert Zanger, Landschafts- und Straßenbau, aus Hechingen ist geprägt von geometrischen Elementen und kommt dadurch modern daher, ohne kühl zu wirken. Akzente werden mit dem Materialmix aus durchlässigen Flächen, Naturstein und (Sicht-)Beton gesetzt.

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Der Name – Geometrischer Garten – lässt bereits erahnen, welche Elemente beim Beitrag der Firma Hubert Zanger die Hauptrolle spielen. Rechts im Bild: die gelbe Fassade des „Treffpunkts Grün“.

Von glücklichen Kindheitstagen und jugendlichen Abenteuern haben sich die Fachleute von Thomann Garten- und Landschaftsbau aus Bitz inspirieren lassen. Blickfang im „Garten der Erinnerung“, durch den sich ein Bachlauf schlängelt, ist ein Baumhaus (mit Sofa!).

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Der naturnahe Garten von Thomann ist ein Ort der Erinnerung an die Kindheit und Jugend.

Der Name „Alb-Garten“ verrät bereits, worum es im Ausstellungsbeitrag der Firma Hagg-Moser aus Lautlingen geht. Mit Felsen und „Baustoffen“ von hier ist ein wild-romantischer Garten geschaffen worden – als Hommage an die Schwäbische Alb. Zur Terrasse führen urwüchsige Krustenplatten über ein Wasserbecken.

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Unter anderem mit Dolomitfelsen und Muschelkalk wurde der Alb-Garten der Firma Hagg-Moser gestaltet.

Corten-Stahl, Schwarzwälder Granit, italienischer Porphyr und Glaselemente bringen Farbe in den Garten „Purpur – natürlich heimelig“ der Firma SF Schmid aus Geislingen. Heimelig wird’s durch Quellbrunnen und Feuerschale, genussvoll in der Outdoor-Küche unter einem Lamellendach.

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Glas, Corten-Stahl und Naturstein schaffen im „Purpur – natürlich heimelig“-Garten von SF Schmid interessante Farbkombinationen.

Wie sich ein Biotop im Garten einfügt, zeigt der Beitrag der Firma Maute aus Lautlingen. Das klare Wasser im „Pool“ benötigt keine Chemie. Das bunte Strandhäuschen statt des typischen Gartenhauses und Mobiliar aus Holz kommen von der Zimmerei-Schreinerei Dürringer aus Balingen. Spannend angeordnete Palisaden sorgen für den Rahmen.

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Holz spielt im Biotop-Garten der Firma Maute eine herausragende Rolle – nicht nur, was die Palisaden angeht.

Die Firma Nagel aus Schömberg hat mit einem Hexenhäuschen und Natursteinbrunnen – Hänsel und Gretel sowie der Froschkönig lassen grüßen – einen märchenhaften Zaubergarten kreiert. Für Versuchung sorgt ein duftender Naschgarten.

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© Jasmin Alber

Hexenhäuschen und Brunnen schaffen im Garten der Firma Nagel ein märchenhaftes Ambiente.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir zum Beginn des Zollernalb-Cups eine falsche Startzeit angegeben, die wir nun korrigiert haben.

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