SPD-Kandidat Robin Mesarosch will an seinen Taten gemessen werden

Von Benjamin Rebstock

Robin Mesarosch möchte für die SPD in den Bundestag und dort die Interessen des Wahlkreises Zollernalb-Sigmaringen vertreten. Der junge Politiker aus Langenenslingen hat in Berlin Geschichte und Philosophie an der HU studiert. Als Social-Media-Referent hat er für Bundesaußenminister Heiko Maas, für Martin Schulz, die SPD-Zentrale und die SPD -Bundestagsfraktion gearbeitet. Somit kann er bereits einiges an politischer Erfahrung in die Waagschale werfen.

SPD-Kandidat Robin Mesarosch will an seinen Taten gemessen werden

Der Bundestagskandidat der SPD, Robin Mesarosch, hier vor dem Rathaus in Ebingen, ist davon überzeugt, der Beste für den Wahlkreis zu sein.

Das Motto von SPD-Bundestagskandidat Robin Mesarosch lautet „Id schwätza, macha“. Diese Einstellung zieht sich bisher durch sein ganzes Leben. Bereits als Schülersprecher am Lize in Sigmaringen rief er zum Bildungsstreik auf: 2500 Mitschüler folgten ihm. „Wir demonstrierten unter anderem gegen Studiengebühren“, erklärt er. Der Einsatz hat sich gelohnt: Denn als Mesarosch selbst die Studienbank drückte, schaffte die SPD die Gebühren ab.

Grundwerte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität

Den Bildungsstreik hat Mesarosch noch in bester Erinnerung. Den für die Demo benötigten Lautsprecher liehen ihm die Sozialdemokraten. Der Kontakt war da. Schnell merkte der Langenenslinger, dass die Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität, die die Partei verkörpert, zu seinen passen. An seinem 18. Geburtstag trat er dann der Partei bei.

Erste Erfahrung in der Bundespolitik

Von da an begann sein politischer Aufstieg. Die ersten Erfahrungen in der Politik sammelte der 30-Jährige bei Martin Gerster. Dort lernte er den Alltag eines Bundespolitikers kennen. Als Mitarbeiter unterstützte er den Biberacher Bundestagsabgeordneten, beantwortete zahlreiche E-Mails mit Fragen von Bürgern und begleitete ihn auf Termine. Parallel dazu leitete er den Wahlkampf des hiesigen Landtagskandidaten.

Social-Media-Referent für Maas und Schulz

2013 zog Mesarosch dann nach Berlin. Dort hat er Geschichte und Philosophie an der HU studiert und auch währenddessen Vollzeit gearbeitet, unter anderem als Social-Media-Referent für Bundesaußenminister Heiko Maas, Martin Schulz, die SPD-Zentrale und -Bundestagsfraktion.

Er hat mit Erfolg die AfD widerlegt

Stolz ist er auf ein ganz spezielles Posting: In der Zeit, als viele Flüchtlinge Unterschlupf in Deutschland suchten, widerlegte er via Facebook eine Behauptung eines AfD-Politikers – mit Erfolg. Mit diesem Beitrag erreichte er über drei Millionen Menschen.

Probleme müssen klipp und klar angesprochen werden

Von Schönrednerei hält der 30-Jährige nichts. Probleme müssen klipp und klar angesprochen werden, davon ist er überzeugt. Und dies setzt er auch in Taten um. Zusammen mit dem Förderverein organisierte er Mitte Juli eine Demonstration gegen die Schließung der Geburtenstation am SRH-Krankenhaus Bad Saulgau. 1000 Personen haben sich dabei der Veranstaltung angeschlossen.

Gesundheitsversorgung liegt ihm am Herzen

„Ich lasse mich an dem messen, was ich tue. Reden kann jeder“, betont der Kreisvorsitzende der Sigmaringer SPD. Auch im Wahlkampf spricht der 30-Jährige Probleme an, die ihm unter den Nägeln brennen: Mangelhafte Gesundheitsversorgung auf dem Land, ausbaufähige Internet- und Mobilfunkversorgung oder Klimaschutz – sollte Mesarosch in den Berliner Bundestag gewählt werden, will er sich für diese Themen einsetzen.

„Ich verspreche, Druck zu machen“

Und wie sieht es mit regionalen Angelegenheiten aus? Auch diese hat der SPD-Bundestagskandidat des Wahlkreises Zollernalb-Sigmaringen im Blick. Lokale Infrastrukturprojekte wie die Elektrifizierung der Zollernbahn und den Ausbau der B311 und B463 möchte er als Bundestagsabgeordneter voranbringen. „Ich verspreche, dass ich als Abgeordneter Druck bei den Themen mache, die unsere Region betreffen“, betont der junge Politiker.

Unermüdlich in der Region unterwegs

Nach den aktuellen Wahlumfragen hat er inzwischen gute Chancen darauf, über die Landesliste seiner Partei – er ist auf Platz 16 gelistet – tatsächlich ins Parlament einzuziehen. Dennoch möchte er nichts dem Zufall überlassen. In den vergangenen Tagen und Monaten ist er unermüdlich in der Region unterwegs und rührt kräftig die Werbetrommel für sich und seiner Partei. So trainiere er derzeit bei verschiedenen Sportvereinen mit, klingle an Haustüren, treffe sich mit Interessierten auf deren Terrasse und kommuniziere viel über die sozialen Medien.

„Für unseren Wahlkreis der beste Kandidat“

Und wie beurteilt er selbst seine Chancen, per Direktmandat in den Berliner Bundestag einzuziehen? „Ich kandidiere, weil ich überzeugt davon bin, dass ich für unseren Wahlkreis der beste Kandidat bin“, betont er. Dennoch merkt er an, dass viele Wähler in ihrem Wahlverhalten festgefahren seien. „Viele wählen seit Jahren dieselbe Partei“, sagt er.

Olaf Scholz kann auf jeden Fall Kanzler

Für Robin Mesarosch steht fest, Olaf Scholz kann auf jeden Fall Kanzler: „Er ist ein vertrauenswürdiger Mensch, ist immer geradeaus, hat unglaublich viel Erfahrung und bei internationalen Verhandlungen hat er bewiesen, dass er auch große Projekte wie die globale Mindestbesteuerung umsetzen kann“, so der SPD-Kreisvorsitzende.

Ungewöhnliche Wahlkampfformate

Zuversichtlich ist er – und die Umfragen bestätigen es momentan –, dass die Sozialdemokraten am Wahltag ein gutes Ergebnis erzielen werden. Mit Robin Mesarosch als Bundestagsabgeordneten? Am 26. September wissen wir mehr.

In der Zwischenzeit setzt der junge Bundestagskandidat auch auf durchaus ungewöhnliche Wahlkampfformate. So überzeugte der SPD-Kandidat jüngst einen Intensivpfleger in der ARD-Sendung „Wahl-Match“, die wie die bekannte Sendung „Herzblatt“ funktioniert, nur eben im politischen Kontext.

Neue Sendung in der ARD

Eine wahlberechtigte Person sitzt hinter einer Wand und stellt Kandidierenden Fragen. Dabei ist dieser Person nicht klar, woher die Politikerinnen und Politiker kommen, wie sie heißen und aus welcher Partei sie sind. Allein die Antwort bestimmt, wer am Ende das „Wahl-Match“ wird.

Wer nicht zufriedenstellend antwortet, fliegt raus. In der jüngst ausgestrahlten Folge hat er es mit Intensivpfleger Andreas Schneider zu tun. Schneider wurde einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als er im Lockdown einen eigenen Song aufnahm, um auf die Missstände in der Pflege hinzuweisen.

Herzblatt für Pfleger

In der ersten Fragerunde möchte der Intensivpfleger von den Kandidierenden wissen, welche drei Begriffe ihnen zur Pflege in Deutschland einfallen. „Überlastet, unterbezahlt, aber unerlässlich“, nennt Mesarosch und qualifiziert sich für die nächste Runde. Hier wird es inhaltlich konkreter. Innerhalb von 30 Sekunden erklärt Mesarosch, wie er den Pflegeberuf attraktiver machen würde.

Mesarosch will eine neue Finanzierung für Krankenhäuser

Er will höhere Löhne, die auch in Teilzeit reichen, da die meisten Pflegekräfte nicht Vollzeit arbeiten und es auch nicht mehr könnten. Weiterhin möchte er einen neue Krankenhausfinanzierung. Die Reformen der Vergangenheit hätten zu mehr Druck geführt. Mit dieser Antwort schafft Mesarosch es bis in Finale.

Die letzte Frage ist, ob er dem Intensivpfleger raten würde, seinen Job zu kündigen oder weiterzumachen. Der SPD-Kandidat setzt auf Ehrlichkeit.

Offenheit überzeugt

Die Gesellschaft brauche Pflegekräfte und als Abgeordneter wolle er dafür kämpfen, dass viele Leute das gerne machen. Auf menschlicher Ebene verstehe er, dass für jeden das eigene Leben im Mittelpunkt stünde. Er wisse nicht, wie er sich entscheiden würde: „Es ist traurig, dass wir an diesem Punkt sind.“ Die Offenheit des jungen SPD-Kandidaten überzeugt den Intensivpfleger Andreas Schneider.