Mehr als 20.000 Euro: Realschule Meßstetten übergibt Spendenscheck in Ahrweiler

In den Herbstferien machten sich der Meßstetter Realschulleiter Steffen Strohhäcker und die SMV-Lehrerin Sandra Klaiber persönlich auf den Weg zur Boeselager Realschule in Bad Neuenahr/Ahrweiler, um den Spendenscheck in Höhe von knapp über 20.000 Euro zu übergeben.

Die Spenden wurden im Rahmen eines Spendenlaufs der Realschule Meßstetten gesammelt (wir berichteten). Empfangen wurden sie von der dortigen Realschulkonrektorin Bettina Lanzerath, die sich sichtlich erfreut und dankbar über die große Hilfsbereitschaft und Solidarität aus Meßstetten zeigte.

Spenden für Opfer der Flutkatastrophe im Sommer

Die Spenden kommen denjenigen Schülerinnen und Schülern mit ihren Familien zugute, die besonders von der Flutkatastrophe im Sommer betroffen waren und die Auswirkungen bis heute spüren.

So gibt es nicht wenige Häuser und Wohnungen, in denen bis heute keine Heizmöglichkeit mit Gas besteht, auch hätten viele Häuser erst seit der ersten Novemberwoche wieder Strom. Bis vor kurzem hätte Ahrweiler abends einer Geisterstadt geglichen, ist aus der Pressemitteilung der Meßstetter Realschule zu entnehmen.

Das komplette Untergeschoss der Schule wurde überflutet

Das Lehrerteam aus Meßstetten konnte sich bei dem Besuch in Ahrweiler ein eigenes Bild von den verheerenden Folgen der Flutkatastrophe machen. Da das komplette Untergeschoss des Schulgebäudes überflutet wurde, wird es im Moment nach und nach saniert.

Der Putz und Estrich im gesamten Untergeschoss wurden dabei entfernt, sodass der untere Stock im Moment eher einem Rohbau als einer Schule gleicht. Vor dem Schulhaus wurden derweil Container aufgestellt, in die ein Teil der Schülerschaft und die Schulverwaltung umziehen mussten.

Bettina Lanzerath schildert von ihren Erlebnissen mit der Flut

Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis an der Boeselager Realschule ein gewöhnlicher Schulalltag zurückkehren kann.

Im Gespräch mit der dortigen Konrektorin Bettina Lanzerath schilderte diese eindrucksvoll, wie sie persönlich die Nacht der Flut und die darauffolgenden Tage erlebte.

Abends sei die Feuerwehr durch den Ort gefahren und hätte die Bevölkerung informiert, dass sie sich von Kellern und Tiefgaragen fernhalten sollten, so Lanzerath.

Wasser drang in den Keller ein

Des Weiteren wurde die Bevölkerung aufgefordert, Sandsäcke zu holen und die eigenen Kellerfenster abzudichten. Bettina Lanzerath machte sich mit ihrer Familie ans Werk und dichtete ihre Kellerfenster ab und danach schien es Schlag auf Schlag gegangen zu sein, denn bereits nach kurzer Zeit sei der Strom weg gewesen und das Wasser drang sehr schnell in die Kellerräume und später auch ins Erdgeschoss ein.

Große Hilfsbereitschaft und Solidarität

Als sie auf die Straße schaute, sei alles weggeschwemmt worden, von den Mülltonnen, bis hin zu Autos, berichtete sie. Bereits am nächsten Tag und in den darauffolgenden Wochen liefen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren, zunächst mithilfe von Freunden und Nachbarn, die nicht von dem Unglück betroffen waren, und später mit großer Hilfe von außen.

Gerade in dieser Zeit sei die Hilfsbereitschaft und Solidarität in der Bevölkerung spürbar gewesen, betonte Lanzerath. Ein solches Zeichen der Solidarität sendeten mit ihrer großen gesammelten Spendensumme auch die lauffreudigen Realschüler aus Meßstetten, die sich mit Feuereifer für die Ahrweiler Realschüler und -schülerinnen eingesetzt hatten.