Rückschlag gegen den Bergischen HC: HBW-Leistungsträger liefern keinen Beitrag

Von Marcus Arndt

Jens Bürkle machte einen „devoten“ Auftritt des Tabellen-16. in Wuppertal aus. Das Gros der Leistungsträger lieferte am Sonntag nicht – allein sieben Scott-Kracher stimmten den HBW-Coach zumindest ein wenig optimistisch.

Rückschlag gegen den Bergischen HC: HBW-Leistungsträger liefern keinen Beitrag

Jens Bürkle konnte gegen den BHC nicht zufrieden sein.

„Wir haben es nicht geschafft, die gute Form, welche wir nachweislich haben, heute auf die Platte zu kriegen“, gestand der Sportwissenschaftler nach der 22:30-Pleite ein und fügte hinzu: „Wir hatten unter der Woche schon echt gute Einheiten drin, die Hoffnung auf mehr gemacht haben. Aber wir haben in den Details heute nicht gut genug gespielt. Und das wurde gnadenlos bestraft.“

Chancen nicht genutzt

Nach zerfahrenen, aber ausgeglichenen Anfangsminuten fielen die Schwaben früh deutlich zurück: mit 3:10 nach 16 Minuten. Dennoch kamen die „Gallier“ zur Pause wieder in Schlagdistanz (11:14) und blieben auch nach dem Seitenwechsel zunächst dran (14:17/35.).

„Wir haben es irgendwie geschafft, noch recht lange im Spiel zu bleiben“, bilanzierte Bürkle, „aber ich glaube, mit dem verworfenen Siebenmeter, wo wir die Chance haben, auf zwei Tore hinzugehen, und wo wir dann sofort im Gegenzug die vier Tore Abstand wieder kriegen, war dann bei uns der Anschluss endgültig weg – auch moralisch.“ Doch Oddur Gretarsson traf in der 37. Minute beim 14:17 nur den Pfosten und die Löwen zogen in der Folge wieder deutlich davon: auf 22:16 (44. Minute).

„De facto sind wir dann nicht mehr dahin gekommen, das noch einmal eng zu gestalten“, räumte der 40-Jährige unumwunden ein, „obwohl trotzdem noch ein paar Chancen im Spiel da waren.“ Doch die Leistungsträger im Rückraum blieben erschreckend blass in der Schwebebahnstadt – Torjäger Vladan Lipovina traf nur einmal, Regisseur Lukas Saueressig gar nicht. Auch über den Kreis lief wenig – und aus der Distanz fehlten häufig Timing und Präzision.

„Von A bis Z großartig“

„Wir haben zu viele schwierige Würfe genommen“, analysierte Bürkle – und jede Fahrkarte wurde von den Westdeutschen konsequent bestraft. „Wir haben grundsätzlich von der ersten Minute an seriös gespielt, eine überragende Deckung gestellt“, fasste Jörg Förste die Partie zusammen. Der Geschäftsführer Sport des BHC ergänzte: „In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit haben wir offensiv nicht immer die besten Entscheidungen getroffen, da auch etwas zu ungeduldig agiert. Die zweite Halbzeit war von A bis Z großartig gespielt. Vorne haben wir viel mehr Geduld bewiesen und letztlich folgerichtig mit acht Toren gewonnen.“

In der Tabelle blieb die Pleite für die Schwaben vorerst ohne Konsequenzen. Der HBW (11:25) reiht sich weiter an 16. Stelle ein, umrahmt von GWD Minden (11:21) und der HSG Nordhorn-Lingen (9:25). Die Grafschafter haben ebenfalls deutlich verloren: mit 22:31 in Hannover.

Eulen verlieren Kampfspiel

Im Kellerduell setzte sich der Altmeister aus Essen (7:25) mit 26:25 in Ludwigshafen (8:28) durch. „Es war ein Kampfspiel, was wir aber auch vorher schon erwartet hatten“, sagte TUSEM-Trainer Jamal Naji nach dem ersten Auswärtssieg des Aufsteigers in dieser Spielzeit. Seine Jungs hätten das megagut angenommen, so Naji weiter, „obwohl Ludwigshafen in solchen Spielen gegen die direkte Konkurrenz ja durchaus einen Erfahrungsvorsprung hat. Wichtig war, die kritische Phase in der zweiten Halbzeit zu überstehen. Daran hatte auch unser Torwart Sebastian Bliß mit seinen Paraden einen großen Anteil.“

Ben Matschke fehlte die Leichtigkeit. „Der Druck für uns war heute größer als in Göppingen oder Stuttgart“, so der Eulen-Kommandogeber. Dieser räumte unumwunden ein: „Das tut weh. Das sind zwei Punkte, die wir eingerechnet haben. Die müssen wir uns woanders holen.“

Kellerduell in Coburg

Nachdem das Pokal-Final Four 2020 erneut verlegt wurde, nutzt die Handball-Bundesliga (kurz: HBL) am Wochenende die Chance. Coronabedingt fielen bereits 20 Begegnungen aus nun wird nachgeholt. Richtungsweisend im Tabellenkeller: das Duell am Donnerstag zwischen Schlusslicht Coburg (7:29) und Minden. Die Weserstädter sind doppelt gefordert. Sie erwarten am Sonntag die Rhein-Neckar Löwen.