Balingen

Rote Katzen und grüne Daumen - ZAK-Redakteurin Rosalinde Conzelmann spricht auf der Gartenschau

19.05.2023

Von Nicole Leukhardt

Rote Katzen und grüne Daumen - ZAK-Redakteurin Rosalinde Conzelmann spricht auf der Gartenschau

© Nicole Leukhardt

ZAK-Redakteurin Rosalinde Conzelmann (links) ließ sich von Schuldekanin Amrei Steinfort Interessantes entlocken.

Ein Paar zartviolette Gartenschuhe – das war der Gegenstand, den ZAK-Redakteurin Rosalinde Conzelmann zum Talkformat „Im Gespräch mit ...“ der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in den Zwingergarten auf der Gartenschau mitgebracht hatte. Die Aufgabe war gewesen, einen Gegenstand zu zeigen, der sie am besten charakterisiert. Schuldekanin Amrei Steinfort hatte der Lokalredakteurin mit einigen Fragen eine halbe Stunde lang Amüsantes, Tiefgründiges und Spannendes entlockt.

Es war also gleich zu Beginn klar, dass der Garten eine zentrale Rolle im Leben Conzelmanns spielt. Jener „nicht perfekte“ Garten, in dem sie am allerbesten vom stressigen Berufsalltag entspannen kann, vor allem, wenn ihr die beiden geliebten roten Kätzle Fritzle und Paulinchen dabei noch um die Beine herumschnurren, wie sie erzählt.

Für die Redakteurin, die seit 35 Jahren für den ZOLLERN-ALB-KURIER auf dem Kleinen Heuberg unterwegs ist, ist der Garten eine Insel der Ruhe. „Ich bin dort in meiner eigenen Welt“, sagt sie. Den Frühling genieße sie dabei besonders, wenngleich sie keine ausgewählte Lieblingsblume habe. „Ich liebe Rosen sehr, auch wenn ich immer wieder Probleme mit ihnen habe – oder sie mit mir“, erzählt Rosalinde Conzelmann ihrem Publikum und lacht.

Vom Garten bis zur Gesellschaft

Doch nicht nur ums Gärtnern sollte es im Zwingergarten gehen. Von dem Wunder des Keimens in jedem Frühjahr hat Schuldekanin Amrei Steinfort den Faden zu gesellschaftlichen Entwicklungen gesponnen. Die Redakteurin, die den Kontakt mit Menschen an ihrem Beruf sehr liebt, wie sie betonte, mache sich gleichsam Sorgen um den Sozialneid, um den Umgangston auf Social Media. „Menschen überschreiten fortlaufend Grenzen, die sie im persönlichen Gespräch niemals überschreiten würden“, ist sie sich sicher.

Wie man gegensteuern könne? „Kinder stark machen, so etwas nicht mitzutragen, das fängt im Elternhaus an“, glaubt Conzelmann. Trotz negativer Tendenzen überwiege aber dennoch die Freude am Umgang mit anderen, die Tatsache, dass der Redakteursberuf immer wieder Begegnungen mit spannenden Menschen mit sich bringe. Eine wertvolle Stütze, die ihr durch stressige Phasen helfe, seien langjährige Freundschaften, das gesamte familiäre Umfeld und vor allem ihr Mann, mit dem sie die Liebe zum Radfahren teilt, verrät sie.

„Die Politik hört nicht mehr zu“

Die Gäste wollten schließlich wissen, wie sie die derzeitige Politik in Deutschland empfindet. „Ich bin nicht einig mit der aktuellen Regierung“, gibt Conzelmann unumwunden zu. „Die Menschen fühlen sich nicht mehr verstanden, die Politik scheint nicht hören zu wollen, was die Menschen bewegt“, sagt sie. Hätte sie drei Wünsche frei, so würde sie sich an erster Stelle daher auch Frieden auf der gesamten Welt wünschen. Auf Platz zwei der Wunschliste kommt Gesundheit, „denn wenn die fehlt, hilft alles Geld nichts“, wie Conzelmann betont. Ein dritter Wunsch wollte der Lokalredakteurin nicht einfallen – „Sie müssen ein sehr glücklicher Mensch sein“, wie Schuldekanin Amrei Steinfort anmerkt.

„Ich bin ein Fan der Gartenschau“

Zur Zukunft der Presse gefragt, glaubt Conzelmann, „dass die tägliche Printausgabe irgendwann stirbt, es geht schon Richtung online“.

Nicht digital, sondern im Hier und Jetzt widmet sich die Lokalredakteurin aber auch gerne der Gartenschau und betont in ihrem Schlusswort: „Sie ist ein Riesengewinn für Balingen, ich bin ein großer Fan und kann das ganze Gemecker drumherum nicht verstehen.“

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