Rotary Club Ebingen-Zollernalb: Sonderbriefmarken helfen, Kinder gegen Polio zu impfen

Von Holger Much

Anlässlich des Welt-Polio-Tages am 24. Oktober hofft der Rotary Club Ebingen-Zollernalb auf den erneuten Erfolg seiner besonderen Aktion. In Albstadt sind die Marken in der Tourist-Info im Ebinger Rathaus zu bekommen, in Balingen an der Infothek im Rathaus. Auch im Netz kann über die Seite poliobriefmarke.de bestellt werden.

Rotary Club Ebingen-Zollernalb: Sonderbriefmarken helfen, Kinder gegen Polio zu impfen

Hoffen auf regen Absatz der Briefmarken: Axel Pflanz, OB Klaus Konzelmann, Daniel Welte und Hans Pfarr (von links).

Auch in diesem Jahr kann jede und jeder mit der handgeschriebenen Weihnachts- und Neujahrspost mehrfach Gutes tun. Denn der Rotary Club Ebingen-Zollernalb wirbt erneut dafür, dass alle zum Welt-Polio-Tag am 24. Oktober ganz leicht ihren Beitrag zum Kampf gegen die grausame Krankheit der Kinderlähmung leisten können. Einerseits wird mit dem Verkauf der Rotary-Sonderbriefmarke Geld für den Kampf gegen Polio in Afghanistan und Pakistan gesammelt.

Eine Marke kostet 1,35 Euro

Zudem wird auf den nach wie vor zu niedrigen Durchimpfung in Deutschland aufmerksam gemacht. Besonders in der Altersgruppe über 60 Jahre sind nur noch rund 62 Prozent der Bevölkerung gegen Polio geschützt. 86 Prozent wären ausreichend. Auffrischungsimpfungen sind etwa zehn Jahre nach der Erstimpfung wieder erforderlich.

Mit dem Kauf einer Sonderbriefmarke – oder gleich, so Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, eines ganzen Bogens mit zwanzig Marken – wird mit dem Aufschlag von 55 Cent als Spende der Impfstoff für eine Impfung gegen Kinderlähmung finanziert. Damit kostet eine Marke 1,35 Euro.

Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung unterstützt weiterhin

Dreifach so hoch wird der Effekt durch die Aufstockung jeder Spende um 200 Prozent durch die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, die Rotary seit vielen Jahren, berichtet Axel Pflanz, großzügig und verlässlich im Kampf gegen Polio unterstützt.

Wer eine Sonderbriefmarke kauft, fördert somit den Schutz und die Polio-Impfung von drei Kindern. Der Portowert der Sondermarke ist 80 Cent, der Aufschlag zu Gunsten von Polio, ist 55 Cent. Gedruckt werden die Sonderbriefmarken auf Bogen zu 20 Stück.

Dank an Albstadt und Balingen

Daniel Welte, Präsident des Rotary Clubs Ebingen-Zollernalb, Poliobeauftragter Hans Pfarr sowie Axel Pflanz, ebenfalls vom Rotary-Club, danken den Städten Albstadt und Balingen, namentlich den Oberbürgermeistern Klaus Konzelmann und Helmut Reitemann, für die Unterstützung der Aktion.

Marken können online bestellt werden

In Albstadt sind die Marken, die helfen, in der Tourist-Info im Ebinger Rathaus zu bekommen, in Balingen an der Infothek im Rathaus. Auch im Netz kann über die Seite poliobriefmarke.de bequem bestellt werden.

Kampf gegen Polio mit Engagement, Herzblut und Leidenschaft

Daniel Welte, Präsident des Rotary Clubs Ebingen-Zollernalb, erwähnte im Rahmen des Pressegespräches ganz besonders das jahrzehntelange Engagement von Hans Pfarr, der sich an vorderster Stelle mit „Engagement, Herzblut und Leidenschaft“ für den Kampf gegen die Kinderlähmung einsetzte und nicht müde werde, bis die Krankheit ausgerottet sei. Die Rotary-Aktion End Polio now, so Pfarr, sei ein „Geschenk an die Kinder der Welt“, nämlich eine Welt ohne die Krankheit Polio.

900.000 Todesfälle verhindert

Hans Pfarr selbst erinnerte daran, wie er zu Beginn der Aktion 1987 in München mit dabei war. Damals waren es rund 300.000 neue Poliofälle pro Jahr in über 125 Ländern. Heute sind es 140 neue Fälle weltweit pro Jahr, die Krankheit selbst ist noch in zwei Ländern endemisch, nämlich in Afghanistan und Pakistan.

Über zwei Milliarden Kinder, so zählte Pfarr die Erfolge auf, habe man geimpft, 19 Millionen Behinderungen und rund 900.000 Todesfälle verhindert.

Wo ist Polio noch verbreitet?

In Pakistan und Afghanistan ist das Poliovirus noch verbreitet. Gerade in Afghanistan laufen die Impftage gegen die Kinderlähmung trotz des Regierungsumsturzes und der großen Flüchtlingsbewegung in der Bevölkerung wieder an.

Doch auch die Taliban, erläutert Axel Pflanz, setzen hier auf das Engagement von Rotary. Die Taliban hätten sich ausdrücklich bereit erklärt, die Impfaktionen weiter zu unterstützen.

Hoffnung auf Kooperation

Hans Pfarr zeigt sich hoffnungsvoll, dass die Taliban die Impfteams ihre Arbeit machen lassen und diese gar unterstützen, auch eingedenk der Tatsache, dass es oft Frauen waren und sind, die als wichtige Multiplikatoren dienen bei der Aufgabe, der Bevölkerung die Notwendigkeit einer Impfung nahe zu bringen.