Rosenfelder Stadtkapellen-Bierdeckel sind bei Sammlern aus ganz Deutschland sehr gefragt

Von Jasmin Alber

Mit der Bierdeckelaktion zur Mitgliederwerbung hat die Stadtkapelle im Frühjahr von sich reden gemacht. Doch nicht nur Freunde und Gönner des Musikvereins vom Kleinen Heuberg schätzen die kleinen Untersetzer. Sammler aus ganz Deutschland haben daran Interesse.

Rosenfelder Stadtkapellen-Bierdeckel sind bei Sammlern aus ganz Deutschland sehr gefragt

David Neher zeigt auf die Abbilung der Stadtkapellen-Bierdeckel in "Unser Steckenpferd". Das Magazin liegt bereits im Probelokal aus, sodass jeder Musiker einen Blick hinein werfen kann.

Nächstes Jahr feiert die Stadtkapelle Rosenfeld einen runden Geburtstag. 120 Jahre, 120 neue Mitglieder: So lautet das Ziel der Aktion, die Musiker im April ins Leben gerufen haben und die noch bis 28. Juni 2020 läuft. Um viele Leute zu erreichen, setzen sie auf ein besonderes Medium.

Der Aufruf ist samt Mitgliedsantrag zum Ausfüllen auf Bierdeckel gedruckt (wir haben berichtet). Dieses besondere Vereinsmarketing kommt an. „Die Aktion ist durch die Decke gegangen“, berichtet der Vorsitzende David Neher. Das erste Etappenziel sei schon erreicht. „Nach einem Viertel der Zeit haben wir schon 30 Mitglieder geworben.“

Sammler aus Winnenden war erster Interessent

Doch die Bierdeckel kommen nicht nur bei Freunden und Gönnern des Musikvereins an. Auch bei Sammlern aus ganz Deutschland sind die kleinen, viereckigen Pappuntersetzer vom Kleinen Heuberg sehr gefragt. Die erste Anfrage kam Mitte August von einem Sammler aus Winnenden. Ein Sammlerkamerad aus Bochum habe ihn auf die Stadtkapellen-Bierdeckel aufmerksam gemacht. Wenige Tage nach einem Telefonat erhielt David Neher Post – nebst frankiertem Rückumschlag und der Bitte, sechs Bierdeckel zuzusenden, lag auch ein Magazin bei: „Unser Steckenpferd“, eine unabhängige Fach- und Verbandszeitschrift des Internationalen Brauerikultur-Verbands.

Neher traute seinen Augen kaum: In einer Übersicht aktueller Bierdeckel sind hier auch Vorder- und Rückseite der Rosenfelder Untersetzer abgebildet. Als Dankeschön hat der Sammler aus Winnenden übrigens noch eine kleine Spende für die Vereinskasse zugunsten der Jugendausbildung mitgeschickt.

Größter „Auftrag“ kam aus Berlin

In Sammlerkreisen hat sich die besondere Mitgliederwerbemaßnahme anscheinend herumgesprochen. Mittlerweile hat sich schon der dritte Interessent beim Vereinsvorsitzenden gemeldet und Exemplare für die eigenen Sammelalben geordert. „Der größte ‚Auftrag‘ kam aus Berlin“, wie Neher schmunzelnd erzählt. Ein Bierdeckelliebhaber aus der Hauptstadt hat 35 Stück für eine Sammlerbörse angefordert.

Selbstverständlich wird auch der eigentliche Hintergrund der Aktion – nämlich neue Mitglieder zu werben – weiter verfolgt. Bierdeckel wurden bereits in den örtlichen Wirtschaften verteilt. Die Ideen gehen David Neher und seinem Vorstand nicht aus. So sei beispielsweise denkbar, auch Lehner-Bierkisten einen Satz Bierdeckel beizulegen.

Schon von Beginn an ist zudem geplant, die Vereine vom Kleinen Heuberg gezielt anzuschreiben. Übrigens gibt es Überraschungspreise für die drei Vereine, die die meisten neuen Stadtkapellen-Mitglieder stellen, merkt der Vereinschef an. Und in dem Rosenfelder Stadtteil mit den meisten neuen Mitgliedern wird die Stadtkapelle ein Platzkonzert spielen.

Die direkte Ansprache potenzieller Neu-Mitglieder auf die Aktion sei immer sehr erfolgreich gewesen, wie sich bei vergangenen Veranstaltungen – zum Beispiel bei der Landbierhockete oder dem Klassik-Tag – gezeigt habe.

Vorspielnachmittag ist am 13. Oktober

Die nächste Gelegenheit, sich über die Arbeit der Stadtkapelle Rosenfeld zu informieren und den Mitgliedsantrag im Miniaturformat auszufüllen, ist am Sonntag, 13. Oktober. Beim Vorspielnachmittag in der Rosenfelder Festhalle (Beginn: 14.30 Uhr) zeigen die Nachwuchsmusiker ihr Können. „Wir möchten an diesem Nachmittag den Verlauf der musikalischen Ausbildung abbilden“, sagt David Neher. Kinder ab sechs Jahren können in den Blockflötengruppen erste Stadtkapellen-Luft schnuppern. Ab neun Jahren können Kids ein anderes Blasinstrument oder Schlagzeug erlernen. Derzeit sind rund 50 Kinder und Jugendliche in Ausbildung.

Der Infoabend entfällt dieses Jahr, das Angebot wird allerdings in den Vorspielnachmittag integriert. So können am 13. Oktober alle, die ein Instrument erlernen möchten, Infos aus erster Hand bekommen. Interessierte jedes Alters sind eingeladen, die Musikinstrumente von Flöte bis Tuba selbst auszuprobieren.

Nach wie vor sind auch Wiedereinsteiger oder Zugezogene, die ein Instrument spielen, in der Stadtkapelle herzlichen willkommen, ergänzt der Vorsitzende.

Weitere Informationen zur 120-Jahr-Aktion gibt es hier.