Roland Schmid neuer Buchhalter der TSG-Fußballer: „Müssen wieder Gold schürfen“

Von Marcel Schlegel

Roland Schmid ist nun für die Finanzen des neuen Vereins TSG Balingen Fußball verantwortlich. Er teilt den Fokus seiner Mitstreiter: den für die Jugendarbeit.

Roland Schmid neuer Buchhalter der TSG-Fußballer: „Müssen wieder Gold schürfen“

Der neue Finanz-Verantwortliche der Fußballer der TSG Balingen, Roland Schmid, hat viel vor.

Ein neuer Verein braucht eine neue Führung – und diesen Wechsel haben die Fußballer der TSG Balingen durch ihre Abspaltung vom Hauptverein gründlich vollzogen. Fünf neue Vorstände um den neuen Vorsitzenden Eugen Straubinger sollen den Kreisstadtklub fit für die Zukunft machen. Dazu will sich die Funktionärsriege in Workshops auf jene Grundsätze verständigen, die Straubinger und Heinrich Sülzle als „Agenda 2030“ bezeichnen. Der Unternehmer Sülzle steht dem ebenfalls neu eingeführten Aufsichtsrat vor.

Guter Kontakt zu den Sponsoren ist wichtig

Einer der Neuen an der Spitze ist Roland Schmid. Das heißt: Gänzlich neu bei der TSG ist der neue Finanzvorstand nicht. Seit Jahren gilt Schmid in Balingen als „Kümmerer“: Wenn ein Spieler einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz oder eine Wohnung braucht, schlägt seine Stunde. „Das will ich auch weitermachen“, sagt der Balinger, auf den nun ein größeres Aufgabenspektrum zukommt: In erster Linie geht es dabei um Zahlen, Gelder und Budgets.

In der TSG-Führung folgt Schmid auf Elke und Martin Kath, die sich aus der Vorstandschaft zurückzogen, dem Verein aber als Ausschussmitglieder erhalten bleiben. „Schon allein, weil ich wegen meiner beruflichen Tätigkeit die erforderlichen Kenntnisse mitbringe, hat mich diese Aufgabe gereizt“, sagt Schmid, Bilanzbuchhalter und kaufmännische Leiter im Ruhestand. Er wolle neue Sponsoren, Förderer und Gönner gewinnen und den Kontakt zu den bestehenden intensivieren. „Aus dem Sponsoring kreieren wir den wesentlichen Teil unseres Budgets. Da liegt uns ein sehr guter Kontakt am Herzen. Denn dieser ist der Grundstock unserer Finanzierung und die Basis für erfolgreiche gemeinsame Projekte.“

Mehr Mitglieder für größere Akzeptanz

Ein weiteres Anliegen: die Mitgliederwerbung. Rund 450 Mitglieder hat der neue Verein. Schon im Rahmen der Abspaltung habe man gut 70 neue Mitglieder gewinnen können. Die 1000er-Marke wolle man in den nächsten Jahren erreichen, sagt Schmid. „Es gibt schon Konzepte dafür. Je mehr Mitglieder, desto größer die Akzeptanz des Vereins.“ Bei der TSG sei Martin Kath mit dieser Aufgabe betreut.

Auch mit dem Weg, auf den sich die neuen Klubgranden bei der der Gründungsversammlung verständigten, geht Schmid d’accord. „Ich bin ein Freund der Jugendarbeit“, sagt er. „Mit meinen Worten, wir müssen wieder Gold schürfen, möchte ich sagen, dass die Jugendarbeit wieder vermehrt dazu führen muss, dass wir eigene Spieler aus dem Nachwuchs in die Regionalliga-Mannschaft bringen.“ Nur so könne die TSG den Talente aus der Region Perspektiven bieten. „Wir haben mit Nico Willig ein gutes Vorbild“, erinnert Schmid an den U19-Bundesliga-Coach des VfB Stuttgart. „Nico hat bei der TSG vor Jahren als Jugendkoordinator einen Teil der jetzigen Regionalliga-Mannschaft geformt.“

„Die TSG ist eine große Familie“

Kurzfristig liegt Schmid die U23 am Herzen, die er ein wenig zu sehr im Schatten der Regionalliga-Mannschaft sieht. „Wir wollen mehr Zuschauer erreichen, das tut den Jungs gut und nimmt den Spielern, die aus dem Regionalliga-Kader stammen, aber in der U23 eingesetzt werden, das Gefühl, in einer zweiten Mannschaft zu kicken.“ Es dürfe hier nicht um „Erste“ oder „Zweite“ gehen. Immerhin spielt die U23 in der Landesliga.

Und noch etwas ist Schmid wichtig – etwas, das er selbst vorlebt, wenn er bei Heimspielen den Merchandise-Stand betreut oder das Team bei Auswärtsfahrten unterstützt: das Ehrenamt und die familiäre Komponente, die das Vereinsleben mit sich bringen kann, sofern man diese fördert. „Die TSG ist eine große Familie“, sagt Schmid. „Viele freiwillige Hände packen an, um gemeinsam zu wachsen. Das ist unser Verein und Erscheinungsbild. Da macht es richtig Spaß, dabei zu sein.“ Und wenngleich seine Hauptaufgabe nunmehr darin besteht, die finanziellen Geschäfte der TSG „auf dem soliden Weg weiter zu führen“, gehe es immer auch ums Ehrenamt, das Schmid so beschreibt: „Egal, was zu tun ist, ich bin dabei.“