Zollernalbkreis

Risikogebiete und Kontakt zu Infizierten: 18 weitere Infektionen im Zollernalbkreis

17.03.2020

Von Pascal Tonnemacher

Risikogebiete und Kontakt zu Infizierten: 18 weitere Infektionen im Zollernalbkreis

© Pascal Tonnemacher

Ein Schild neben dem Hebammenhaus weist auf den Vorfluter hin, wo Corona-Verdachtsfälle aufgenommen und getestet werden können.

Die Gesamtzahl der gemeldeten Fälle von bestätigtem Covid-19 stieg am Dienstag auf 51 im Zollernalbkreis. Die 18 mit dem Coronavirus Infizierten hatten intensiven Kontakt zu Erkrankten oder waren im Urlaub in einem europäischen Risikogebiet. Bislang wurden allein im Testzentrum am Balinger Krankenhaus insgesamt 741 Menschen untersucht.

Das Gesundheitsamt meldet 18 weitere Corona-Infektionen im Zollernalbkreis. Die zehn Frauen und acht Männer sind zwischen 21 und 72 Jahre alt.

Zur vermutlichen Infektionskette schreibt das Landratsamt: Sie waren im Urlaub in einem der europäischen Risikogebieten oder hatten intensiven Kontakt zu bereits Erkrankten.

Damit steigt die Gesamtzahl der bestätigten Covid-19-Fälle auf 51 im Zollernalbkreis.

Im Corona-Testzentrum des Zollernalbkreises beim Balinger Krankenhaus wurden bislang insgesamt 741 Menschen untersucht (Stand: 16. März, 22 Uhr).

Hausärzte können ebenfalls eigenständig einen Abstrich machen und in ein Labor schicken. Diese Zahlen liegen dem Landratsamt jedoch nicht vor.

Warum nicht jeder getestet wird

Getestet werden kann nicht jeder. Die derzeit gültigen Regelungen sind notwendig, um die Laborkapazitäten nicht zu überlasten, die derzeit zu gering sind und dringend erweitert werden müssen, schreibt Pressesprecherin Julia Wegner auf Anfrage.

Der Landkreis setze sich für einen Ausbau stark ein, da die labormäßige Bearbeitung von der Probennahme in Balingen bis zum Vorliegen der Ergebnisse im Gesundheitsamt bis zu fünf Arbeitstage dauert. Aus diesem Grund müsse man sich derzeit auf die Beprobung der Personengruppe beschränken, die wie folgt ermittelt wird.

Wer getestet wird

Vor einer Testung gelten die zentralen Fragen: War der Bürger kürzlich in einem vom Robert-Koch-Institut (RKI) ausgewiesenen Risikogebiet und/oder hatte er intensiveren Kontakt zu einer infizierten Personen? Hat der Patient Grippesymptome?

Wenn diese Fragen bejaht werden können, wird – beim Corona-Testzentrum nach vorheriger Anmeldung – bei dem Patienten ein Abstrich veranlasst.

Bis die Testergebnisse vorliegen und die fragliche Infektion geklärt ist, sollten sich die Erkrankten krankschreiben lassen und sich zuhause isolieren. Die Getesteten werden über das Ergebnis informiert.

Kein Test ohne Symptome

Ein Coronavirustest ohne Symptome ist nicht aussagekräftig, da erst eine gewisse „Viruslast“ im Körper vorhanden sein muss, damit die Viren im Labortest nachweisbar sind. Ein frühzeitiges negatives Testergebnis schließt eine Infektion nicht aus und vermittelt falsche Sicherheit, da der Patient auch zu einem späteren Zeitpunkt noch erkranken kann.

Sollte der Patient grippeähnliche Symptome hinzubekommen, wird empfohlen, sich von seinem Hausarzt zunächst telefonisch beraten zu lassen oder sich an das Bürgertelefon (Telefon 07433 92-1111) zu wenden. Diese werden mit dem Bürger die weiteren notwendigen Untersuchungsschritte abstimmen.

Der Landkreis hat zudem auf seiner Webseite häufige Fragen zum Thema beantwortet.

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