Richtungsweisendes Schwaben-Derby: HBW Balingen-Weilstetten ist beim TVB Stuttgart gefordert

Von Marcus Arndt

Am Mittwochabend stehen sich HBW und TVB in der Porsche-Arena gegenüber. In der Tabelle trennen die württembergischen Rivalen satte acht Punkte, „und doch können wir sie an einem guten Tag packen“, meint Jens Bürkle. Entscheidend für den HBW-Trainer: ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Spielgerät.

Richtungsweisendes Schwaben-Derby: HBW Balingen-Weilstetten ist beim TVB Stuttgart gefordert

Im Hinspiel verlor der HBW gegen Stuttgart.

Das gelingt den „Galliern“ nicht immer – und wenn sich die einfachen Ballverluste häufen, verlieren sie meist. Vor der Länderspielpause zeigte der Kreisstadt-Klub gegen Lemgo in Durchgang eins just diese Defizite, fing sich viele Gegentore aus der ersten und zweiten Welle heraus – und trotz einer Leistungssteigerung war die Hypothek nach dem Seitenwechsel zu groß. „Ich glaube nach wie vor, dass wir eine gute Form haben“, sagt der Sportwissenschaftler und führt weiter aus: „Es fehlen die einfachen Dinge – Präzision, Härte, Aggressivität...“

Das ist korrigierbar, so dass die Schwaben nach einem 12:17-Pausenrückstand gegen die Lipper noch einmal herankamen. „Die zweite Halbzeit war in Ordnung“, findet der HBW-Coach, „die ersten zwei Spiele waren überragend. Daran müssen wir anknüpfen.“

In der punktspielfreien Zeit arbeitete er die Balinger Defizite auf, bereitete sein Team auf das wegweisende Duell mit dem schwäbischen Rivalen vor (Mittwoch, 20.15 Uhr). Die vergangene Woche sei gut verlaufen, betont Bürkle weiter, „wir konnten weitestgehend komplett trainieren – mit einer Mischung aus Momenten, wo wir erholen konnten, aber auch richtig gut trainieren konnten.“

Jede Aktion ist wichtig

Nach einem freien Samstag fokussieren sich die „Gallier“ auf das Stuttgart-Spiel. Gegen die Wild Boys, welche um den Einsatz von Keeper ‚Jogi‘ Bitter (Rückenprobleme) bangen, erwartet Bürkle eine höhere Intensität und mehr Verantwortung für den Ball von seiner Mannschaft.

„Ich glaube, dass wir eine Aggressivität hinkriegen müssen, dass wir den Dingen, die wir tun, wieder Bedeutung geben“, sinniert der erfahrene Übungsleiter, „dass jede Aktion einfach sehr, sehr wichtig ist. Weil sich das nämlich aufsummiert. Wenn wir gegen Lemgo in der Minute 30 bis 35 vielleicht nicht ein paar leichte Fehler zu unbedarft gemacht hätten, hätte es hinten raus noch für Punkte gereicht. Deshalb ist es wichtig, dass wir 60 Minuten lang konsequent auftreten, dass wir am Ende dann auch etwas Greifbares in der Hand haben.“

Enttäuschungen in Heimspielen

Das scheint gegen den Tabellenelften möglich, denn die Stuttgarter sind schlagbar. In Leipzig haben die Bittenfelder den Bock umgestoßen – und sich mit dem 25:23 vom Tabellenkeller distanziert. „Im Endeffekt haben sie gegen zwei Teams, wo sie nicht gesagt haben, sie müssen auf jeden Fall gewinnen, etwas geholt: in Melsungen und Leipzig.“

Zu Hause liefert der TVB aber nur bedingt. „Daheim hatten sie ein paar Auftritte, wie der gegen Coburg, der jetzt nicht so von Erfolg gekrönt war“, formuliert es Bürkle moderat und erklärt: „Ohne Zuschauer haben sie – wie alle Teams – Probleme. So kommen manche an manchen Tagen nicht ganz an ihr Leistungsoptimum heran – und das vielleicht häufiger als früher. Auf solche Momente müssen wir hoffen, dass wir da sind und zumindest wir top abrufen.“