Straßberg

Richtiger Riecher beschert der Gemeinde Straßberg eine halbe Million

17.02.2021

Von Horst Schweizer

Richtiger Riecher beschert der Gemeinde Straßberg eine halbe Million

© Horst Schweizer

Das ging schneller als geplant: Mit den Arbeiten im Bahnweg wird im Frühjahr ebenso begonnen wie in der Bohlsiedlung.

Straßberg wird bei den umfangreichen Tiefbaumaßnahmen in der Bohlsiedlung richtig viel Geld sparen. Möglich wird dies durch die frühzeitig erfolgte Ausschreibung.

Geplant war dies usprünglich nicht. Der Gemeinderat sah hier eine große Aufgabe mit entsprechender finanzieller Belastung für Straßberg und wollte diese unabdinglichen Tiefbauarbeiten in mehreren Schritten in den Jahren 2020 bis 2025 abschnittsweise angehen.

Zustand ist teiweise sehr schlecht

Es geht um die Morstraße, den Rieseweg, die Banater Straße, die Bohlstraße, die Franzfeldstraße und die Bergstraße mit einer gesamten Fläche von 4400 Quadratmetern. Eine Sanierung der sich in teils sehr schlechtem Zustand befindlichen Kanäle ist durch Part- oder Innlinern ist nicht mehr möglich.

Bürgermeister leitet Kehrtwende ein

Zu den Planungen des Gemeinderates samt Verwaltung gab es bereits im November des vorigen Jahres eine Kehrtwende. Bürgermeister Markus Zeiser meinte damals: „Ich gehe aufgrund der aktuellen Corona Pandemie von sinkenden Tiefbaupreisen im Jahr 2021 aus. Hinzu kommt, dass wir für diese Baumaßnahme eine gute Chance haben, Fördermittel aus dem Ausgleichsstock zu erhalten“.

Sein Appell, die gesamte Maßnahme in einem Paket für 2021 und 2022 auszuschreiben, stieß im Gemeinderat auf Zustimmung - zumal der Rathauschef mit der weiteren Auskunft aufwartete, dass pro Jahr für Gemeinden in der Größeordnung von Straßberg maximal ein Antrag auf Ausgleichsstockmittel bewilligt werde, für 2022 aber ein solcher für den Erwerb eines neuen Feuerwehrfahrzeuges vorgesehen ist.

Damit konnte niemand rechnen

Die Kostenschätzung von Ingenieur Peter Czerwenka, basierend auf dem bisherigen Preisspiegel, betrug für den Tief- und Straßenbau 1,77 Millionen Euro. Dazu kommt der Wasserleitungsbau, hierfür wurden Kosten mit 143.000 Euro genannt. Die Ausschreibung erfolgte im Dezember, die Submission fand am 14. Januar statt.

„Wir haben Ergebnisse, mit welchen wir nie und nimmer rechnen konnten“, zeigte sich Markus Zeiser nur wenigen Wochen später mehr als erfreut, dass sich sein Blick in die Glaskugel bewahrheitet hat. Insgesamt 14 Angebote wurden für die Tiefbauarbeiten angefordert, sieben Angebote wurden abgegeben.

Arbeiten starten nach Ostern

Günstigste Bieterin war die Firma Clemens Müller aus Lautlingen mit der Angebotssumme von 1,29 Millionen Euro. Für den Wasserleitungsbau gab die Firma Eger-Rohrleitungsbau aus Albstadt mit einer Summe in Höhe von 103.658 Euro das beste Angebot ab. Die Vergabe an die beiden Firmen entschied der Gemeinderat einstimmig. „Die Strategie von Bürgermeister Zeiser ist aufgegangen, wir waren als erstes auf dem Markt und bekamen Preise, die über einer halben Million Euro günstiger als die Kostenschätzungen waren“, ist auch Ingenieur Czerwenka mehr als zufrieden.

Alle Anwohner werden angeschrieben

Nach Ostern wird die Firma Müller mit den Arbeiten beginnen. Gemeinderätin Susanne Gschwind erkundigte sich, ob die Anwohner in der Bohlsiedlung auch die Möglichkeit hätten, Renovierungen an ihren Gebäuden durchzuführen. „Wir werden alle Anwohner anschreiben, gehen in alle Häuser rein, schauen uns auch die Leitungen bis zur Wasseruhr an“, sagte Czerwenka.

Unabhängig von den Arbeiten in der Bohlsiedlung erfolgt die Sanierung des Bahnweges. Mit den Tiefbauarbeiten, ursprünglich in der zweiten Jahreshälfte 2020 vorgesehen, wird die Firma Norbert Hartmann im Frühjahr beginnen. Der Auftrag hat ein Volumen von 670.445 Euro.

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