Fußball

Richtige Schlüsse aus dem Hinspiel gezogen: VfB 2 bietet Balingen kaum Konterchancen

26.04.2021

Von Matthias Zahner

Richtige Schlüsse aus dem Hinspiel gezogen: VfB 2 bietet Balingen kaum Konterchancen

© Herl

Frank Fahrenhorst wusste um die Balinger Stärken und stellte die Stuttgarter U 21 entsprechend auf das Schwaben-Derby ein.

Zweimal hintereinander hat die TSG Balingen nun drei Gegentore kassiert – und in den Partien in Gießen (0:3) und daheim gegen den VfB Stuttgart 2 (1:3) nur einen Treffer erzielt. Die Problemstelle scheint schnell ausgemacht.

Am Samstag war aber ersichtlich, dass Frank Fahrenhorst die Lehren aus der 2:3-Hinspielniederlage gezogen hatte. Gegen Ende des ersten Durchgangs rief der VfB-Trainer „Restverteidigung“ aufs Feld. Sein Team war gerade im Angriff und weit in die Balinger Spielhälfte aufgerückt. Fahrenhorst erkannte die Gefahr eines TSG-Konters und beorderte zwei Akteure weiter zurück. Genau auf diese Situationen lauerten die Kreisstädter. Doch: „Der Gegner war meistens sehr gut geordnet, aus diesem Grund gab es eher weniger Umschaltmöglichkeiten“, sagt TSG-Spieler Kaan Akkaya, der allerdings auch weiß: „Die Möglichkeiten, die wir hatten, waren meistens sehr gefährlich, aber wir haben es nicht geschafft, das 1:0 zu erzielen.“

Im letzten Moment geblockt

Einmal war sie da, die Balinger Balleroberung. Cedric Guarino schickte Leander Vochatzer, der in den Strafraum eindrang und auf Felix Heim querlegte. Ein VfB-Verteidiger störte den TSG-Angreifer aber noch entscheidend. „Wir waren halt nicht so effektiv wie Stuttgart vor dem Tor“, sagt Sascha Eisele, der wieder anstelle des noch verletzten Spielführers Matthias Schmitz die Kapitänsbinde trug. „Es wäre auf jeden Fall ein Punkt drin gewesen. Der VfB hat aus vier oder fünf Chancen drei Kisten gemacht – wir halt nicht. Das ist auch der Grund, warum es punktemäßig bei uns in der Rückrunde nicht so rund läuft“, meint Eisele, dessen Team nach der siebten Rückrundenschlappe im zwölften Spiel nun Tabellen-14. ist – so weit hinten standen die Kreisstädter in dieser Saison noch nie.

Eisele gibt sich selbstkritisch

„Klar kamen jetzt noch ein paar Ausfälle dazu. Aber nichtsdestotrotz haben wir in der letzten Zeit gute Spiele gemacht. Uns hat einfach auch ein bisschen das Glück gefehlt – sowohl vorne als auch hinten – wie jetzt gegen den VfB“, resümiert Eisele und meint damit auch seine aussichtsreiche Gelegenheit im zweiten Spielabschnitt gegen den VfB 2. Vochatzers Hereingabe von der rechten Seite war auf dem holprigen Rasen jedoch versprungen. Der Rechtsverteidiger versuchte, den Ball zu kontrollieren, was ihm misslang. „Ich habe mir die Szene nach dem Spiel auf Video angeschaut. Ich hätte wahrscheinlich ohne Annahme direkt schießen müssen. Dann wäre das Ding aufs Tor gekommen und hätte auch reinfahren können“, sagt Eisele selbstkritisch.

Sökler zeigt seine Klasse

So machte der Gegner das 1:0. Routinier Marcel Sökler zeigte seine ganze Klasse, drehte sich um Adrian Müller und wuchtete die Kugel ins TSG-Netz. „Die wenigen Chancen, die wir zugelassen haben, wurden eiskalt genutzt“, weiß Jonas Vogler. Der Innenverteidiger war mit einer Bänderdehnung in die Partie gegangen und zog sich im Derby einen Cut am Knie zu. „Meinem Knie geht es soweit in Ordnung, es wurde genäht“, erzählt Vogler, der am Samstag auf die Zähne biss. Als Vochatzer den Ausgleich markierte, deutete vieles auf ein Remis hin. Die Bundesliga-Reserve aus Bad Cannstatt gab sich damit aber nicht zufrieden und traf in Person von Leonhard Münst zur abermaligen Führung. „Das 2:1 ist unglücklich zustande gekommen, das kann man dann kaum verteidigen“, analysiert Vogler den Treffer. In der Schlussphase schraubte Thomas Kastanaras mit dem 3:1 den Deckel auf den Auswärts-„Dreier“.

Kellerduell bei Schott Mainz

Den strebt die TSG am Samstag beim Drittletzten TSV Schott Mainz an. „Der Gegner will sicherlich Revanche nehmen für die Hinspiel-Niederlage (0:4, Anm. d. Red.). Die Chancen, die wir bekommen, müssen wir eiskalt nutzen“, sagt Akkaya. Ein Manko, das sich wie ein roter Faden durch die Rückserie zieht.

Zwei Willig-Schützlinge bringen Stuttgarter auf Siegerstraße

Zwei U 19-Spieler haben am Samstag den VfB Stuttgart 2 auf die Siegerstraße gebracht. Das 2:1 hatte Leonhard Münst in der 79. Minute erzielt, der nach einer einjährigen Verletzungsunterbrechung im Januar ins Aufbautraining eingestiegen ist. Nun bekommt das Eigengewächs Einsatzzeiten beim Regionalliga-Team, da auch in der A-Junioren-Bundesliga seit Monaten der Spielbetrieb stillliegt und die zweite VfB-Mannschaft derzeit einen personellen Engpass zu beklagen hat. „In der Länderspielpause im April hat ‚Leo‘ bei den Profis mittrainiert und hat ein Testspiel gemacht. Dort waren sie sehr angetan von ihm“, berichtet Nico Willig. Der Balinger coacht die U 19 des VfB und kennt Münst daher. „Er hat sicherlich das Zeug für mehr“, attestiert Willig dem 19-Jährigen eine gute Zukunft. Auch der Schütze des 3:1, Thomas Kastanaras, der zusammen mit Münst beim Stand von 1:0 eingewechselt wurde, spielt noch in der A-Jugend. Nach dem 1:1-Ausgleich (67.) schlugen also mit Münst und Kastanaras (90.) ausgerechnet zwei Willig-Schützlinge zu.

Richtige Schlüsse aus dem Hinspiel gezogen: VfB 2 bietet Balingen kaum Konterchancen

© Eibner

Einst bei der TSG, nun Trainer der Stuttgarter U19: Nico Willig.

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