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Richtfest für Fachwerkbau: Dürrwanger haben kleines Haus der Volkskunst auf der Gartenschau

Von Barbara Szymanski

Das passt: Die Tradition zu wahren spielt sowohl für Zimmerleute als auch für die Vereinsmitglieder, die im Haus der Volkskunst aktiv sind, eine herausragende Rolle. Gemeinsam haben Schüler der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule und der Kerschensteinerschule einen Fachwerkpavillon geplant und gebaut, der auf der Gartenschau an zentraler Stelle eine Dependance der Dürrwanger sein wird. Am Dienstag wurde das Richtfest gefeiert.

Ganz traditionell feierten die angehenden Handwerker und Handwerksmeister das Richtfest des selbst geplanten und gebauten Pavillons.

Das Haus der Volkskunst in Dürrwangen bekommt für die Zeit der Balinger Gartenschau eine Dependance. Beim Richtfest des dafür vorgesehenen L-förmigen hölzernen Pavillons neben dem Ewald-Haus herrschte gute Stimmung unter den angehenden Zimmerleuten und ihren Lehrern, Vertreterinnen der Stadt und vor allem unter denen, die dieses Bauwerk mit den gradlinigen süddeutschen Fachwerkfiguren während der ganzen Gartenschau mit einem vielfältigen Programm bespielen werden: das Haus der Volkskunst im Schwäbischen Albverein. Das Motto haben Manfred Stingel, Vorsitzender der Volkstanzgruppe Frommern, und sein Team bereits formuliert: „Bühne frei für die Tradition.“

Angehende Zimmerleute planen und bauen den Pavillon

Begrüßt wurden die Richtfest-Gäste von Annette Stiehle, technische Geschäftsführerin. Annette Stoll-Zeitler, Fachbereichsleiterin für Ausstellung und Betreib, zeigte sich „beeindruckt über die gute Struktur des Pavillons und die hervorragende Arbeit der Zimmerleute.“ Es ist nämlich ein Gemeinschafts-Projekt zwischen den Zimmererschülern der Phillipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen und ihrem Fachlehrer Harald Schäfer und denen der Kerschensteinerschule in Reutlingen und ihrem wissenschaftlichen Lehrer Tobias Rager.

Stoll-Zeitler bescheinigte den Azubis, Gesellen und angehenden Zimmerer-Meistern, dass sie beim Planen und Bauen des Volkskunst-Pavillons „eine starke Gruppe waren und sind“. Jeder Schüler hat erst gröbere Entwürfe erarbeitet, dann detailliertere und sie der Stadt vorgelegt.

Projekt begann bereits im Vorjahr

Der Entwurf von Andre Walz aus Bernstadt obsiegte und wurde von den Zimmerer-Schülern der beiden Institute, Gesellen und angehenden Meistern zunächst am Computer mit einem CAD-Programm entwickelt und geplant, die Balken sind mit einer CNC-Abbundmaschine zugeschnitten worden. Der Reutlinger Lehrer Tobias Rager, der in Heselwangen wohnt, und sein Kollege Daniel Lutz berichteten, dass das gemeinsame Schul-Projekt bereits voriges Jahr startete. „Die Abstimmung lief super. Es war eine coole Nummer.“

Manfred Stingel war ebenfalls voll des Lobes für den gelungenen Holzkonstruktionsbau und lud die Zimmerleute zu einem großen Essen ins Dürrwanger Haus der Volkskunst ein. Das hörten die Schüler in ihrer traditionellen Kluft gern. Für einen 27-Jährigen ist Zimmerer sein Traumberuf. Für seinen Kollegen Laurin Bögl aus Ebingen auch und er will die Familientradition eines von seinem Ururopa gegründeten Zimmererbetriebes nach der Meisterprüfung wieder aufleben lassen. Der angehende Zimmerermeister Moritz Blessing sagte den Richtspruch auf dem Dach des Pavillons auf. Ein Bierchen in Ehren hatten sich danach alle verdient.

Übrigens: Der Pavillon findet nach dem Ende der Gartenschau einen langfristigen Platz im Garten des Hauses der Volkskunst.