Rettungskräfte resümieren Weltcup-Wochenende in Albstadt: Herausforderung sicher gemeistert

Von Pascal Tonnemacher

Aus Sicht der Rettungskräfte von DRK, Bergwacht und Malteser sowie dem Zollernalb-Klinikum verlief der UCI-Weltcup am Wochenende trotz desMehraufwands durch das vermehrte Testen problemlos. Dennoch wird Kritik laut.

Rettungskräfte resümieren Weltcup-Wochenende in Albstadt: Herausforderung sicher gemeistert

Wer aufs Weltcup-Gelände wollte, musste einen Coronatest machen. Hier wurde dann das Testergebnis mitgeteilt.

Um eine Profisportveranstaltung inmitten einer Pandemie sicher über die Bühne bringen zu können, muss das Hygienekonzept an eine solche Veranstaltung angepasst sein. An der Thematik rund um die Mehrkosten durch das vermehrte Testen am Weltcup-Wochenende scheiden sich die Geister (mehr dazu in unserem „Pro & Contra“ hier).

Ohne täglichen negativen Test gab es nämlich keinen Zugang zum Gelände. Beim Corona-Testzentrum war das Rote Kreuz involviert. „Die Abläufe beim Testen auf dem Gelände des UCI-Weltcups“, berichtet DRK-Kreisbereitschaftsleiter Markus Maute, „haben sehr gut funktioniert“.

5000 Tests durchgeführt

Das Team aus DRK-Mitarbeitern, Mitgliedern des Skiclubs Onstmettingen sowie Mitarbeitern der Albstädter Sicherheitsfirma Be Save habe sehr gut funktioniert. „Wenn das nicht der Fall gewesen wäre“, fügt Markus Maute an, „hätten wir es so nicht geschafft“.

Denn die Zahl der täglichen Testungen sei immens gewesen, insgesamt waren es 5000. Am Donnerstag und am Freitag, überschlägt Maute, habe man jeweils rund 900 Leute getestet. An den Tagen Samstag und Sonntag seien es dann immer deutlich über 1000 Leute gewesen.

Der größte Ansturm sei natürlich immer am Vormittag gewesen. Das, formuliert Maute, sei schon „eine Hausnummer“ gewesen.

Drei Infizierte gefunden

In sechs Schichten hätten alle Beteiligten an den insgesamt acht Teststationen im Zelt neben der Lutherschul-Turnhalle Dienst geschoben. Auch die Mitarbeiter sowie die Sportler seien alle extrem diszipliniert gewesen, beteuert Maute: „Da hat es keinen Ausreißer gegeben.“

Insgesamt drei positive, durch einen PCR-Test bestätigte Fälle habe es in dieser Zeit gegeben. Eine, so Maute, extrem geringe Zahl, die wiederum dafür spreche, dass die Hygienemaßnahmen gegriffen hätten.

Grund zur Beschwerde hatten die Einsatzkräfte der Malteser. Dienststellenleiter Thomas Linhart berichtet, dass die „sehr angespannte Parkplatzsituation“ Schwierigkeiten bereitet hätte.

„Wie bereits in den vergangenen Jahren waren alle Parkplätze vor unserer Rettungswache und der benachbarten Bäckerei durch Teilnehmer-Fahrzeuge dauerhaft belegt“, sagt Linhart. Doch auch die „deutlich markierten Mitarbeiterparkplätze“ und zeitweise sogar die Rettungsdienstausfahrt wurden zugeparkt.

Ärger um blockierte Ausfahrt und Parkplätze

„Hier appellieren wir an die verantwortlichen Organisatoren und die Stadtverwaltung, in ihrer künftigen Planung die ungehinderte Ausfahrt des Rettungsdienstes bei derartigen Veranstaltungen sicherzustellen.“

Für die Rettungskräfte verlief das Wochenende ansonsten ohne besondere Vorkommnisse, sagte Linhart, der die Zusammenarbeit mit DRK, Bergwacht und der Deutschen Luftrettung lobte.

Keine schweren Verletzungen

Über 25 Stürze ereigneten sich auf der Strecke, wobei der Samstag mit neun Unfällen der unfallreichste Tag war. Zur Normalität gehören Schnittverletzungen oder auch Rücken- und Schulterverletzungen, die laut DRK-Pressemitteilung aufwendig von den 120 Einsatzkräften versorgt werden mussten – entweder im eigenen Behandlungsbereich oder in der Klinik.

Mit über 20 Einsätzen waren sie im Behandlungsbereich gut beschäftigt, schreibt das DRK. In die Notaufnahme nach Albstadt wurden laut Klinik acht Sportler gebracht, drei anschließend stationär aufgenommen. Schwere Verletzungen mussten sie dort nicht behandeln.

Am Freitag stürzte jedoch ein Radfahrer so stark, dass er mit einem Rettungshubschrauber abtransportiert wurde. Die Bergwacht war mit ihren 30 Einsatzkräften insbesondere damit gefordert, die gestürzten Radfahrer aus der Strecke zu retten und zur Versorgung weiter zu transportieren.