Renommierter Stadtentwickler moderiert Planungsprozess für Geislinger Ortsdurchfahrt

Von Rosalinde Conzelmann

Richard Reschl ist Soziologe, Stadtplaner, Professor und Berater und mit der Geislinger Stadtentwicklung vertraut. Der renommierte Stuttgarter Stadtentwickler wird nun die Moderation für den Planungsprozess der Vorstadtstraße übernehmen.

Renommierter Stadtentwickler moderiert Planungsprozess für Geislinger Ortsdurchfahrt

Die provisorische Ampel bei der Apotheke wird rege genutzt.

Das Thema Ortsdurchfahrt ist ein Dauerbrenner in der Stadt und derzeit aktueller denn je. Seit zwei Wochen donnert noch mehr Verkehr durch die Stadt, weil, wie im ZAK mehrfach berichtet, die Landesstraße 415, die von Balingen-Nord aus auch durch Geislingen führt, seit 11. Juni die gängige Umleitungsstrecke von der Bundesstraße 27 zur Autobahn 81 ist.

Noch mehr Lärm und Gestank

Das bedeutet noch mehr Lärm und Gestank für die Geislinger. In Stoßzeiten wälzt sich eine Blechlawine durch den Ort, im Schritttempo geht es durch den Ort. Wer in die Vorstadt- oder Brückenstraße einbiegen möchte, hat schlechte Karten.

Nachts mit Vollgas

Die Stadt hat, wie berichtet, mit der Installation einer vierten, provisorischen Ampel auf den Umleitungsverkehr reagiert. Außerdem wurden Geschwindigkeitsanzeiger aufgestellt. Zudem soll, wie Schmid in der Sitzung des Technik- und Umweltauschusses am Dienstag mitteilte, das Verkehrsaufkommen auch nachts gemessen werden. „Weil dort besonders gerast wird.“

Schon nach wenigen Tagen habe sich gezeigt, dass die Ampel bei der Apotheke rege genutzt wird, stellte er fest. Diese Erfahrung ist nur eine, die in den Prozess für die städtebauliche Planung für die Vorstadtstraße einfließen soll, so der Schultes.

Keine Pläne in der Schublade

Oliver Schmid stellte klar, dass für die Umgestaltung beziehungsweise Verkehrsberuhigung der Vorstadtstraße keine fertigen Pläne in der Schublade liegen. „Wir haben nur Ideen und diese sollen in Abstimmung mit den Bürgern weiterentwickelt werden“, betonte er.

In der Vergangenheit gab es ja schon viele Überlegungen, wie die Geislinger Ortsdurchfahrt einerseits beruhigt werden kann; andererseits die Einzelhändler unter möglichen Maßnahmen aber nicht leiden.

Schmid zählte das Stadtentwicklungskonzept, das Einzelhandelskonzept, den Lärmaktionsplan, den geplanten Kreisel an der Kirche, die großen Modernisierungspläne der Firma Kleider Müller und die Stadtentwicklungsstrategie Geislingen 2030 auf.

Ein reiner Moderationsprozess

„Jetzt müssen wir alle Informationen zusammenführen“, so Schmid. Und diese Aufgabe wird das Büro Reschl übernehmen. Die Vergabe der Ingenieursleistung zum Preis von knapp 20.000 Euro erfolgte einstimmig. Schmid stellte klar, dass es um einen reinen Moderationsprozess geht. Für die Planungen würden dann Fachbüros eingeschaltet.

Für den gesamten Prozess werde ein hohes Maß an Kommunikation benötigt. „Es wird sicher auch Interessengruppen geben“, meinte Schmid. Das Büro Reschl habe für diese Aufgabe den fachlichen Hindergrund und die Stadt nicht nur bei „Geislingen 2030“, sondern auch bei den zähen und schwierigen Verhandlungen in Sachen Kleider-Müller-Erweiterung unterstützt.

Klausurtagung im September

In den Prozess eingebunden ist eine Klausurtagung des Gemeinderats am 21. September. Dabei steht das Thema Vorstadtstraße im Mittelpunkt.

„Wir haben eine starken Wechsel im Gremium und wollen die Neuen über Hintergründe und die aktuelle Situation informieren“, begründete Schmid die Sitzung.