Reinhold Blickle wird 70: ein Visionär mit einem Herz für Rosenfeld

Von Rosalinde Conzelmann

Der Unternehmer Reinhold Blickle feiert am Sonntag den 70. Geburtstag. Seit über 41 Jahren führt er den Familienbetrieb.

Reinhold Blickle wird 70: ein Visionär mit einem Herz für Rosenfeld

Rollen und Räder sind seine Leidenschaft: Reinhold Blickle, geschäftsführender Gesellschafter des Rosenfelder Räder- und Rollenherstellers, feiert morgen seinen 70. Geburtstag.

Der geschäftsführende Gesellschafter des Rosenfelder Räder- und Rollenherstellers hat mit Engagement, Mut und Weitblick maßgeblich den Erfolg des Unternehmens bestimmt und auch im 70. Lebensjahr Visionen für die Zukunft: Für 2019 ist die Erweiterung des Verwaltungsgebäudes mit angeschlossenem Kundenzentrum sowie eine neue Polyurethan-Fertigung am Stammsitz in Rosenfeld geplant.

Eine Erfolgsgeschichte

Eine Berufswahl hatte Reinhold Blickle durch den frühen Tod seines Vaters nicht. Dennoch wurde ihm seine Arbeit als Chef eines ständig wachsenden Familienunternehmens zur Berufung.

Mit Engagement, Verantwortungsbewusstsein, Besonnenheit und Weitblick führt er den Betrieb seit über 41 Jahren. Nicht kurzfristiges Profitdenken, sondern die langfristige Zukunftssicherung bestimmen sein tägliches Handeln. Er ist morgens um 6.40 Uhr im Geschäft und gehört zu den letzten, die das Haus verlassen.

Den Großteil seiner Mitarbeiter kennt der Chef persönlich. „Ich bin direkt und nah an den Menschen und am Geschäft“, sagt der 69-Jährige.

Die Erfolgsgeschichte der Firma Blickle begann 1953 mit der Produktion von eisernen Schubkarrenrädern. Firmengründer Heinrich Blickle entwickelte daraus ein Programm an hochwertigen Rädern, Lenk- und Bockrollen.

Im Jahr 1961 verstarb Heinrich Blickle im Alter von erst 41 Jahren völlig unerwartet. Seine Ehefrau Elisabeth traf die mutige Entscheidung, die Geschäftsleitung zu übernehmen und führte die Firma weiter.

Ihr ältester Sohn Reinhold war damals zwölf Jahre alt. Der Älteste von fünf Geschwistern half schon als kleiner Junge nach der Schule und in den Ferien im Betrieb mit.

Nach dem Gymnasium in Balingen absolvierte Reinhold Blickle zunächst eine Ausbildung als Industriekaufmann bei der Firma Bizerba. Nach seinem Wehrdienst arbeitete er zweieinhalb Jahre im heimischen Familienunternehmen, wo er alle Abteilungen durchlief.

Von 1973 bis 1977 studierte er Betriebswirtschaftslehre an der European Business School in Frankfurt, London und Paris und erwarb dadurch auch wertvolle Sprach- und Länderkenntnisse, die ihm bei der späteren Internationalisierung des Unternehmens von großem Nutzen waren.

Am 1. August 1977 trat Reinhold Blickle offiziell in die Geschäftsführung der Firma ein. Unter seiner Leitung hat sich das Unternehmen im harten Konkurrenzkampf zu einem weltweit führenden Hersteller von Rädern und Rollen entwickelt.

Als Blickle Chef wurde, gab es in Deutschland noch zwölf Rollen- und Räderhersteller. Heute sind es noch fünf und der Rosenfelder Betrieb ist mit rund 1000 Mitarbeitern, davon knapp 800 am Stammsitz, weltweit der Drittgrößte und europaweit der Zweitgrößte.

Blickle hat 17 eigene Vertriebsgesellschaften in Europa, Nordamerika und Asien und exportiert in über 120 Länder.

Nachfolge ist gesichert

Reinhold Blickle ist seit 34 Jahren mit seiner Frau Denise glücklich verheiratet. Die Zeit mit seiner Familie ist ihm kostbar. Er erzählt von den vielen schönen Familienurlauben, meist in Frankreich, wo seine Frau herkommt.

Es macht ihn stolz, dass seine beiden Kinder sein Lebenswerk fortführen werden und mit dem Einstieg der dritten Generation die Nachfolge geregelt ist. Seine Tochter Sarah und sein Sohn David sind seit einem Jahr im Betrieb.

Dr. Sarah Blickle-Fenner kümmert sich um den Bereich Vertrieb und Marketing, ihr Bruder David Blickle bringt sich als Maschinenbauingenieur in die Belange der Produktion und Technik ein. Die Leitung der Firma liegt bei Reinhold Blickle, seiner Ehefrau Denise sowie Walter Wager.

Zum Geburtstag, der im Familienkreis gefeiert wird, werden am Sonntag auch viele Freunde und Bekannte erwartet. Wie Walter Wager, sein engster Vertrauter und langjähriger Wegbegleiter, den er in jungen Jahren angestellt hat.

Eine von vielen glücklichen Personalentscheidungen des Unternehmers, der die schnelle Veränderung der Arbeitswelt als größte persönliche Herausforderung ansieht.

Reinhold Blickle wird auch im 70. Lebensjahr die Firmengeschicke leiten. Er freut sich auf den Spatenstich für die geplante Erweiterung, mit der sich der Räderhersteller für die Zukunft am Stammsitz aufstellt und sich zum Standort bekennt. Denn für Rosenfeld schlägt das Herz des Rosenfelders.