Fußball

Regionalliga Südwest: Zehn Balinger lassen Steinbach stolpern

29.03.2021

Von Matthias Zahner

Regionalliga Südwest: Zehn Balinger lassen Steinbach stolpern

© Herl

Das 1:1 holten Lukas Foelsch und seine Teamkollegen mit einem Mann weniger.

Nach drei Spielen ohne Tor traf die TSG wieder einmal. Am Ende des Duells mit dem Aufstiegsaspiranten stand ein 1:1 – und das trotz langer Unterzahl. Felix Heim hatte früh die Rote Karte gesehen.

Wer beim Tabellenzweiten einen Zähler holt, der braucht eine hohe Laufbereitschaft, Einsatzwille, Torchancen, einen guten Torhüter und etwas Glück. Das alles hatte die TSG Balingen in Haiger.

Wobei die Gäste von der Schwäbischen Alb aber auch Pech hatten – unter anderem in der 25. Minute, als Schiedsrichter Sascha Kief auf seinen Assistenten hörte und Felix Heim mit der Roten Karte vom Feld schickte. „Es war wohl der Linienrichter, der auf der anderen Seite stand“, berichtet Leander Vochatzer. Für Kaan Akkaya war es „auf jeden Fall eine unglückliche Szene.“ Aus Sicht des Mittelfeldspielers hakt der Gegner Heims Arm ein „und beim Lösen seines Armes trifft er den Gegner ein bisschen, aber hier von Absicht zu sprechen, wäre nicht gerecht. Meiner Meinung nach ist das eine sehr überzogene Rote Karte.“

Gut, dass Marc Pettenkofer die rund 280 torlosen TSG-Minuten früh im Spiel beendet hatte. Der Rechtsaußen vollendete eine Heim-Flanke per Kopf zum 1:0. Die gleiche Kombination führte in der 20. Minute beinahe zum 2:0, doch Pettenkofers Versuch aus spitzem Winkel landete am Pfosten.

„Bis zum Platzverweis waren wir die klar bessere Mannschaft. Wir hatten zwei Riesenchancen und noch eine Schusschance von Kaan“, konstatiert Vochatzer. Für den 24-Jährigen hatte Trainer Martin Braun eine neue Rolle im Balinger 4-4-2-System vorgesehen. Vochatzer startete neben Heim im Sturm und sollte dort als Bindeglied zwischen Mittelfeld und Angriff agieren „und versuchen, Pette und Felix in Szene zu setzen. Ich denke, das hat bis zum Platzverweis auch ganz gut geklappt“, sagt Vochatzer.

TSG steht gut

Danach drückte der Tabellenzweite auf den Ausgleich, blieb aber an den erneut gut gestaffelten TSG-Ketten immer wieder hängen. „Wir haben als Team sehr gut gegen den Ball gearbeitet, obwohl wir ein Mann weniger waren“, lobt Akkaya den couragierten Auftritt der Balinger. Steinbachs Trainer Adrian Alipour hatte nach der Partie naturgemäß einen anderen Blickwinkel auf die Geschehnisse. „Wir haben extrem kompliziert gespielt, haben es nicht verstanden, den Ball und auch den Gegner vernünftig laufen zu lassen“, sagte ein angefressener TSV-Coach. Die erste echte Chance auf den Ausgleich hatte Manuel Hoffmann kurz vor der Pause. Julian Hauser im TSG-Tor reagierte aber glänzend und wehrte den Ball mit dem Fuß ab.

Unbeeindruckt vom 1:1

Es reifte das Gefühl, „dass wir hier etwas holen können. Ich war mir auch sicher, dass wir vorne noch unsere Momente bekommen“, erzählt Vochatzer. Die TSG schmiss sich in die Duelle – am Boden und in der Luft. „Dass Steinbach immer wieder mal zu Torchancen kommt, ist normal, weil sie hohe Qualität im Offensivspiel besitzen“, weiß Akkaya. Etwas unglücklich, weil Hauser zunächst pariert hatte, musste die TSG das 1:1 schlucken. Davon ließen sich die Kreisstädter aber nicht beeindrucken. „Dadurch, dass der Punktgewinn oder sogar drei Punkte im Bereich des Möglichen waren, hat das bei uns allen noch mal Kräfte freigesetzt. Da hat es auch in gewisser Weise Spaß gemacht, dafür zu kämpfen und für die Überraschung zu sorgen. Da ist jeder noch mal einen Meter mehr gelaufen“, so Vochatzer.

Bytyqi trifft Ball nicht voll

Zudem konnte sich die TSG wiederholt auf Hauser verlassen; der Keeper hielt Sekunden vor Schluss den Punkt fest, als Enis Bytyqi aus zwei Metern den Ball nicht richtig traf. Und da war dann eben doch das Glück, das man beim Tabellenzweiten für einen Zähler benötigt.

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