Regionalliga Südwest: TSG Balingen könnte beim SC Freiburg 2 mit einem Punkt leben

Von Marcel Schlegel

Die TSG Balingen wird am Sonntag (14.30 Uhr) bei den Regionalliga-Fußballern des SC Freiburg erwartet. Die U23 ist Tabellenzweite – und überrascht damit die Konkurrenz. Und ein bisschen auch TSG-Coach Martin Braun.

Regionalliga Südwest: TSG Balingen könnte beim SC Freiburg 2 mit einem Punkt leben

Nicht wegzudenken aus der Balinger Stammformation ist Tim Wöhrle (rechts).

Auf den Ersten folgt der Zweite, auf Regionalliga-Spitzenreiter TSV Steinbach (0:1) folgt die U23 des SC Freiburg, zu der die TSG Balingen am Sonntag (14.30 Uhr) reist. Die Elf von TSG-Trainer Martin Braun, die Tabellen-14. ist und seit vier Punktspielen nicht mehr gewonnen hat, könnte mit einem Remis leben. „Unser Primärziel: Wir wollen eine gute Leistung zeigen“, sagt Braun, der für den Sportclub unter Trainerlegende Volker Finke von 1990 bis 1995 in der 1. und 2. Bundesliga spielte und später auch dessen Pressesprecher war. „Ein Punkt wäre gut, ein Sieg wäre besser“, so der 51-Jährige, der noch immer einen guten Draht in den Breisgau hat und genau beobachtete, wie stark das Team von Coach Christian Preußer gestartet ist.

Interview mit Routinier und Vorstand Fabian Kurth.

Die Freiburger jedenfalls sind bislang topp drauf, haben noch kein Spiel verloren, stattdessen fünf ihrer sieben Partien gewonnen und dabei unter anderem dem VfR Aalen (4:0), der SG Sonnenhof Großaspach (5:0) oder der U23 des 1. FSV Mainz (6:2) ordentlich zugesetzt.

Flum bereichert Freiburgs U23

Natürlich sei es ungewöhnlich, dass eine U23, die Jahr für Jahr ihr personelles Gesicht ändern muss, sich direkt zum Saisonstart findet, meint Braun. „Die Freiburger haben bei den Neuzugängen zuletzt stets ein gutes Händchen bewiesen. Insofern überrascht mich deren Abschneiden nur bedingt.“ Zum Beispiel verpflichteten die Badener den 32-jährigen Johannes Flum, der vom FC St. Pauli zurück nach Freiburg kam und der jungen Truppe Stabilität gibt.

Die TSG dagegen zog am Mittwoch zwar erwartungsgemäß ins Halbfinale des WFV-Pokals ein, tat sich gegen den Landesligisten FV Olympia Laupheim beim 1:0 jedoch schwer. „Das war kein großes Spiel von uns, aber die Leistung war zufriedenstellend und insgesamt haben wir die Aufgabe seriös gelöst – und verdient gewonnen“, meinte Braun, der ordentlich rotieren ließ und auch für Sonntag personelle Rochaden ankündigt. Denn die Belastung, denen seine Jungs derzeit ausgesetzt sind, ist enorm. „Wir versuchen gegenzusteuern“, so der Löffinger, der auch vor dem achten Saisonspiel lobende Wort für sein Team findet: „Die Spieler sind motiviert und lernbegierig. Es macht Freude, mit ihnen zu arbeiten.“

Lindenmair kündigt neue Personalien an

Unterdessen hat Geschäftsführer Jan Lindenmair angekündigt, in Bälde neue Personalien bekanntgeben zu wollen. Dabei dürfte es vor allem um Führungspositionen im Jugendbereich gehen. Diese sind nach den Rücktritten von Nachwuchsleiter Christian Krampulz und Jugendvorstand Marc Schuster seit Juli ebenso unbesetzt wie das Amt des Sportlichen Leiters der ersten Mannschaft, das zuvor Alexander Schreiner innehatte, ehe er gemeinsam mit den Genannten zurücktrat.

Führungsduo Straubinger und Sülzle im Interview.

Auch die Nachfolge von Ralph Conzelmann, der sich neben Vorstandsaufgaben vor allem auch als Medienbeauftragter engagierte, ist noch vakant (wenngleich Conzelmann weiterhin die Pressekonferenzen moderiert). Einige Namen, darunter etwa der des früheren Straßberg-Trainers Oliver Pfaff oder der vom aktuellen Athletikcoach Stefan Vogler kursierten in den vergangenen Monaten durch die inoffiziellen Kanäle – doch seither: nichts Neues.

Wer folgt auf Schreiner?

Spannend ist insbesondere, wen die TSG künftig als Sportlicher Leiter nominieren wird – ein Amt, das zuletzt kaum mal über längere Zeit besetzt war. Erst hatte es Marc Schuster (2016) inne, der dann in den Nachwuchsbereich umgesiedelt wurde und schließlich zurücktrat, vom Rücktritt zurücktrat, und dann vor drei Monate wieder und letztmals zurücktrat. Dann folgte Felice Di Lucia (2017), dem der Zeitaufwand zu groß wurde, ehe Egon Welther (2018) übernahm und vor gut einem Jahr vom Hof gejagt wurde. Anschließend kam Schreiner in Führungsposition und Vorstandswürden (2019), nachdem auch er Tage zuvor an der Seite von Schuster und einigen anderen zurückgetreten war und dann im Juli der TSG final den Rücken kehrte. Kurzum: Die TSG und ihre Sportlichen Leiter – keine Erfolgsstory.