Regionalliga-Derby gegen Ulm: So will die TSG Balingen dem Favoriten erneut ein Bein stellen

Von Matthias Zahner

Nach der zweiwöchigen Balinger Zwangspause kommt am Samstag (14 Uhr) Regionalliga-Tabellenführer SSV Ulm in die Bizerba-Arena. In der Hinrunde feierten die Rot-Schwarzen im Donaustadion.

Regionalliga-Derby gegen Ulm: So will die TSG Balingen dem Favoriten erneut ein Bein stellen

Tobias Dierberger (am Ball) und die TSG Balingen wollen am Samstag gegen den SSV Ulm um Kapitän Johannes Reichert (rechts) ein gutes Spiel zeigen.

Zunächst musste das Heimspiel gegen die SV Elversberg und anschließend die Auswärtspartie bei den Offenbacher Kickers verlegt werden – die Gründe: unterschiedlicher Natur. Nun steht ein württembergisches Duell an.

Am Samstag gastiert der SSV Ulm zum Regionalliga-Rückspiel in der Bizerba-Arena. In der Hinrunde kam die Elf von Trainer Martin Braun zu einem überraschenden 2:1-Erfolg im Donaustadion. Leander Vochatzer hatte die Kreisstädter Ende Oktober in Führung gebracht. Nach dem Ulmer Ausgleich rechneten viele mit einem Favoritensieg, doch Jan Ferdinand schockte den SSV mit dem späten 2:1. „In den letzten beiden Jahren hat man immer wieder gesehen, dass wir an einem Tag, an dem vieles für uns läuft, gegen die ganz guten Mannschaften gewinnen können“, sagt Braun. Damit sich der Coup gegen Ulm nun vor heimischer Kulisse wiederholt: „Dafür wollen wir arbeiten“, betont Braun.

Die witterungsbedingte Absage gegen Elversberg sowie das coronabedingte Stadionbetretungsverbot des OFC und die damit einhergehende Verlegung der Partie am Bieberer Berg haben die Balinger mit all den Nebengeräuschen hinter sich gelassen. Nun richtet das Braun-Team den Fokus auf die nächste Mammutaufgabe: „Die Spatzen“ flattern am Samstag nach Balingen und sind bestrebt, sich zum einen für die Hinspielniederlage zu revanchieren und zum anderen die Tabellenführung zu festigen.

Ulmer Minimalisten

Unter der Woche feierten die Donaustädter den achten 1:0-Erfolg in dieser Saison – gegen den Bahlinger SC erlöste Adrian Beck in der 82. Minute den SSV mit seinem neunten Saisontor. Seit sechs Spielen sind die Ulmer schon ohne Gegentreffer – und fuhren dabei fünf „Dreier“ ein. „Sie sind aktuell defensiv sehr stabil und davon überzeugt, dass sie in jedem Spiel ein Tor schießen – was sie dann auch geschafft haben“, weiß Braun, der außerdem beobachtet hat: „Ich denke, da haben sie auch viel Geduld, um auf ihre Chancen zu warten.“

Einer der seit Jahren herausragenden Ulmer ist Johannes Reichert: Kapitän, Abwehrchef und Kopf der Mannschaft. „Er ist ein ganz wichtiger Spieler, hat eine sehr gute individuelle Qualität und schießt auch immer mal wieder Tore“, sagt Braun. Und zwar ausnahmslos aus elf Metern. Alle sieben Strafstöße in dieser Saison waren drin, vergangene Runde verwandelte er zehn von elf Elfmetern. Für die Tore aus dem Spiel heraus sind andere zuständig – wie eben Beck, Nicolas Jann, Nicolas Wähling, Phil Harras, Robin Heußer und der Ex-Balinger Simon Klostermann. „Vorne haben sie viele Spieler, die ihre hohe Qualität nachgewiesen haben“, sagt Braun, für dessen Elf „immer dasselbe“ gilt, wenn sie etwas Zählbares in dieser Liga holen will. „Wir müssen eine sehr gute Leistung bringen, brauchen das notwendige Glück, das man sich aber auch erarbeiten kann, defensiv extrem aufmerksam und vorne geduldig sein. Und darauf vertrauen, dass – wenn es mal Torchancen gibt– wir die reinmachen können“, erklärt der Löffinger.