Fussball

Regionalliga-Derby: Fritschi-Fernschuss bringt der TSG Balingen einen Punkt

23.09.2022

Von Matthias Zahner

Regionalliga-Derby: Fritschi-Fernschuss bringt der TSG Balingen einen Punkt

© ULMER

Die TSG Balingen trennte sich 1:1 vom VfB 2.

Dank einer Steigerung im zweiten Durchgang hat die TSG Balingen am Freitagabend im württembergischen Duell mit der Stuttgarter U 21 einen Punkt geholt. Das 1:1 (0:1) vor 1353 Zuschauern in der Bizerba-Arena war letztlich leistungsgerecht.

Erwartungsgemäß hatten die Gäste zu Beginn mehr Ballbesitz, jedoch meist in ungefährlichen Zonen. Nach neun Minuten zeigten auch die Balinger erste offensive Ansätze: Eine schöne Ballstafette mündete bei Laurin Curda, dessen abgefälschte Flanke für VfB-2-Keeper Florian Schock aber zur sicheren Beute wurde. Auf der Gegenseite musste sich Marcel Binanzer im TSG-Gehäuse bei einem Freistoß von Jannis Boziaris schon strecken, wehrte den Ball zur Seite ab (11. Minute). In der Anfangsviertelstunde spielte fast nur das Team mit dem roten Brustring, das nach 18 Minuten führte: Boziaris trieb den Ball durchs Mittelfeld; sein Aufsetzer aus 20 Metern landete zum 1:0 im linken Eck – Binanzer war machtlos. Die Bundesliga-Reserve gab auch in der Folge den Ton an – ohne jedoch klare Chancen zu verbuchen.

Konterstärke kommt nicht zum Tragen

Den Kreisstädtern fehlte es in aussichtsreichen Situationen an der Genauigkeit, sodass ihre ligaweit gefürchtete Konterstärke kaum zum Tragen kam. Einmal hätte es gefährlich werden können, doch Jan Ferdinands Querpass geriet etwas zu weit – Schock packte vor Jonas Meiser zu (32.). Kurz vor der Pause intensivierte die TSG ihre offensiven Bemühungen, musste aber selbst aufpassen, dem VfB 2 nicht ins offene Messer zu laufen. Mehr als Lukas Ramsers zu hoch angesetzter Distanzschuss sprang für die Balinger bis zum Seitenwechsel jedoch nicht mehr heraus (43.).

Schock sieht nicht gut aus

Direkt nach dem Wiederanpfiff versuchten die Gastgeber, die junge VfB-Truppe aggressiver anzulaufen. Diese zeigte sich aber zunächst unbeeindruckt und hätte beinahe in der Person von Jonas Weik auf 2:0 erhöht. Der Rechtsschuss des Linksverteidigers strich in der 48. Minute haarscharf am Pfosten vorbei. In der 54. Minute glichen die Gastgeber aus: Jonas Fristchi packte aus gut und gerne 30 Metern einen satten Linksschuss aus. Wie beim 0:1 titschte die Kugel noch auf und rutschte Schock über die Fingerspitzen – nicht unhaltbar für den Stuttgarter Schlussmann. Nun nahm das Derby so richtig Fahrt auf. Nach einem langen Pass aus der Balinger Hälfte holte Schock außerhalb seines Sechzehners Jan Ferdinand von den Beinen. Schiedsrichter Marc Philip Eckermann aus Winnenden entschied sich für Gelb – zum Glück für den VfB-2-Torhüter, der sich über Rot hätte nicht beschweren dürfen.

TSG nun mit 15 Punkten

Es war jetzt ein offener Schlagabtausch in der Bizerba-Arena – mit einer wesentlich besseren TSG als noch in Durchgang eins. Balingens Trainer Martin Braun reagierte, brachte zunächst Sascha Eisele für Jonas Meiser (72.) und anschließend Walter Vegelin für Kaan Akkaya (79.) und Tobias Dierberger für Ferdinand (79.). Beide Teams vermieden in der Schlussphase das allerletzte Risiko. Matthias Schmitz wäre nach einem Schock-Fehler fast der Lucky Punch gelungen, der TSG-Kapitän köpfte aber etwas überrascht dem Torhüter in die Arme (90.+1). Kurz danach war Schluss. Durch das Remis kletterten die Balinger einen Platz nach oben, sind zumindest bis Samstagmittag mit 15 Zählern Tabellenfünfter der Regionalliga Südwest. Die Bundesliga-Reserve aus Cannstatt hat nun 16 Punkte und bleibt zunächst Vierter.

TSG Balingen: Binanzer; Curda, Meiser (72. Eisele), Wöhrle, Akkaya (79. Vegelin), Ramser, Schmitz, Ferdinand (79. Dierberger), Vogler, Fritschi, Kuhn.

Tore: 0:1 Boziaris (18.), 1:1 Fritschi (54.).

Schiedsrichter: Marc Philip Eckermann (Winnenden).

Zuschauer: 1353.

Fahrenhorst lobt Kreisstädter
Einen neuen Zuschauer-Rekord in dieser Saison konnte die TSG Balingen am Freitagabend verzeichnen. 1353 Besucher sahen das Regionalliga-Derby gegen den VfB Stuttgart 2. Bevor U 21-Trainer Frank Fahrenhorst bei der anschließenden Pressekonferenz auf das 1:1 einging, fand er lobende Worte für die Kreisstädter. „Ein Kompliment für die Struktur hier. Der Rasen ist top, die Zuschauer haben ihr Übriges dazu getan. Es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagte Fahrenhorst, der mit der ersten Hälfte zufrieden war. „Wir hatten richtig gute Ballpassagen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir im letzten Drittel noch zielstrebiger spielen. Nichtsdestotrotz gehen wir verdient in Führung“, so der VfB-2-Trainer. Martin Braun sah es ähnlich. „Der VfB hatte in der ersten Halbzeit eine sehr hohe Ballsicherheit und viel Dynamik. Von dem her hatten wir schon Probleme. Was wir allerdings gut gemacht haben, war, dass wir das letzte Drittel gut verteidigt haben, sodass der VfB auch in der guten Phase zu wenig klaren Chancen kam“, analysierte der TSG-Chefcoach. Die Szene in der zweiten Hälfte, als Florian Schock nur Gelb sah, „hätte das Spiel vielleicht noch mal verändert. Aber im Großen und Ganzen kann ich mit dem Punkt gut leben“, so Braun.

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