Rottweil

Ratten fliehen wegen Reinigungsarbeiten aus Rottweils Abwasserkanälen

28.09.2021

von Peter Arnegger (NRWZ)

Ratten fliehen wegen Reinigungsarbeiten aus Rottweils Abwasserkanälen

© Farinoza/Fotolia

Fliehen aus Rottweils Kanalisation: Ratten.

Weil Reinigungsarbeiten in den Abwasserkanälen in der Rottweiler Au vorgenommen werden, treibt es auch die Bewohner des unterirdischen Systems ans Licht: Ratten. Der Energieversorger ENRW bestätigt den Sachverhalt. Erklärt aber auch, warum Köder für die Tiere in diesem Stadium der Arbeiten „nicht zielführend“ wären. Und bittet um etwas Geduld.

„Seit letzter Woche werden Wartungsarbeiten am Hauptkanal der Stadtentwässerung in der Au durchgeführt“, schreibt ein Leser der Neuen Rottweiler Zeitung (NRWZ). „Mit viel Lärm werden durch jeden Schacht Spülungen durchgeführt und Unrat entfernt“, hat er beobachtet. Das sei „eine sinnvolle und notwendige Maßnahme“, stehe fest. Doch „dadurch werden die Bewohner des Kanals aufgescheucht und vertrieben und irren durch die Gärten der anliegenden Häuser.“ Gemeint sind die Ratten.

Kammerjäger auf eigene Kosten?

Er hat selbst schon recherchiert und herausgefunden: Die ENRW als Betreiber des Kanalnetzes könne nichts unternehmen „und empfiehlt, auf eigene Kosten einen Kammerjäger zu beauftragen.“ Ob es denn sein könne, dass für die Bekämpfung der ungebetenen Gäste der mutmaßliche Verursacher, also die ENRW, nicht zuständig sei?

„Tatsächlich sind wir aktuell an der Kanalreinigung hier unten in der Au“, so ein Sprecher des Rottweiler Energieversorgers, der ebenfalls in der Au angesiedelt ist. Es sei „auch realistisch, dass hier Ratten aus dem Kanal vertrieben werden und diese entsprechend an der Oberfläche sichtbar sind“, bestätigt der Unternehmenssprecher.

ENRW: Giftköder nicht zielführend

Doch so lange die Kanalreinigung läuft, sei es „nicht möglich und auch nicht zielführend, hier Köder auszulegen.“ Hintergrund: Wenn man mit 300 bar Druck Wasser durch die Kanäle schießt, bleibt nichts vom Köder übrig.

Nun seien die Ratten ja im Moment vertrieben, so der Sprecher des Energieversorgers weiter. Er bittet um nur noch etwas Geduld: „Mitte der Woche werden die Arbeiten abgeschlossen sein, dann werden wir entsprechend reagieren.“ Sobald im Kanal wieder Ruhe einkehrt, könnten sich die ENRW-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter wieder um die Ratten in den Kanälen kümmern. „Die Tiere kommen dann wieder zurück.“

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