Ratshausener Seniorenresidenz vor dem Aus: Ein Umbau ist laut Betreiber nicht mehr rentabel

Von Daniel Seeburger

Die Ratshausener Seniorenresidenz schließt. Das hat der Träger der Einrichtung, die KBF mit Sitz in Mössingen, am Mittwoch mitgeteilt. Ein Grund dafür: Zusätzlich erforderliche Brandschutzmaßnahmen verkomplizieren den Umbau. Ein kostendeckender Betrieb des Hauses wäre fortan unmöglich.

Ratshausener Seniorenresidenz vor dem Aus: Ein Umbau ist laut Betreiber nicht mehr rentabel

Die Tage der Ratshausener Seniorenresidenz sind gezählt

Für den ordnungsgemäßen weiteren Betrieb der Seniorenresidenz Plettenberg waren umfangreiche bauliche Maßnahmen notwendig. Die neue Landesheimbauverordnung schreibt unter anderem vor, dass zukünftig der Betrieb von Doppelzimmern untersagt ist. Zudem werden zusätzliche Anforderungen an die Sanitär und Gemeinschaftsräume gestellt.

Umbau war geplant

„Umbauten in der dafür notwendigen Größenordnung im laufenden Betrieb bedeuten für die Bewohnerinnen und Bewohner massive Störungen (Lärm, Schmutz, mehrfache Umzüge) und unzumutbare Wohnbedingungen“, heißt es in der Mitteilung des Trägers.

Anlage steht seit Monaten leer

Schon während der Baumaßnahmen wurden die Bewohnerinnen und Bewohner zum Teil in die Seniorenwohnanlage Hörnleblick in Balingen verlegt. Was man aber von außen sehen konnte: Die Anlage stand mehrere Monate leer, von Umbaumaßnahmen konnte man allerdings nicht beobachten.

Brandschutzmaßnahmen sind ein Hemmschuh

Doch damit nicht genug. „Zusätzliche erforderliche Brandschutzmaßnahmen verkomplizierten unsere Umbaupläne noch weiter“, schreibt die KBF. Gefordert worden sei, zwei Außentreppen als zusätzliche Rettungswege zu schaffen. Dadurch entstünden einerseits weitere hohe Kosten, andererseits gingen Wohnplätze verloren. Das würde laut KBF einen kostendeckenden Betrieb unmöglich machen.

Bereits im April hat die KBF die Bewohner, deren Angehörige und die Ratshausener Gemeindeverwaltung von dem Schritt in Kenntnis gesetzt. Man habe zusammen mit Vertretern des Landkreises, der Heimaufsicht, dem Brandschutzgutachter und dem Kreisbrandmeister nach Lösungen und Kompromissen gesucht, heißt es seitens des Trägers.

Keine tragfähige Lösungen

„Trotz allem wurden keine tragfähigen Lösungen gefunden, die den wirtschaftlichen Betrieb des Hauses ermöglichen würden. Deshalb haben der Vorstand und Stiftungsrat der KBF beschlossen, den Betrieb der Seniorenresidenz nicht mehr aufzunehmen“, so die KBF.

Arbeitsplätze gehen durch die Schließung laut Angaben des Betreibers der Anlage nicht verloren und auch die betroffenen Bewohner kommen in anderen Seniorenanlagen unter: „Wir können aber für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für alle unsere Bewohnerinnen und Bewohner Möglichkeiten in den Einrichtungen der KBF anbieten“, so der Betreiber.