Zollernalbkreis

Querstehende Lastwagen und viel Stau: Schneefälle legen den Verkehr in der Region komplett lahm

14.01.2021

Von Benno Haile

Querstehende Lastwagen und viel Stau: Schneefälle legen den Verkehr in der Region komplett lahm

© Gudrun Stoll

So wie hier in Tailfingen sieht es vielerorts aus: Schnee bedeckt die Straßen und macht die Autofahrt zur Rutschpartie und Geduldsprobe.

Wegen der starken Schneefälle von Mittwoch auf Donnerstag dauert der Weg zur Arbeit bei vielen deutlich länger. Vor allem an Steigungen gibt es Probleme, weil Lastwagen hängen blieben.

„Wir haben überall im gesamten Präsidiumsbereich Verkehrsbehinderungen“, erklärt Martin Raff vom Polizeipräsidium Reutlingen, das neben dem Zollernalbkreis auch für die Landkreise Esslingen, Reutlingen und Tübingen zuständig ist.

Wie die Polizei mitteilt, war der Zollernalbkreis – neben den Albaufstiegen im Kreis Reutlingen – einer der Schwerpunkte. Auch der Nachbarlandkreis Rottweil versinkt im Schnee, wie die NRWZ berichtet.

„Es stehen sehr viele Lastwagen quer“, berichtet Raff. Auf der B463 zwischen Balingen und Albstadt geht bergaufwärts gar nichts mehr, so dass viele Autofahrer umkehren.

Auch auf der B27 zwischen Balingen-Nord und Hechingen-Nord kommt es wegen Schnee- und Eisglätte auf einer Länge von rund 10 Kilometern zu massiven Verkehrsbehinderungen.

Einsatzlage noch im Rahmen

Doch auch wenn es vielerorts nur schleppend bis gar nicht voran geht, sei die Lage noch im Rahmen: „Wir haben nur einzelne Fälle von Blechschäden“, sagt Raff. Schwere Unfälle habe es infolge der Schneefälle bislang nicht gegeben.

„Insgesamt wurden uns bis 7 Uhr im gesamten Präsidiumsbereich 20 Vorfälle gemeldet.“ Das sei angesichts der Wetterlage nicht viel: „Aber das wird wohl im Laufe des Morgens im Berufsverkehr noch mehr werden“, zieht Raff ein Zwischenfazit.

Laut Polizei seien alle verfügbaren Räumdienste seit 3.30 Uhr im Dauereinsatz: „Aber es schneit halt immer weiter“, sagt Raff.

Update: Viele Einsätze im Berufsverkehr

Die Prognose von Polizeisprecher Raff sollte sich bewahrheiten: Im Verlauf des Morgens wurden die Einsätze zahlreicher. Während zwischen Mitternacht und sieben Uhr präsidiumsweit 20 witterungsbedingte Einsätze zu verzeichnen waren, stiegen die Meldungen über querstehende Lastwagen und Verkehrsunfälle danach deutlich an.

Zeitweise waren mehrere Dutzend Einsätze gleichzeitig zu bewältigen. In den vier Landkreisen ereigneten sich in der Zeit zwischen sechs und neun Uhr allein 40 witterungsbedingte Verkehrsunfälle mit einem vorläufigen Gesamtschaden in Höhe von schätzungsweise 120.000 Euro.

Polizeistreifen brauchen Schneeketten

Zum Teil hatten selbst die im Dauereinsatz befindlichen Räum- und Streudienste Probleme, an die gemeldeten Einsatzorte zu gelangen. Auch für Streifenfahrzeuge war vereinzelt ohne Schneeketten kein Durchkommen mehr.

Im Zollernalbkreis war die B27 nach Balingen im Bereich Bisingen durch einen Laster blockiert. Warten war auf der Bundesstraße ebenfalls von Endingen nach Erzingen oder im Fuchsloch zwischen Dotternhausen und Schömberg angesagt.

Viele Sperrungen, keine Verletzten

Auch im Raum Albstadt war von den Auto- und Lkw-Fahrern wegen blockierter Straßen Geduld gefragt. Unter anderem auf der L 442 zwischen Pfeffingen und Tailfingen, der „Stich“ in Richtung Tailfinger Lichtenbol oder der B463 bei Lautlingen.

Mit Abnahme des Berufsverkehrs entspannte sich allmählich auch die Lage auf den Straßen. Verkehrsunfälle mit verletzten Personen waren laut Polizei nicht zu verzeichnen.

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