Fußball

Punktgewinn wäre eine Sensation: TSG Balingen muss am Freitag zum Tabellenführer

27.02.2020

Von Marcel Schlegel

Punktgewinn wäre eine Sensation: TSG Balingen muss am Freitag zum Tabellenführer

© Moschkon

Nichts zu verlieren haben Nils Schuon und die TSG Balingen beim Regionalliga-Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken.

Mit großen Erwartungen und einem neuem Trainerduo war die TSG Balingen in die Restrückrunde gestartet – und kassierte gegen die U 23 des 1. FSV Mainz 05 direkt eine 1:5-Pleite.

Wie steckt man nun einen solchen Dämpfer gleich zum Wiederauftakt weg? Recht gut, findet Martin Braun, Balingens neuer Cheftrainer. Der hat schon nach wenigen Wochen eine Charaktereigenschaft des Teams ausgemacht, die den früheren Bundesliga-Spieler beeindruckt. „Die Jungs können mit Nackenschlägen gut umgehen“, sagt er. „Auch eine Niederlage raubt ihnen nicht die Motivation.“ Das merke man in der Kommunikation und am ungebrochenen Trainingseifer. „Die Mannschaft richtet sich nach einer Niederlage selbst auf. Sie ist motiviert, es im nächsten Anlauf besser zu machen“, erklärt der 51-Jährige.

Trainer analysieren Niederlage

Dieser nächste Anlauf könnte für den Regionalliga-Vorletzten viel schwerer nicht sein. Am Freitagabend (19 Uhr, in Völklingen) wird die TSG beim Tabellenführer 1. FC Saarbrücken erwartet. Für Braun, der die jüngste Niederlage gemeinsam mit seinem spielenden Co-Trainer Lukas Foelsch per Video aufgearbeitet hat, unterscheidet sich der Mainzer Unterbau qualitativ nicht wesentlich von der Saarbrücker Truppe, die unbedingt in die 3. Liga zurückkehren will.

Für ihn zähle der FSV in der Aufstellung von vergangener Woche zu den besten Teams der Staffel – gerade wegen des Sturmduos um den früheren Bundesliga-Akteur Simon Brandstetter und den eigentlichen Erstliga-Profi Jonathan Burkhardt, der in Balingen erstmals in dieser Saison bei der U 23 aushalf.

Ergebnis deutlich zu hoch

Und so seltsam es klingen mag, Braun zieht aus dem 1:5 positive Schlüsse. Erstens weil das Ergebnis zu deutlich ausfiel. Dann, weil die Balinger phasenweise ein gutes Spiel machten, bei den ersten beiden abgefälschten Gegentreffern Pech hatten und kurz vor der Pause beim Stand von 0:1 selbst einen Elfmeter und der Mainzer Abwehrspieler dann Rot hätte bekommen können, vielleicht sogar müssen.

„Fußball ist oft auch Zufall“, sagt Braun. „Und den hatten wir zuletzt nicht auf unserer Seite.“ Diese markanten Szenen, die gegen die TSG liefen, sie relativieren die 16. Saisonniederlage im 21. Punktspiel.

Braun: „Nachlässigkeiten abstellen“

Kleinreden will der TSG- Coach den jüngsten Dämpfer vor dem Gastspiel beim übermächtigen Primus aber nicht. „Wir haben Fehler gemacht – kleine, taktische zwar. Doch der Mainzer Angriff nutzte diese tadellos aus“, so Braun. „Wir müssen unsere Nachlässigkeiten abstellen, denn die Saarbrücker werden den Mainzern in dieser Hinsicht in nichts nachstehen.“

Wie aber geht man nun in ein solches Duell, in dem man eigentlich keine Chance hat? Mit dem Ziel, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und das, was jüngst schlecht lief, besser zu machen, antwortet Braun sinngemäß. Denn er weiß: Schon ein Punktgewinn beim saarländischen Tabellenführer, der erst drei Spiele verloren hat, wäre für die TSG nichts anderes als eine Sensation.

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