Handball

Punkte im Visier: HBW Balingen-Weilstetten trifft am Sonntag auf Aufsteiger TUSEM Essen

15.10.2020

Von Marcus Arndt

Punkte im Visier: HBW Balingen-Weilstetten trifft am Sonntag auf Aufsteiger TUSEM Essen

© Herl

Der HBW will endlich punkten.

Im Kellerduell geht der Balinger Bundesligist am Sonntag (16 Uhr) bei Altmeister Essen auf die Platte. Für beide Klubs eine richtungsweisende Partie.

Ein misslungener Saisonstart für die Schwaben, die in der Englischen Woche ohne zählbaren Erfolg blieben. „Die Leistungen waren nicht so schlecht“, meint Jens Bürkle, „in allen drei Spielen hatten wir eine Chance, zu gewinnen.“

Die nutzte der HBW nicht – weder gegen Melsungen noch im Derby-Doppelpack. „Es macht mich schon ein wenig wütend“, gesteht der Balinger Coach ein, „dass wir zwei oder mehr Punkte so liegen gelassen haben.“

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SPIELER DES TAGES GEGEN STUTTGART Nach der Derby-Niederlage gegen den TVB Stuttgart in der heimischen SparkassenArena gab es sicher einiges, was Trainer Jens Bürkle zu bemängeln hatte. Über seinen Linksaußen Tim Nothdurft konnte er sich allerdings nicht beklagen. Acht seiner neun Würfe führten zum sicheren Torerfolg und auch in der Abwehr legte der 23-Jährige eine starke Performance aufs Parkett. Zurecht wurde von den HBW-Fans mit über 40 Prozent aller Stimmen zum besten HBW-Spieler des Tages gewählt. Er erhält damit drei weitere Rothaus Tannenzäpfle der Badische Staatsbrauerei Rothaus AG auf sein virtuelles Saisonkonto. Zwei Zäpfle für den zweiten Platz gehen an Torhüter Mike Jensen und unser Neuzugang James Scott konnte sich mit dem dritten Platz sein erstes Zäpfle sichern.

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Auch im Duell mit Stuttgart nutzte der letztjährige Aufsteiger das Momentum nicht, drehte das Spiel kurz nach dem Seitenwechsel. „Wir waren dann aber nicht clever genug“, so der 40-Jährige weiter. Dieser spricht „von keinem guten Spiel. Wir haben zwar besser angegriffen, aber es nicht geschafft, die Abwehr stabil zu kriegen.“ Markant: Probleme im Zentrum. Nach dem Niemeyer-Ausfall sind die „Gallier“ nicht robust genug. Zu einfach kamen die Wild Boys zu Toren aus der Distanz, „und wir haben zu viele Freie – teils aus sechs Metern – liegen gelassen“, analysiert der Sportwissenschaftler, der unumwunden einräumt: „Wir hatten uns mehr erhofft.“

Niemeyer trainiert wieder

Im Kellerduell bei Altmeister TUSEM Essen (Sonntag, 16 Uhr, Sportpark „Am Hallo“) nimmt der Druck auf den Kreisstadt-Klub zu, welcher zu Wochenbeginn mit einem stark dezimierten Kader trainierte. Neben Marcel Niemeyer, der bereits mit Lauftraining begonnen hat, standen vier weitere Akteure nicht zur Verfügung. „Verletzt oder krank“, fasst es Bürkle zusammen, „erst am Donnerstag hat sich die Lage entspannt.“

Gegen die Westdeutschen hat er sogar vage Hoffnungen auf ein Comeback des abwehraffinen Kreisläufers. „Marcel hat dosiert mit der Mannschaft geübt“, verrät der frühere Erstliga-Spieler, „vielleicht reicht es bis Sonntag.“

Punkte im Visier

Mit dem Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet treffen die Balinger erneut „auf einen Gegner, gegen den wir anfangen sollten, zu punkten“, wie es Bürkle formuliert. Der Übungsleiter hat nach einem freien Mittwoch sein Team auf die richtungsweisende Partie vorbereitet. „Vielseitig in der Spielanlage, sehr dynamisch mit hohem Tempo“, umschreibt er Essen, „in den vergangenen Jahren gewachsen. Aber sie müssen sich erst noch an die Liga gewöhnen und das erste Spiel ziehen.“

Das gilt auch auf die Schwaben, welche um die Protagonisten des TUSEM wissen. Taktgeber in der Truppe des neuen Trainers Jamal Naji sind Tim Zechel am Kreis sowie der Ex-Kieler Lucas Firnhaber im rechten Rückraum. Auf Halbrechts legte der Aufsteiger personell noch einmal nach, verpflichtete den Ex-Balinger Tim Rozman (zuletzt Wilhelmshaven). Der ist einer von sieben Neuen auf der Margarethenhöhe – dem südlichsten Stadtteil von Essen.

Nach dem Abschlusstraining am Samstag reist der HBW ins Ruhrgebiet, übernachtet im Kohlenpott und wird am Sonntag noch mal in der Theorie auf „ein paar Gemeinheiten“ (O-Ton Bürkle) des Tabellennachbarn eingehen. „Der Ablauf ist wie immer“, sagt der erfahrene Kommandogeber, „die finale Einheit machen wir eben in Balingen.“

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