Pulveraktivkohle wird knapp und teurer: Was das für die Kläranlage in Ebingen bedeutet

Von Dagmar Stuhrmann

Pulveraktivkohle ist nach Beginn des Ukraine-Kriegs um den Faktor 2,5 teurer geworden und ist inzwischen auf dem Markt ein rares Gut. Was die Albstädter Stadtverwaltung tut, um die Restlieferung für 2022 zu sichern.

Pulveraktivkohle wird knapp und teurer: Was das für die Kläranlage in Ebingen bedeutet

Noch ist alles klar: Ohne Aktivkohle wäre das Schmiechawasser nach der Kläranlage aber wohl wieder bunt.

Der Ukraine-Krieg und das Kohle-Embargo hat Folgen – auch für die Abwasserreinigung in der Kläranlage in Ebingen. Pulveraktivkohle, die man braucht, um Farbe aus dem Abwasser herauszufiltern, wird knapp und teurer. Abgesehen von der Preisexplosion sieht die Stadtverwaltung die Gefahr, dass es zunehmend schwieriger wird, geeignete Aktivkohle in ausreichender Menge zu beschaffen.

Mehrkosten in Höhe von 244.000 Euro

Der Lieferpreis habe sich von der ersten Lieferung 2022 zur zweiten Lieferung nach Beginn des Krieges um den Faktor 2,5 verteuert. Für die Beschaffung von Aktivkohle hatte die Stadtverwaltung für 2022 ursprünglich 178.000 Euro eingeplant. Nach derzeitigem Sachstand erhöhen sich die Beschaffungskosten auf etwa 422.000 Euro. Das sind Mehrkosten in Höhe von 244.000 Euro.

Rahmenvertrag mit Frankfurter Firma

Die Stadträte haben der Stadtverwaltung deshalb einstimmig die Genehmigung erteilt, zur Sicherung der Beschaffung der Ressource Pulveraktivkohle einen Rahmenvertrag mit der Firma Jacobi Carbons aus Frankfurt/Main über die Lieferung von 80 Tonnen Pulveraktivkohle für den Restbedarf des Jahres 2022 abzuschließen. Die Beschaffungskosten über den Rahmenvertrag belaufen sich auf brutto rund 320.000 Euro.

Nur die Spitze des Eisbergs?

„Es gibt keine Aktivkohle mehr auf dem Markt“, erläuterte der Erste Bürgermeister Udo Hollauer die Situation. Dies sei nur die Spitze des Eisbergs. Die Stadt habe sich auch mit dem Landratsamt kurzgeschlossen. Was passieren würde, wenn Albstadt für die Kläranlage keine Aktivkohle mehr bekommen würde? „Dann“, so Hollauer, „können wir nur die Reinigungsleistung erbringen.“ Das heißt: Die Schmiecha wäre nach der Kläranlage wieder bunt.