Pssst, Kamera läuft: Auf dem Balinger Heuberg wird „Spätzle Arrabiata“ gedreht

Zwischen Kletterburg und Schaukel war jede Menge Film- und Tontechnik aufgebaut. Rund 20 Personen waren im Einsatz, um die ersten Szenen für die Miniserie „Spätzle Arrabiata“ zu drehen. Diese wird von der Firma Polyphon Pictures im Auftrag des SWR produziert.

Dass so etwas in Balingen nicht alle Tage vorkommt, war auch für eine größere Gruppe Sichelschüler eine Überraschung. Für sie wurde der Unterricht an diesem Vormittag gegen einen Ausflug getauscht und der Spielplatz lag auf der geplanten Route. Somit hieß es „leise sein“ und möglichst ohne großes Aufhebens den Drehort umwandern.

Die Mafia macht sich auf der Alb breit

Die Regie führt Peter Evers. Ende August kam sein erster Spielfilm „A Gschicht über d’Lieb“ in die Kinos. Dieser erzählt im Stil eines Heimatfilms die Geschichte einer Geschwisterliebe. „Spätzle Arrabiata“ hingegen wird eine sechsteilige Miniserie fürs Fernsehen und verspricht eine spannende Mafiageschichte im Schwabenländle zu werden.

Aufnahmen dafür entstehen an verschiedenen Orten in Balingen sowie in Schömberg. Dort befindet sich auch das „Hauptmotiv“: das zur Pizzeria umfunktionierte ehemalige Gasthaus Staudamm. Die italienischen Speisen sind jedoch nur die schöne Fassade, denn die Mafia nutzt das Lokal zur Geldwäsche.

Ein Szenario, dass in ähnlicher Form gar nicht weit weg von der Realität und dem Zollernalbkreis war: Im Sommer 2017 war der italienischen Finanzpolizei in Rottweil ein Schlag gegen die Mafia gelungen. Ein Gastronom musste sich deshalb im September vergangenen Jahres wegen Waffen- und Drogengeschäften verantworten.

Bekannte Orte und bekannte Gesichter

Nicht nur die Drehorte dürften den Zuschauern aus der Region bekannt sein. In der Serie werden auch Gesichter von hier auftauchen. Während Evers mit den Darstellern Lilly Wiedemann (Afrodite Rossi) und Jakob Wild (Marc Falk) Details der Szene besprach, warteten die Komparsen im Hintergrund auf ihren Einsatz. Zu ihnen zählt Joachim Herrmann aus Dormettingen. „Ich bin in der Balinger Fußgängerzone von einem Scout angesprochen worden“, erzählte er. Dass er dabei ist, erfuhr er recht kurzfristig. Die Mitwirkung an einer professionelle Filmproduktion ist neu für ihn, dafür wird er gleich zwei Mal im Einsatz sein: als Spaziergänger und als Fahrradfahrer.

Bis 27. November soll alles im Kasten sein, so sieht es der Drehplan vor. Die fertige Serie wird allerdings nicht vor nächstem Jahr ausgestrahlt.