Am kommenden Montag, 9 Uhr, startet vor dem Landgericht Hechingen der Prozess gegen einen jungen Asylbewerber, der im Juli in der Sigmaringer Ausländerbehörde eine Frau mit einem Messer bedroht hat (wir berichteten). Die Kammer hat die Verhandlung mit drei Fortsetzungterminen angesetzt.
Öffentlich wird der Prozess wegen Geiselnahme ab Montag in Hechingen verhandelt. (Archivfoto)
Dem Angeschuldigten wird der folgende Sachverhalt zur Last gelegt: Am 3. Juni 2020 wurde der damals 28-jährige nigerianische Staatsangehörige im Landratsamt Sigmaringen vorstellig, weil es in den vorangegangenen Monaten wegen fehlender Ausweispapiere Probleme bei der Erteilung einer Arbeitserlaubnis gegeben hatte.
Frau Messer an den Hals gehalten
Offenbar in Panik und in Rage geraten, soll der Mann eine Mitarbeiterin des Landratsamts in den Schwitzkasten genommen und der Frau ein zuvor aus dem Rucksack gezogenes Küchenmesser an den Hals gehalten haben.
Die Mitarbeiterin wurde von der Polizei mit Einsatz von Pfefferspray aus der Umklammerung befreit und der Angeschuldigte festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Hechingen hatte dann Anklage wegen Geiselnahme erhoben.
Angst vor Abschiebung
Als Anlass zur Tat soll dem Angeschuldigten die Angst vor einer Abschiebung in sein Heimatland gedient haben, die er mit dem Angriff zu verhindern gedachte.