Albstadt

Problemlöserin: Die Stadt Albstadt erweckt den Sozialen Dienst zu neuem Leben

13.05.2019

Von Dagmar Stuhrmann

Problemlöserin: Die Stadt Albstadt erweckt den Sozialen Dienst zu neuem Leben

© Dagmar Stuhrmann

Susanne Andres-Reischle ist im Rathaus Ansprechpartnerin bei sozialen Problemen.

Ihre Tür steht Ratsuchenden offen: Susanne Andres-Reischle ist seit April im Albstädter Rathaus Ansprechpartnerin für Probleme in allen Lebenslagen.

Susanne Andres-Reischle hat die Stelle im April angetreten. „Die ersten Wochen habe ich genutzt, um die verschiedenen Einrichtungen, die es in Albstadt bereits gibt, kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen“, erzählt die 51-jährige Sozialpädagogin.

Berufliche Station im Ruhegebiet

In Nürtingen geboren, verschlug es Susanne Andres-Reischle zunächst ins Ruhrgebiet, wo sie bei der sozialpädagogischen Familienhilfe des Diakonischen Werks Essen tätig war. Dann zog die Familie – ihr Mann ist Urologe und hat seine Praxis in Ebingen – in den Zollernalbkreis.

Offenen Elterntreff in Burladingen aufgebaut

In Burladingen baute Susanne Andres-Reischle federführend den offenen Elterntreff auf. Beim Landratsamt Tübingen war sie viereinhalb Jahre lang beim Fachdienst für Hilfe zur Erziehung und Kinderschutz zuständig.

Als die Stadt Albstadt die 50-Prozent-Stelle „Sozialer Dienst“ ausschrieb, kam ihr das gerade recht. Die neue Aufgabe geht sie mit Neugier und Tatkraft an: „Was mir daran besonders gefällt, ist die Vielfalt und die Chance, etwas aufbauen und entwickeln zu können.“

Wo klaffen Lücken?

Die Aufgaben sind in der Tat vielfältig. Für Susanne Andres-Reischle heißt das: Sie muss sich als Erstes einen Überblick darüber verschaffen, wo die Probleme sind, wo Lücken im Angebot klaffen und wo Handlungsbedarf besteht.

Beratung in allen Lebenslagen

„Dem Sozialen Dienst kommt die Aufgabe der sozialen Betreuung und Beratung in allen Lebenslagen zu“, erklärt Andreas Ilch, Sachgebietsleiter Soziales bei der Stadtverwaltung. „Es muss sich dabei um eine individuelle Arbeit handeln, die sich an der Problematik des Einzelnen orientiert.“ Das heißt: Wegweiser-Beratung, sozialpädagogische und sozialtherapeutische Beratung, methodische Sozialarbeit und ein umfassendes Konfliktmanagement

Netzwerke schaffen

Zentral ist die Netzwerkarbeit. Die Fragestellungen und Probleme, mit denen sich Susanne Andres-Reischle auseinandersetzt, reichen von Hilfestellung bei gefährdeten, hilfsbedürftigen, behinderten oder sozial und psychisch auffälligen Personen über innerfamiliäre Konfliktberatung, Unterstützung beim Kontakt mit Behörden bis hin zur Beratung Obdachloser.

Fast zehn Jahre ohne Angebot

Fast zehn Jahre lang gab es bei der Stadt Albstadt keinen Sozialen Dienst, mit Ausnahme der Jahre 2015/16, als der einzige Schwerpunkt jedoch auf dem Bereich Asyl lag. Der Bedarf ist da.

„Auch wenn es keine gesetzliche Verpflichtung gibt“, sagt Andreas Ilch, „eine moralische Verpflichtung haben wir dennoch.“ Im Rathaus müsse es eine zentrale Anlaufstelle geben. Dabei gelte es, Parallelstrukturen zu vermeiden.

Sozialer Dienst als Vermittler

Der Soziale Dienst der Stadt Albstadt soll eine Ergänzung zu bestehenden Angeboten mit Vermittlungsfunktion sein. „Der Soziale Dienst ist für alle offen“, erklärt Susanne Andres-Reischle. Sie hat mit Menschen jeden Alters zu tun, mit Kindern und Jugendlichen, Familien und älteren Menschen. Genau das macht für die den Reiz ihrer Arbeit aus.

Info: Susanne Andres-Reischle bietet montags und donnerstags, 9 bis 11.30 Uhr, Sprechstunden an. Sie ist unter Telefon 07431 1602513 zu erreichen.

Diesen Artikel teilen: